Copa América 2011

43. Ausgabe der Copa America, der südamerikanischen Kontinentalmeisterschaft im Fußball

Die Copa América 2011 war die 43. Ausspielung der südamerikanischen Kontinentalmeisterschaft im Fußball und fand vom 1. bis 24. Juli zum neunten Mal in Argentinien statt.[1] Wie seit dem Turnier 1993 nahmen neben den zehn Mitgliedern der CONMEBOL wieder zwei nicht-südamerikanische Gastmannschaften teil. Dies war neben „Dauergast“ Mexiko, das bereits zum achten Mal teilnahm, Costa Rica mit seiner vierten Teilnahme seit 1997.

Copa América 2011
Fußball-Südamerikameisterschaft 2011
Anzahl Nationen 12 (10 + 2 Gastmannschaften)
Südamerikameister Uruguay Uruguay (15. Titel)
Austragungsort Argentinien Argentinien
Eröffnungsspiel 1. Juli 2011 in La Plata
Endspiel 24. Juli 2011 in Buenos Aires
Spiele 26
Tore 54 (⌀: 2,08 pro Spiel)
Zuschauer 826.141 (⌀: 31.775 pro Spiel)
Torschützenkönig Peru Paolo Guerrero (5 Tore)
Bester Spieler Uruguay Luis Suárez
Bester Torhüter Paraguay 1990 Justo Villar
Gelbe Karten 118 (⌀: 4,54 pro Spiel)
Gelb-Rote Karten (⌀: 0,19 pro Spiel)
Rote Karten (⌀: 0,35 pro Spiel)
← Venezuela 2007

Am Austragungsmodus änderte sich nichts. Gespielt wurde in einer Kombination aus Gruppenphase und anschließender K.-o.-Runde. Die Gruppenphase wurde in drei Gruppen zu je vier Mannschaften gespielt. Das Viertelfinale erreichten die beiden besten Mannschaften jeder Gruppe sowie die zwei besten Drittplatzierten. Bei Punktgleichheit entschied das Torverhältnis. In der Finalrunde gab es bei einem Unentschieden nach 90 Minuten eine Verlängerung und danach gegebenenfalls ein Elfmeterschießen.

Außenseiter Venezuela erreichte bei diesem Turnier erstmals das Halbfinale und unterlag dort Paraguay lediglich im Elfmeterschießen. Das abschließende Spiel um Platz 3 gegen Peru ging zwar deutlich mit 1:4 verloren, aber mit dem vierten Platz konnte dennoch der größte Erfolg bei einer Südamerikameisterschaft und für den venezolanischen Fußball insgesamt verbucht werden. Uruguay gewann souverän seinen 15. Titel bei der Copa América. Damit wurde das Land alleiniger Rekordhalter vor Argentinien (14 Erfolge bis dato), ehe diese die Copa América 2021 gewannen und erneut mit Uruguay gleichzogen. Diese qualifizierten sich darüber hinaus als Sieger für den nächsten FIFA-Konföderationen-Pokal 2013 in Brasilien.

Die Kader der Teilnehmer Bearbeiten

Argentinien  Argentinien 1 Costa Rica  Costa Rica 3 Paraguay 1990  Paraguay
Bolivien  Bolivien Ecuador  Ecuador Peru  Peru
Brasilien  Brasilien 2 Kolumbien  Kolumbien Uruguay  Uruguay 5
Chile  Chile Mexiko  Mexiko 4 Venezuela  Venezuela
1Gastgeber / 2Titelverteidiger / 3Gastmannschaft, als Ersatz für Japan / 4Gastmannschaft / 5Gewinner

