Handball-DDR-Oberliga (Männer) 1985/86

Die Handball-DDR-Oberliga der Männer 1985/86 war in dieser Saison in der DDR die höchste Spielklasse im Hallenhandball. Mit ihr wurde in dieser Sportart der 36. DDR-Meister ermittelt.

Handball-DDR-Oberliga 1985/86
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Meister SC Empor Rostock
Europapokal der Landesmeister SC Empor Rostock
Europapokal der Pokalsieger SC Leipzig
Europapokal SC Magdeburg
Absteiger BSG Wismut Aue
BSG Lokomotive RAW Cottbus
Mannschaften 10
Spiele 90
Tore 4.068 (ø 45,2 pro Spiel)
Torschützenkönig Frank-Michael Wahl (147 Tore)
Zeitstrafe Zeitstrafen 728 (ø 8,09 pro Spiel)
Handball-DDR-Oberliga (Männer) 1984/85

Saisonverlauf Bearbeiten

Die Oberliga-Saison 1985/86 begann am 14. September 1985 und endete am 29. Mai 1986. Der SC Empor Rostock sicherte sich nach 1978 wieder den Meistertitel und verhinderte den siebten Erfolg in Folge des SC Magdeburg. Die Magdeburger verspielten die Titelverteidigung, nachdem sie die letzten beiden Oberligaspiele nicht gewinnen konnten. Dabei erlitten sie am letzten Spieltag nach zwölf Oberliga-Jahren wieder eine Heimniederlage. Beste Betriebssportgemeinschaft wurde erneut die BSG Motor Eisenach auf Rang sechs, diesmal nur drei Punkte hinter dem SC Leipzig. Als Aufsteiger aus der DDR-Liga traten der Wiederaufsteiger BSG Wismut Aue und der absolute Neuling BSG Lokomotive RAW Cottbus an. Beide schafften es nicht, sich in der Oberliga zu halten und stiegen postwendend wieder ab.

Tabellen Bearbeiten

Abschlusstabelle Bearbeiten

Pl. Mannschaft Sp. S U N Tore Punkte
 1. SC Empor Rostock (P)  18  15  0  3 462:394 30:60
 2. SC Magdeburg (M)  18  13  2  3 485:398 28:80
 3. SC Dynamo Berlin  18  12  1  5 437:399 25:11
 4. ASK Vorwärts Frankfurt  18  10  3  5 407:376 23:13
 5. SC Leipzig  18  9  1  8 412:407 19:17
 6. BSG Motor Eisenach  18  7  2  9 382:404 16:20
 7. BSG Post Schwerin  18  6  1  11 376:401 13:23
 8. SG Dynamo Halle-Neustadt  18  5  1  12 374:447 11:25
 9. BSG Wismut Aue (N)  18  4  2  12 359:435 10:26
10. BSG Lokomotive RAW Cottbus (N)  18  2  1  15 374:447 05:31

Legende:
 DDR-Meister und Teilnehmer am Europapokal der Landesmeister 1986/87
 FDGB-Vize-Pokalsieger und Teilnehmer am Europapokal der Pokalsieger 1986/87
 Teilnehmer am IHF-Pokal 1986/87
 Absteiger in die DDR-Liga 1986/87
(M) DDR-Meister 1985, (P) FDGB-Pokalsieger 1985, (N) Aufsteiger aus der DDR-Liga 1984/85

Kreuztabelle Bearbeiten

1985/86
14. September 1985 – 29. Mai 1986
                   
01. SC Empor Rostock 31:28 30:25 24:22 25:21 22:18 26:16 23:21 24:17 28:22
02. SC Magdeburg 28:25 29:32 27:23 23:21 27:27 28:20 30:12 33:16 22:16
03. SC Dynamo Berlin 26:30 22:25 21:14 22:24 31:14 26:17 24:21 23:20 23:18
04. ASK Vorwärts Frankfurt 23:17 23:23 23:14 26:29 25:22 23:21 24:23 28:17 26:14
05. SC Leipzig 23:30 24:26 22:25 24:23 29:23 27:24 22:20 24:16 22:19
06. BSG Motor Eisenach 21:18 21:25 21:22 20:20 21:20 24:20 24:19 22:21 20:18
07. BSG Post Schwerin 23:27 21:19 19:21 19:19 20:18 22:20 20:17 23:18 31:21
08. SG Dynamo Halle-Neustadt 23:27 24:29 25:31 22:24 17:17 20:17 20:17 20:19 28:19
09. BSG Wismut Aue 20:27 16:35 25:25 22:23 21:20 20:19 22:21 18:19 26:24
10. BSG Lokomotive RAW Cottbus 17:28 24:28 22:24 17:18 21:25 25:28 25:22 27:23 25:25

Torschützenliste Bearbeiten

Spieler Verein Tore / 7 m
01. Frank-Michael Wahl SC Empor Rostock 147 / 30
02. Mike Fuhrig SC Leipzig 127 / 52
03. Rüdiger Borchardt SC Empor Rostock 114 / 27
04. Georg Rothenburger BSG Wismut Aue 111 / 26
05. Jürgen Flau BSG Post Schwerin 106 / 38
06. Peter Melzer BSG Lokomotive RAW Cottbus 103 / 79
07. Lutz Westram BSG Motor Eisenach 098 / 39
08. Gerd Stefanowsky SG Dynamo Halle-Neustadt 097 / 41
09. Udo Rothe SC Magdeburg 096 / 39
10. Ingolf Wiegert SC Magdeburg 092 / 0

Statistik Bearbeiten

In den 90 ausgetragenen Oberligaspielen fielen 4.068 Tore, das entspricht einem Durchschnitt von ≈ 45 Treffern pro Spiel. Mit 485 Toren war Vizemeister SC Magdeburg die treffsicherste Mannschaft, sie war auch am torreichsten Oberligaspiel SC Magdeburg – SC Dynamo Berlin beteiligt, das 29:32 endete. Frank-Michael Wahl vom Meister SC Empor Rostock wurde zum vierten Mal seit 1982 Torschützenkönig. Er warf 147 Tore, davon 30 als Siebenmeterschütze. Der Schweriner Jürgen Flau stellte im Spiel gegen Lokomotive RAW Cottbus am 15. Spieltag mit 17 Treffern in einem Spiel einen neuen Torrekord in der Oberliga auf. In der Saison wurden 898 Siebenmeter gegeben, von denen 653 (≈ 73 %) verwandelt wurden. Herausstellungen (2-Minuten-Zeitstrafe) gab es 728. Mit der SG Dynamo Halle-Neustadt kam erstmals eine Mannschaft im Verlauf von 18 Meisterschaftsspielen zu über 100 Herausstellungen (102) und stellte mit Gerd Neumann den Spieler mit den meisten Zeitstrafen (18).

Meistermannschaft Bearbeiten

SC Empor Rostock
 

Tor: Jürgen Rohde, Andreas Rohde, Michael Blank
Feldspieler: Henry Blatter, Rüdiger Borchardt, Udo Dreyer, Matthias Hahn, Ralf Hoffmann, Holger Langhoff, Christian Langner, Dirk Lasarzewski, Fred Radig, Ralf Skopnik, Tilo Strauch, Frank-Michael Wahl (C) , Michael Wemuth, Mario Wille
Trainer: Reiner Ganschow

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten