Friedrich von Bockelberg-Vollard

preußischer Verwaltungsbeamter und Landrat

Friedrich Emil Alfred „Fritz“ von Vollard-Bockelberg, seit 1907 Friedrich von Bockelberg-Vollard (* 17. Mai 1851 in Schönow, Kreis Sternberg; † 28. Juli 1919 ebenda)[1] war ein preußischer Verwaltungsbeamter und Landrat.

Leben Bearbeiten

Die Vorfahren stammen aus Niedersachsen und wurden als von Bockelberg mit von Vollard-Bockelberg sowie von Bockelberg nobilitiert, unterscheiden sich in zwei große Familienlinien, sind genealogisch eine Familie und bedienen sich teils unterschiedlicher Schreibweisen.[2] Den preußischen Adelsstand erhielt der Rittmeister Johann Heinrich Friedrich von Bockelberg am 1. Dezember 1736, verheiratet mit Maria Elisabeth von Flörcke-Mischen.

Seine Eltern waren Alfred von Vollard-Bockelberg (1824–1864), preußischer Rittmeister, und Emilie Finck von Finkenstein (1825–1894). 1849 erfolgte die Namens- und Wappenvereinigung für Preußen als von Vollard-Bockelberg. Fritz von Bockelberg-Vollard war Erbe[3] und Besitzer des 797 ha großen Rittergutes Schönow und Kreisdeputierter. Das Gut war über viele Jahrzehnte mit einem Kredit beim Kur- und Neumärkisches Ritterschaftliches Kreditinstitut belastet.[4] Seit 1890 amtierte er als Landrat im Kreis Oststernberg der Provinz Brandenburg bis 1899 und erneut von 1907 bis zu seinem Tod 1919. Bockelberg-Vollard galt als sehr vermögend und fand Erwähnung im Deutschen Millionär Adressbuch.[5]

Friedrich von Bockelberg-Vollard war schon vor 1906 Abgeordneter[6] für den Kreis Ost-Sternberg im Wahlkreis 5 Frankfurt/Oder im Preußischen Abgeordnetenhaus. Er wohnte zu dieser Zeit im Hotel Kaiserhof.[7] Zudem war er nichtständiges Mitglied der Landwirtschaftlichen Unfallversicherung.[8] Die preußische Genehmigung zu seiner Namensführung stammt vom Sommer 1907. Zum Gut Schönow mit Wilhelmsfelde gehörte 1914 eine Ziegelei und eine Braunkohlengrube.[9]

Er war verheiratet mit Cäcilie von Bojanowski (1859–1941), das Ehepaar hatte keine Nachfahren. Der preußische Generalmajor Egon von Vollard-Bockelberg (1849–1937) und Wilhelm von Vollard-Bockelberg (1854–1925), preußischer Generalleutnant, waren seine Brüder. Alfred von Vollard-Bockelberg war sein Neffe.

Literatur Bearbeiten

  • Hartwin Spenkuch: Die Protokolle des Preußischen Staatsministeriums 1817–1934/38. Band. 8/II. in: Acta Borussica. Neue Folge. Hrsg. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Olms-Weidmann, Hildesheim 2003, S. 496. ISBN 3-487-11827-0. (PDF)
  • Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser B (Briefadel), Band IX, Band 46 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1970, S. 43. ISBN 3-7980-0746-2.
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. Teil B (Briefadel), 1940, 32. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1939, S. 46–50.
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Alter Adel und Briefadel, 1922, 16. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1921, S. 62–66., ff. Ausgabe 1925, S. 49–52.
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Alter Adel und Briefadel, 1920, 14. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1919, S. 78–82.
  • Die Familie von Bockelberg. Urkundliches, zusammengetragen von Emil von Vollard Bockelberg, Frankfurt/Oder 1911.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Walter von Hueck: Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser B, Band IX, Band 46 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1970, S. 43. ISBN 3-7980-0746-2.
  2. Christoph Franke, Klaus Freiherr von Andrian-Werburg: Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon, Band XV, Band 134 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2004, S. 310. ISBN 3-7980-0834-5.
  3. P. Ellerholz, H. Lodemann, H. von Wedell: General-Adressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche. 1. Band: Das Königreich Preussen, Lfg. 1: Die Provinz Brandenburg. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin 1879, S. 190–191, doi:10.18452/377 (hu-berlin.de).
  4. Hermann von Dedelow-Klützow: Bekanntmachung der Kur-und Neumärkischen Haupt-Ritterschaftsdirektion vom 24. Juli 1883, in: Bureau der Königlichen Regierung zu Frankfurt a. O.: Amts-Blatt der Königl. Preuß. Regierung zu Frankfurt a./O, Stück 31, Druck Trowitzsch u. Sohn, Frankfurt a. O., Ausgegeben 1. August 1883, S. 224.
  5. Deutsches Millionär Adressbuch 1890, Schuster & Priess, Berlin 1890, S. 23.
  6. Amts-Blatt der Königlichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin, Stück 4, Druck A. W. Hayn`sche Erben, Potsdam, Ausgegeben am 26. Januar 1906, S. 62.
  7. Gesellschaft von Berlin. Hand-und Adreßbuch für die Gesellschaft für Berlin und Umgebung Charlottenburg, 3. Jahrgang, I. Band des Alamanach der Guten Gesellschaft Deutschlands, Hrsg. Crafft Botho Freiherr von Eberstein, W. Gronau, Berlin 1893/4, S. 39.
  8. Das Reichs-Versicherungsamt und die Deutsche Arbeiterversicherung. Festschrift zum Jubiläum der Unfall- und der Invalidenversicherung. 1910, Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 1910, S. 26., Reprintausgabe 2014. ISBN 978-3-662-26485-0. (E-Book).
  9. Ernst Seyfert: Güter-Adreßbuch für die Provinz Brandenburg. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und größeren Bauenhöfe. Handbuch der Königlichen Behörden. Nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben bearbeitet, in: Niekammer’s Landwirtschaftliche Güter-Adressbücher, Band VII, 2. Auflage, Reichenbach`sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1914, S. 322–323.