Als zweite Gastmannschaft war eigentlich Japan vorgesehen, doch nach dem Erdbeben und dem folgenden Tsunami im März 2011 erwog man zunächst eine Absage. Spanien, die USA, Honduras und Costa Rica wurden als mögliche Nachrücker gehandelt.[2] Der Welt- und Europameister Spanien sagte jedoch am 13. April 2011 seine Teilnahme ab.[3] Am 14. April sagte Japan zunächst zu, doch an der Copa teilzunehmen.[4] Am 16. Mai kam dann eine erneute Absage, da einerseits im Juli die durch das Erdbeben und den Tsunami ausgefallenen Spiele der J. League nachgeholt werden sollten und andererseits zahlreiche europäische Clubs ihre Spieler nicht für das Turnier abstellen wollten, da wegen der EURO 2012 die Saison 2011/12 in Europa früher beginnt.[5][6] Am 17. Mai wurde Costa Rica eingeladen, an der Copa teilzunehmen.[7] Am 18. Mai nahm Costa Rica die Einladung an.[8] Sowohl Costa Rica als auch Mexiko nahmen noch im Juni am CONCACAF Gold Cup 2011 teil. Costa Rica trat mit der Olympia-/U-23-Mannschaft an.[9] Im mexikanischen Kader standen nur drei Spieler des Kaders, der am 25. Juni den CONCACAF Gold Cup gewonnen hatte.

Spielorte Bearbeiten

Buenos Aires Córdoba
 
Copa América 2011 (Argentinien)
Buenos Aires 
La Plata
Mendoza
Córdoba
Santa Fe
San Juan
San Salvador de Jujuy
Salta
Lage der Spielorte
La Plata Mendoza
Estadio Monumental Antonio Vespucio Liberti Estadio Mario Alberto Kempes Estadio Ciudad de La Plata Estadio Malvinas Argentinas
Kapazität: 65.645 Kapazität: 55.144[10] Kapazität: 53.000 Kapazität: 48.000
       
Santa Fe San Juan San Salvador de Jujuy Salta
Estadio Brigadier General Estanislao López Estadio del Bicentenario Estadio 23 de Agosto Estadio Padre Ernesto Martearena
Kapazität: 32.500 Kapazität: 25.000 Kapazität: 24.000 Kapazität: 20.408
       

Gruppenphase Bearbeiten

Jeweils Ortszeit (UTC−3 / +5 Stunden = Mitteleuropäische Sommerzeit).

Gruppe A Bearbeiten

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Kolumbien  Kolumbien  3  2  1  0 003:000  +3 07
 2. Argentinien  Argentinien  3  1  2  0 004:100  +3 05
 3. Costa Rica  Costa Rica  3  1  0  2 002:400  −2 03
 4. Bolivien  Bolivien  3  0  1  2 001:500  −4 01
1. Juli um 21:45 Uhr in La Plata (Estadio Ciudad de La Plata)
Argentinien Bolivien 1:1 (0:0)
2. Juli um 15:30 Uhr in Salvador de Jujuy (Estadio 23 de Agosto)
Kolumbien Costa Rica 1:0 (1:0)
6. Juli um 21:45 Uhr in Santa Fe (Estadio General López)
Argentinien Kolumbien 0:0
7. Juli um 19:15 Uhr in Salvador de Jujuy (Estadio 23 de Agosto)
Bolivien Costa Rica 0:2 (0:0)
10. Juli um 16:00 Uhr in Santa Fe (Estadio General López)
Kolumbien Bolivien 2:0 (2:0)
11. Juli um 21:45 Uhr in Córdoba (Estadio Mario Alberto Kempes)
Argentinien Costa Rica 3:0 (1:0)

Gruppe B Bearbeiten

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Brasilien  Brasilien  3  1  2  0 006:400  +2 05
 2. Venezuela  Venezuela  3  1  2  0 004:300  +1 05
 3. Paraguay 1990  Paraguay  3  0  3  0 005:500  ±0 03
 4. Ecuador  Ecuador  3  0  1  2 002:500  −3 01
3. Juli um 16:00 Uhr in La Plata (Estadio Ciudad de La Plata)
Brasilien Venezuela 0:0
3. Juli um 18:30 Uhr in Santa Fe (Estadio General López)
Paraguay Ecuador 0:0
9. Juli um 16:00 Uhr in Córdoba (Estadio Mario Alberto Kempes)
Brasilien Paraguay 2:2 (1:0)
9. Juli um 18:30 Uhr in Salta (Estadio Padre Ernesto Martearena)
Venezuela Ecuador 1:0 (0:0)
13. Juli um 19:15 Uhr in Salta (Estadio Padre Ernesto Martearena)
Paraguay Venezuela 3:3 (1:1)
13. Juli um 21:45 Uhr in Córdoba (Estadio Mario Alberto Kempes)
Brasilien Ecuador 4:2 (1:1)

