Franz Rydz

deutscher Sportfunktionär

Franz Rydz (* 27. Mai 1927 in Salsitz; † 20. November 1989 in Kienbaum) war ein ranghoher Sportfunktionär in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Er wirkte unter anderem von 1966 bis 1989 als Vizepräsident des Deutschen Turn- und Sportbundes und von 1970 bis 1989 als Mitglied im Präsidium des NOK der DDR.

Leben Bearbeiten

 
Franz Rydz (vordere Reihe, 4. v. l.) als Ehrengast während der Friedensfahrt 1977

Franz Rydz wurde 1927 in Salsitz geboren[1] und fungierte nach der Gründung der DDR zunächst von 1950 bis 1952 als Vorsitzender des Landessportausschusses von Sachsen-Anhalt. Von 1953 bis 1959 war er dann nach dem Besuch der Parteihochschule Karl Marx der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands Sektorenleiter für Körperkultur und Sport im Zentralkomitee der SED, zur damaligen Zeit die höchste Position innerhalb der Partei für den Bereich Sport.[2] Außerdem gehörte er von 1959 bis 1976 dem Zentralrat der Freien Deutschen Jugend an.

Von 1959 bis 1966 fungierte er als Sekretär und anschließend als Vizepräsident mit Zuständigkeit für den Bereich Finanzen des Deutschen Turn- und Sportbundes, der für den Sport zuständigen Massenorganisation in der DDR. Darüber hinaus war er ab 1961 Vizepräsident des Deutschen Fußball-Verbands der DDR sowie ab 1970 Schatzmeister im Präsidium des Nationalen Olympischen Komitees der DDR.

Franz Rydz erhielt 1955 den Vaterländischen Verdienstorden in Bronze, 1969 in Silber und 1977 in Gold sowie 1973 den Orden Banner der Arbeit. Während der politischen Wende in der DDR nahm er sich im November 1989 das Leben.[3]

Literatur Bearbeiten

  • Rydz, Franz. In: Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 2: Maassen – Zylla. K. G. Saur, München 1997, ISBN 3-598-11177-0, S. 747.
  • Rydz, Franz. In: Günther Buch: Namen und Daten wichtiger Personen der DDR. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dietz, Berlin (West)/Bonn 1979, ISBN 3-8012-0034-5, S. 267.
  • The German Democratic Republic and Olympism. In: Olympic Review. 95–96/1975. Herausgegeben vom Internationalen Olympischen Komitee, S. 362–377 (biographische Angaben: S. 376)

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Biographische Daten, sofern nicht anders angegeben, nach: Gabriele Baumgartner und Dieter Hebig, München 1996 sowie Günther Buch, Berlin und Bonn 1979 (siehe Literatur)
  2. Hans-Joachim Seppelt, Holger Schück: Anklage, Kinderdoping: Das Erbe des DDR-Sports. Tenea, Berlin 1999, ISBN 3-93-227416-4, S. 104
  3. Jutta Braun, Hans Joachim Teichler: Sportstadt Berlin im Kalten Krieg: Prestigekämpfe und Systemwettstreit. Reihe: Forschungen zur DDR-Gesellschaft. Ch. Links Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-86-153399-5, S. 80