Josef Murr

österreichischer Botaniker und Gymnasiallehrer

Josef Murr (* 6. Juni 1864 in Brixen; † 4. Januar 1932 in Innsbruck) war ein österreichischer Studienrat und Botaniker. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Murr“.

Leben Bearbeiten

Murr war der Sohn des Bezirksschulinspektors Vinzenz Murr und besuchte die Schule in Brixen, Rotholz, Hall und Innsbruck. Bereits in seiner Schulzeit begann er sich intensiv mit der Botanik zu befassen. Auf der Hochschule in Innsbruck erwarb er mit 23 Jahren das Lehrbefähigungszeugnis und wurde Lehrer in Latein und Griechisch, später mit dem Titel des Professors der klassischen Philologie. Er befasste sich unter anderem auch mit der Pflanzenwelt der griechischen Mythologie.[1] 1893 heiratete er Antonia Neuner; die Ehe blieb kinderlos. Seine Stationen als Lehrer waren Innsbruck, Hall, Marburg an der Drau, Linz, Trient und Feldkirch. Murr publizierte, beginnend 1881, über mehr als 50 Jahre sehr zahlreiche botanische Arbeiten. Sein botanisches Interesse galt in besonderem Maße den Gattungen Hieracium[2] und Chenopodium, aber auch allgemein der Flora der Gebiete, in denen er beruflich tätig war; so verfasste er als Alterswerk auch eine mehrteilige „Neue Uebersicht über die Farn- und Blütenpflanzen von Vorarlberg und Liechtenstein“ (1923–1926).

Ehrungen Bearbeiten

Von anderen Botanikern wurden verschiedene Pflanzen nach Murr benannt, darunter auch 14 Arten mit murrii, murrianum oder murriana als Epitheton.[3]

Literatur Bearbeiten

  • Lorenz Gerstlauer: Dr. Josef Murr †. In: Mitteilungen der Bayerischen Botanischen Gesellschaft zur Erforschung der heimischen Flora. Jahrgang 4, 1932, S. 205.
  • Günter Gottschlich: Karl Hermann Zahn (1865-1940) – Leben, Werk und wissenschaftliches Umfeld des Monographen der Gattung Hieracium (Habichtskraut, Asteraceae) (= Stapfia. Band 102). 2015, 126 Seiten (zobodat.at [PDF; 7,6 MB], digitalisierte Version).
  • Johann Schwimmer: Studienrat Dr. Josef Murr †. In: Alemania. Zeitschrift für alle Gebiete des Wissens und der Kunst mit besonderer Berücksichtigung der Heimatkunde. Band 5, Heft 3/4, 1931, S. 240–243.

Weblinks Bearbeiten

Wikisource: Josef Murr – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Josef Murr: Die Pflanzenwelt in der griechischen Mythologie. Innsbruck 1890; unveränderter Neudruck: Groningen 1969 (Digitalisat).
  2. Zu Murrs Befassung mit Hieracium vgl. Gottschlich 2015, S. 50–54.
  3. Günter Gottschlich: Das Hieracium-Herbar von Josef Murr (1864–1932) – lange gesucht, endlich gefunden. In: Berichte der Bayerischen Botanischen Gesellschaft. Band 93, 2023, S. 49–114, hier S. 51.