Gruppe C Bearbeiten

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Chile  Chile  3  2  1  0 004:200  +2 07
 2. Uruguay  Uruguay  3  1  2  0 003:200  +1 05
 3. Peru  Peru  3  1  1  1 002:200  ±0 04
 4. Mexiko  Mexiko  3  0  0  3 001:400  −3 00
4. Juli um 19:15 Uhr in San Juan (Estadio del Bicentenario)
Uruguay Peru 1:1 (1:1)
4. Juli um 21:45 Uhr in San Juan (Estadio del Bicentenario)
Chile Mexiko 2:1 (0:1)
8. Juli um 19:15 Uhr in Mendoza (Estadio Malvinas Argentinas)
Uruguay Chile 1:1 (0:0)
8. Juli um 21:45 Uhr in Mendoza (Estadio Malvinas Argentinas)
Peru Mexiko 1:0 (0:0)
12. Juli um 19:45 Uhr in Mendoza (Estadio Malvinas Argentinas)
Chile Peru 1:0 (0:0)
12. Juli um 21:45 Uhr in La Plata (Estadio Ciudad de La Plata)
Uruguay Mexiko 1:0 (1:0)

Drittplatzierte Bearbeiten

Neben den jeweiligen Gruppenersten und -zweiten erreichten die zwei besten Drittplatzierten das Viertelfinale.

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Peru  Peru  3  1  1  1 002:200  ±0 04
 2. Paraguay 1990  Paraguay  3  0  3  0 005:500  ±0 03
 3. Costa Rica  Costa Rica  3  1  0  2 002:400  −2 03

Finalrunde Bearbeiten

Jeweils Ortszeit (UTC−3 / +5 Stunden = Mitteleuropäische Sommerzeit).

Viertelfinale Halbfinale Finale
                   
16. Juli 2011, 16:00 Uhr        
  Kolumbien  Kolumbien   0
19. Juli 2011, 21:45 Uhr
  Peru  Peru   121  
  Peru  Peru   0
16. Juli 2011, 19:15 Uhr
    Uruguay  Uruguay   2  
  Argentinien  Argentinien   1 (4)
24. Juli 2011, 16:00 Uhr
  Uruguay  Uruguay   21 (5)2  
  Uruguay  Uruguay   3
17. Juli 2011, 16:00 Uhr
    Paraguay 1990  Paraguay   0
  Brasilien  Brasilien   0 (0)
20. Juli 2011, 21:45 Uhr
  Paraguay 1990  Paraguay   20 (2)2  
  Paraguay 1990  Paraguay   20 (5)2 Spiel um Platz drei
17. Juli 2011, 19:15 Uhr
    Venezuela  Venezuela   0 (3)  
  Chile  Chile   1   Peru  Peru   4
  Venezuela  Venezuela   2     Venezuela  Venezuela   1
23. Juli 2011, 16:00 Uhr

1 Sieg nach Verlängerung
2 Sieg im Elfmeterschießen

Viertelfinale Bearbeiten

16. Juli 2011 um 16:00 Uhr in Córdoba (Estadio Mario Alberto Kempes)
Kolumbien  Kolumbien Peru  Peru 0:2 n. V.
16. Juli 2011 um 19:15 Uhr in Santa Fe (Estadio Brigadier General Estanislao López)
Argentinien  Argentinien Uruguay  Uruguay 1:1 n. V. (1:1, 1:1), 4:5 i. E.
17. Juli 2011 um 16:00 Uhr in La Plata (Estadio Ciudad de La Plata)
Brasilien  Brasilien Paraguay 1990  Paraguay 0:0 n. V., 0:2 i. E.
17. Juli 2011 um 19:15 Uhr in San Juan (Estadio del Bicentenario)
Chile  Chile Venezuela  Venezuela 1:2 (0:1)

Halbfinale Bearbeiten

19. Juli 2011 um 21:45 Uhr in La Plata (Estadio Ciudad de La Plata)
Peru  Peru Uruguay  Uruguay 0:2 (0:0)
20. Juli 2011 um 21:45 Uhr in Mendoza (Estadio Malvinas Argentinas)
Paraguay 1990  Paraguay Venezuela  Venezuela 0:0 n. V., 5:3 i. E.

