International Solar Alliance

Organisation

Die International Solar Alliance (ISA) ist eine zwischenstaatliche Organisation zur Förderung der Solarenergie. Die Organisation wurde auf Initiative Indiens und Frankreichs im Rahmen der UN-Klimakonferenz in Paris 2015 gebildet. Ursprünglich war die Vollmitgliedschaft auf Staaten in den Tropen geschränkt, welche ein hohes Potenzial für den Ausbau von Sonnenenergie aufweisen. Später wurde die Möglichkeit zum Beitritt auch auf andere Staaten erweitert.[1]

Internationale Solarallianz
ISA
 
 
Englische Bezeichnung International Solar Alliance
Organisationsart Zwischenstaatliche Organisation
Status aktiv
Sitz der Organe Gurgaon Indien Indien
Generalsekretär Ajay Mathur
Mitgliedstaaten 95
Weitere Amtssprachen

Englisch, Französisch

Gründung 2015
www.isolaralliance.org

Geschichte Bearbeiten

Die Initiative wurde erstmals vom indischen Premierminister Narendra Modi in einer Rede im November 2015 im Wembley-Stadion in London vorgeschlagen, in der er die Sonnenländer in den Tropen als Suryaputra („Söhne der Sonne“) bezeichnete.[2] Ins Leben gerufen wurde die Organisation von Premierminister Narendra Modi auf dem Indien-Afrika-Gipfel und bei einem Treffen von 107 Mitgliedsländer im Vorfeld der UN-Klimakonferenz 2015 in Paris im November 2015. Der ursprüngliche Name der Organisation war International Agency for Solar Policy & Application (IASPA).[3] Das Rahmenabkommen der International Solar Alliance wurde im November 2016 in Marokko während der UN-Klimakonferenz in Marrakesch von verschiedenen Staaten unterzeichnet.[4]

Im Januar 2016 legten Narendra Modi und der damalige französische Präsident François Hollande gemeinsam den Grundstein für den ISA-Hauptsitz und weihten das vorläufige Sekretariat am Nationalen Institut für Solarenergie (NISE) in Gurugram in Indien, ein. Die indische Regierung hat auf dem NISE-Campus fünf Hektar Land für den künftigen Hauptsitz zur Verfügung gestellt und einen Beitrag von knapp 20 Millionen US-Dollar zum Fonds für den Bau des Campus und zur Deckung der Ausgaben für die ersten fünf Jahre geleistet.[5]

Am 30. Juni 2016 schloss die Allianz eine Vereinbarung mit der Weltbank zur beschleunigten Mobilisierung von Finanzmitteln für Solarenergie. Die Bank solle eine wichtige Rolle bei der Mobilisierung von Investitionen in Höhe von mehr als einer Billion US-Dollar spielen, die bis 2030 benötigt werden, um die Ziele der ISA für den massiven Einsatz von erschwinglicher Solarenergie zu erreichen.[6]

2018 startete Indien auf der ISA die Green Grids Initiative – One Sun, One World, One Grid. Durch die Initiative soll ein globales grünes Energienetz aufgebaut werden, das sich vor allem auf Solar- und Windenergie konzentriert. Das Projekt sieht drei Phasen vor. In der ersten Phase sollen die Netze des Nahen Ostens, Südasiens und Südostasiens integriert werden. In der zweiten Phase soll das asiatische Netz mit dem afrikanischen Netz verbunden werden. In der letzten Phase soll ein globales Netz aufgebaut werden. Die Machbarkeitsstudie wurde von der ISA in Auftrag gegeben.[7][8]

Ziele Bearbeiten

Die ISA möchte den Ausbau der Solarenergie global fördern, besonders in ärmeren Staaten mit großem ungenutzten Potenzial in Afrika und Asien oder den Small Island Developing States. Dafür sollen bis 2030 eine Summe von einer Billion US-Dollar an Investitionen mobilisiert werden, um einer Milliarde Menschen weltweit Zugang zu günstiger Solarenergie zu verschaffen. Dafür arbeitet die ISA eng mit dem privaten und öffentlichen Sektor und globalen Entwicklungsbanken zusammen, z. B. mit der Weltbank.[9]

Global Solar Atlas Bearbeiten

 
Global Solar Atlas

Der Global Solar Atlas wurde im Januar 2017 von der Weltbank und ESMAP in Zusammenarbeit mit der International Solar Alliance ins Leben gerufen. Er erhält weltweit Daten über den Status der Solarenergie und enthält Informationen über das Solarenergiepotenzial verschiedener Regionen. Er soll der Wissenschaft und Privatwirtschaft kostenlos wichtige Daten zur Verfügung stellen und wird regelmäßig aktualisiert.[10]

Mitgliedsstaaten Bearbeiten

Folgende Staaten haben das ISA Framework Agreement unterzeichnet und ratifiziert. Mehr als 20 weitere Staaten haben das ISA Framework Agreement unterzeichnet, aber noch nicht ratifiziert, darunter Deutschland (Stand November 2023).[11]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. ISA. In: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Abgerufen am 14. November 2023.
  2. W. S. J. Staff: Narendra Modi’s Speech at Wembley Stadium: As It Happened. In: Wall Street Journal. 13. November 2015, ISSN 0099-9660 (wsj.com [abgerufen am 14. November 2023]).
  3. 107 ‘sunshine countries’ could weld together ahead of Paris meet to give shape to PM’s vision. In: The Times of India. 4. September 2015, ISSN 0971-8257 (indiatimes.com [abgerufen am 14. November 2023]).
  4. Dipanjan Roy Chaudhury: International Solar Alliance opened for signing in Morocco. In: The Economic Times. 16. November 2016, ISSN 0013-0389 (indiatimes.com [abgerufen am 14. November 2023]).
  5. International Solar Alliance will be the First International and Inter-Governmental Organisation of 121 Countries to have Headquarters in India with United Nations as Strategic Partner. Abgerufen am 14. November 2023.
  6. International Solar Alliance Cell and World Bank Signs Declaration for Promoting Solar Energy. Abgerufen am 14. November 2023.
  7. Amiti Sen: Explainer: All about the One Sun One World One Grid initiative. 14. November 2021, abgerufen am 14. November 2023 (englisch).
  8. Explained: How India-UK ‘green grids’ initiative can boost transition to clean energy. In: The Indian Express. 3. November 2021, abgerufen am 14. November 2023 (englisch).
  9. About ISA. In: International Solar Alliance. Abgerufen am 14. November 2023.
  10. Global Solar Atlas. Abgerufen am 14. November 2023.
  11. Member States. In: International Solar Alliance. Abgerufen am 14. November 2023.