Dössel ist eine Ortschaft von Warburg im Kreis Höxter, Nordrhein-Westfalen (Deutschland) mit ca. 600 Einwohnern und grenzt nördlich an die Kernstadt.

Dössel
Hansestadt Warburg
Koordinaten: 51° 31′ N, 9° 10′ OKoordinaten: 51° 31′ 23″ N, 9° 9′ 55″ O
Höhe: 213 m
Fläche: 5,16 km²
Einwohner: 604 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 117 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 34414
Vorwahl: 05641
Karte
Lage von Dössel in Warburg
Innenansicht der Sankt-Katharina-Kirche in Dössel
Innenansicht der Sankt-Katharina-Kirche in Dössel

Geschichte Bearbeiten

Erstmals erwähnt wurde der Ort um 1200 in einem Corveyer Güterregister. Seit dem Zufallen an Preußen etwa 1800 führt Dössel eine Dorfchronik, 1846 erfuhr das Dorf eine Flurbereinigung, welche dem in der Warburger Börde gelegenen Agrardorf zugutekam.

1862–1864 wurde nach Entwürfen von Arnold Güldenpfennig die neugotischen Pfarrkirche St. Katharina anstelle eines Vorgängerbaus errichtet.[2][3]

Während des Zweiten Weltkriegs wurde in der Nähe des Ortes das Offizierslager VI B eingerichtet, auf welches am 27. September 1944 aufgrund einer Verwechslung mit dem Bahnhof Nörde eine britische Bombe abgeworfen wurde, welche 90 Gefangenen das Leben kostete. Die Opfer wurden auf dem Dösseler Friedhof beigesetzt.

Am 1. Januar 1975 wurde das Dorf im Rahmen der Kommunalreform nach Warburg eingemeindet.

Name Bearbeiten

Für den heutigen Ortsnamen Dössel gibt es folgende historische Bezeichnungen: Dosele, Dozele.

Vereine Bearbeiten

Dössel hat ein vielfältiges und lebendiges Vereinsleben, welches von vielen Dorfbewohnern aufrechterhalten wird. Das Angebot reicht von Musik bis hin zum Sport und zum verantwortungsvollen Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr.

Folgende Vereine gibt es in Dössel:

  • Schützenverein (gegründet 1847)
  • Freiwillige Feuerwehr (gegründet 1914)
  • Musikverein (gegründet 1921)
  • Sportverein (gegründet 1960)
  • Tennisverein (gegründet 1985)
  • Jugendclub (gegründet 1973, Neugründung 1993)
  • Hallenbauförderverein (gegründet 1995)

Söhne und Töchter des Ortes Bearbeiten

  • Hippolytus Böhlen (1878–1950) war ein Franziskanerpater und Bühnenautor, Redakteur und Vertreter des Jugendschrifttums.
  • Heinrich Emmerich, Leiter der kartografischen Abteilung im Vatikan, wurde 1901 in Dössel geboren
  • Paul Mohr (1936–2022), Landtagsabgeordneter und Bürgermeister der Stadt Warburg (1989–1999)
  • Johannes Ernst, Mitbegründer des Palastorchesters
  • Michael Stickeln (* 1968), Bürgermeister der Stadt Warburg (2004–2020), seit November 2020 Landrat des Kreises Höxter

Literatur Bearbeiten

  • Gorzel, Lorenz (1986): Dössel. In: Mürmann, Franz (Hrsg.): Die Stadt Warburg 1036–1986. Beiträge zur Geschichte einer Stadt. Band 2. Warburg: Hermes, S. 451–453. ISBN 3-922032-07-9.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Kreis Höxter – Einwohner in den Stadtteilen der 10 kreisangehörigen Städte. In: Kreis Höxter. Abgerufen am 22. September 2021.
  2. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 20. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.warburg.net
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 328.