Spiel um Platz 3 Bearbeiten

23. Juli 2011 um 16:00 Uhr in La Plata (Estadio Ciudad de La Plata)
Peru  Peru Venezuela  Venezuela 4:1 (1:0)

Finale Bearbeiten

Das Finale fand in Buenos Aires im Estadio Monumental Antonio Vespucio Liberti statt.
 
24. Juli 2011 um 16:00 Uhr
Uruguay  Uruguay Paraguay 1990  Paraguay 3:0 (2:0)

Schiedsrichter Bearbeiten

Auszeichnungen Bearbeiten

 
Luis Suárez wurde zum Spieler des Turniers gewählt und erhielt die LG-Trophäe

Bester Spieler (LG-Trophäe) Bearbeiten

  • Uruguayer  Luis Suárez wurde zum besten Spieler des Turniers ernannt, er hatte einen großen Anteil am Gewinn der Copa América mit seinen Toren und Torvorlagen.[11]

Torschützenkönig (Santander-Trophäe) Bearbeiten

  • Peru  Paolo Guerrero wurde mit fünf Toren Torschützenkönig des Turniers. Außerdem gelang ihm im Spiel um Platz 3 ein Hattrick gegen Venezuela, mit dem er seiner Mannschaft den dritten Platz sicherte.[12]

Bester Torhüter (Petrobras-Trophäe) Bearbeiten

  • Paraguay 1990  Justo Villar wurde zum besten Torhüter des Turniers ernannt. In sechs Spielen hielt der Paraguayer dreimal seinen Kasten sauber, sogar in der K.-o.-Runde zweimal über 120 Minuten, somit hatte er großen Anteil daran, dass Paraguay das Finale erreichte.[13]

Bester junger Spieler (Claro-Trophäe) Bearbeiten

  • Uruguay  Sebastián Coates wurde zum besten Nachwuchsspieler des Turniers ernannt. Der 20-jährige Spieler hatte mit seinen Leistungen in der Abwehr maßgeblichen Anteil am Sieg seiner Mannschaft bei der Copa América.[14]

Fairplay-Preis Bearbeiten

Beste Torschützen Bearbeiten

Rang Spieler Tore
1 Peru  Paolo Guerrero 5
2 Uruguayer  Luis Suárez 4
3 Argentinien  Sergio Agüero 3
4 Ecuador  Felipe Caicedo 2
Kolumbianer  Falcao 2
Uruguay  Diego Forlán 2
Brasilien  Neymar 2
Brasilien  Alexandre Pato 2
Uruguay  Álvaro Pereira 2

Weblinks Bearbeiten

Commons: Copa América 2011 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Copa América Argentina 2011. (online) In: CONMEBOL. Confederación Sudamericana de Fútbol, abgerufen am 17. August 2010 (spanisch).
  2. WM-Sieger Spanien prüft Teilnahme an Copa América (Memento vom 5. September 2016 im Internet Archive)
  3. Spanien sagt Copa-Teilnahme ab (Memento des Originals vom 15. April 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sport1.de, sport1.de vom 13. April 2011
  4. FIFA.com: „Blue Samurai“ nehmen doch an Copa América teil (Memento des Originals vom 17. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/de.fifa.com
  5. FIFA.com: Japan doch nicht zur Copa América (Memento des Originals vom 17. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/de.fifa.com
  6. Japan withdraws from Copa America
  7. La Conmebol invitó a Costa Rica a la Copa América Argentina 2011
  8. Costa Rica jugará la Copa América
  9. ca2011.com: Costa Rica will play the Copa America
  10. Casi listo (Memento vom 14. Juli 2014 im Internet Archive), La Mañana de Córdoba, 14. April 2011
  11. CA2011.com: Luis Suarez is the Best Player LG Copa América 2011 (Memento des Originals vom 23. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ca2011.com
  12. CA2011.com: Guerrero, of Peru, is the top scorer Santander Copa América 2011
  13. CA2011.com: Justo Villar is the best goalkeeper Petrobras of the Copa América 2011
  14. CA2011.com: Sebastian Coates receives the Trophy Claro – Best Young Player of the Copa América 2011
  15. FIFA.com: Uruguay feiert, andere können hoffen (Memento des Originals vom 11. September 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/de.fifa.com vom 25. Juli 2011