Hypergeometrische Funktion mit Matrix-Argument

Die hypergeometrische Funktion mit Matrix-Argument ist eine Verallgemeinerung der verallgemeinerten hypergeometrischen Funktion auf ein Matrix-Argument. Sie taucht häufig in der multivariaten Statistik und in der Theorie der Zufallsmatrizen bei der Berechnung multivariater Integrale auf.

Eine Schwierigkeit beim Berechnen der Funktion besteht darin, dass man Jack-Polynome mit Parameter berechnen muss. Häufig interessiert man sich für den Fall , welches die zonalen Polynome sind. Dies sind orthogonale Polynome und multivariate Verallgemeinerungen der Monome. Außerdem sind sie Eigenfunktionen eines Differentialoperators und Jack-Polynome mit einer C-Normalisierung. Es gibt unterschiedliche Definitionen und Berechnungsmöglichkeiten.

Auch wenn es sich bei der hypergeometrischen Funktion mit Matrix-Argument eigentlich um eine verallgemeinerte hypergeometrische Funktion handelt, so verzichtet man in der Literatur in der Regel auf den Zusatz verallgemeinert.

Definition Bearbeiten

Sei

  •   eine Partition einer Zahl  , das heißt, es gilt   und   wobei   .
  •   die Länge der Partition  , das heißt die Anzahl Folgenglieder, welche verschieden von Null sind (das bedeutet  ),
  •   das verallgemeinertes Pochhammer-Symbol.
  •   nicht-negative ganze Zahlen.

Seien   und   komplexe Zahlen und   eine komplexe symmetrische Matrix mit Dimension  . Die hypergeometrische Funktion mit Matrix-Argument ist definiert als

 

wobei   die Summation über alle Partitionen von   ist und   das Jack-Polynom zum Parameter   von   für   ist.[1][2]

Erläuterungen Bearbeiten

  •   ist Skalar-wertig.
  • In der Statistik und in der Stochastik interessiert man sich vor allem für den Fall  , dann sind   zonale Polynome respektive C-normalisierte Jack-Polynome.

Zweifaches Matrix-Argument Bearbeiten

Analog definiert man die hypergeometrische Funktion für zwei symmetrische Matrizen   und   mit Dimension  

 

wobei   die Identitätsmatrix der Dimension   ist.

Zonale Polynome Bearbeiten

Sei   eine   symmetrische Matrix mit Eigenwerten   und   eine Partition von  , welche nicht aus mehr als   Teilen besteht. Die zonalen Polynome   sind die Eigenfunktionen des Differentialoperators

 

das heißt sie erfüllen die partielle Differentialgleichung

 

mit

 [3]

Literatur Bearbeiten

  • Arjun K. Gupta, D. K. Nagar: Matrix variate distributions. Chapman & Hall /CRC, 2000, ISBN 1-58488-046-5 (englisch).
  • Robb J. Muirhead: Aspects of Multivariate Statistical Theory. Hrsg.: Wiley, Deutschland. 2009, S. 258.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Robb J. Muirhead: Aspects of Multivariate Statistical Theory. Hrsg.: Wiley, Deutschland. 2009, S. 258.
  2. Ioana Dumitriu, Alan Edelman und Gene Shuman: MOPS: Multivariate orthogonal polynomials (symbolically). In: Journal of Symbolic Computation. Band 42, Nr. 6, 2007, S. 603, doi:10.1016/j.jsc.2007.01.005.
  3. Robb J. Muirhead: Aspects of Multivariate Statistical Theory. Hrsg.: Wiley, Deutschland. 2009, S. 228.