Colleen Sostorics

kanadische Eishockeyspielerin

Colleen Sostorics (* 17. Dezember 1979 in Kennedy, Saskatchewan) ist eine ehemalige kanadische Eishockeynationalspielerin, die zwischen 1999 und 2009 für die Calgary Oval X-Treme aktiv war. Mit der kanadischen Nationalmannschaft gewann sie drei Goldmedaillen bei Olympischen Winterspielen sowie sechs Medaillen bei Weltmeisterschaften.

Kanada  Colleen Sostorics

Geburtsdatum 17. Dezember 1979
Geburtsort Kennedy, Saskatchewan, Kanada
Spitzname Stubs
Größe 163 cm
Gewicht 76 kg

Position Verteidiger
Nummer #5
Schusshand Rechts

Karrierestationen

bis 1997 Kennedy Bantam
1997–2003 University of Calgary
1999–2009 Calgary Oval X-Treme

Karriere Bearbeiten

Eishockey Bearbeiten

Colleen Sostorics begann in ihrer Heimatstadt Kennedy mit dem Eishockey und spielte im lokalen Jungenteam bis zum Alter von 17 Jahren.[1] In der Saison 1996 wurde sie zum Kapitän ihrer Mannschaft bestimmt, die zu diesem Zeitpunkt auf dem Bantam-Level spielte.[2] Bei den Canada Winter Games 1995 spielte Sostorics für das Team Saskatchewan. Zwei Jahre später nahm sie zudem an den nationalen kanadischen U18-Meisterschaften teil.[2] Nach ihrer Juniorenzeit bekam sie das Angebot, an der University of Calgary zu studieren und für dessen Eishockeyteam, die Calgary Dinos, in der CIAU zu spielen. Sostorics nahm ein Wirtschaftsstudium in Calgary auf und wurde jeweils am Ende der Saison 1997/98 und 1998/99 in das All-Star Team der Collegeliga CIAU berufen.[1]

Calgary Oval X-Treme Bearbeiten

Ab der Saison 1999/2000 spielte sie parallel für das semiprofessionelle Eishockeyteam Calgary Oval X-Treme in der National Women’s Hockey League und später Western Women’s Hockey League (WWHL). Außerdem repräsentierte die Mannschaft die Provinz Alberta ab 1998 bei der nationalen kanadische Meisterschaft der Frauen, den Esso Women’s Nationals. Dabei gewann Oval X-Treme 1998 die Meisterschaft und belegte 1999 den zweiten und 2000 den dritten Platz.

Mit Calgary Oval X-Treme erreichte Sosotorics 2001, 2003 und 2007 erneut das Finale um die kanadische Meisterschaft und gewann diese. Zudem ist die Mannschaft Serienmeister der WWHL.

International Bearbeiten

1999 gab Sostorics ihr Debüt in der kanadischen U22-Nationalmannschaft und nahm mit dieser am Christmas Cup 1999 teil, welches die Nationalauswahl als Sieger beendete.[2] In den folgenden zwei Jahren nahm sie mit der U22-Mannschaft an den U22 4 Nations Cups teil und gewann diese. in der Saison 2000/01 war sie zudem Kapitän der U22-Auswahl.[1] Aufgrund ihrer Leistungen im U22-Team wurde sie 2001 in die kanadische Frauennationalmannschaft berufen und nahm mit dieser an der Weltmeisterschaft 2001 teil.[1] Zum Goldmedaillengewinn der Kanadierinnen steuerte Sostorics zwei Tore und einen Assist bei.[2]

2002 gehörte Sostorics zum Team Canada, das bei den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City die Goldmedaille gewann. 2006 und 2010 konnte das Auswahlteam diesen Erfolg wiederholen. Zudem gewann sie mit dem Team Canada weitere Gold- und Silbermedaillen bei Weltmeisterschaften.[2] Nach dem Gewinn der dritten Goldmedaille beendete sie im September 2010 offiziell ihre Karriere.[3]

Seit 2015 ist Sostorics Assistenztrainerin an der University of Regina.

Andere Sportarten Bearbeiten

In ihrer Jugendzeit spielte Sostorics neben Eishockey noch Fußball und Softball. 1997 gewann sie die regionalen Meisterschaften ihrer Altersklasse in allen drei Sportarten. Zudem wurde sie 1994 und 1995 als Wertvollste Spielerin der regionalen Softball-Meisterschaft ausgezeichnet. Seit ihrer Collegezeit spielt sie im Sommer Rugby und gewann 2003 mit dem Team Alberta die nationale kanadische Rugby-Meisterschaft.[2]

Sonstiges Bearbeiten

Nach dem Gewinn der Goldmedaille bei den olympischen Winterspielen 2002 wurde in ihrer Heimatstadt Kennedy eine Straße nach Sostorics benannt – die Colleen Sostorics Avenue.[2][4] 2004 beendete sie ihr Studium an der Universität von Calgary mit einem Bachelor in Wirtschaftswissenschaften.[2]

Erfolge und Auszeichnungen Bearbeiten

National Bearbeiten

  • All-Star-Team der CIAU 1998 und 1999
  • Gewinn der Esso Women’s Nationals 1998, 2001, 2003 und 2007 mit Team Alberta (Calgary Oval X-Treme)
  • Meister der WWHL 2005, 2006, 2007 und 2008 mit den Calgary Oval X-Treme
  • Meister der NWHL 2003 und 2004 mit den Calgary Oval X-Treme
  • Kanadischer Rugby-Meister 2003 mit Team Alberta

International Bearbeiten

Statistik Bearbeiten

International Bearbeiten

Statistikquellen: Media Guide Olympics 2006[2]; Media Guide Olympics 2010[5]

Jahr Team Veranstaltung Sp T V Pkt SM
1999 U22 Kanada Christmas Cup 6 1 1 2 4
2000 U22 Kanada U22 4 Nations Cup 4 0 3 3 8
2001 U22 Kanada U22 3 Nations Cup 4 1 0 1 0
2001 Kanada WM 5 2 1 3 2
2001 Kanada 3 Nations Cup 4 0 3 3 4
2002 Kanada Olympia 5 0 2 2 4
2002 Kanada 4 Nations Cup 4 1 0 1 2
2003 Kanada 4 Nations Cup 4 0 1 1 2
2004 Kanada WM 5 1 1 2 2
2004 Kanada 4 Nations Cup 4 0 1 1 0
2005 Kanada WM 5 0 0 0 4
2006 Kanada Olympia 4 0 1 1 2
2006 Kanada 4 Nations Cup 4 1 3 4 4
2007 Kanada WM 5 0 3 3 2
2007 Kanada 4 Nations Cup 4 1 1 2 8
2008 Kanada WM 5 0 2 2 10
2009 Kanada WM 5 1 1 2 2
2009 Kanada HC Cup 4 0 1 1 2
2009 Kanada 4 Nations Cup 3 1 0 1 0
2010 Kanada Olympia 5 1 5 6 2
U22-Team gesamt 20 2 8 10 20
Team Canada gesamt 133 13 43 56 108

National Bearbeiten

Reguläre Saison Play-offs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1999/00 Calgary Oval X-Treme Alberta 17 3 7 10
2000/01 Calgary Oval X-Treme Alberta 17 4 6 10 4
2001/02 Vorbereitung mit Team Canada
2002/03 Calgary Oval X-Treme NWHL 16 5 13 18 32 1 1 1 2 0
2003/04 Calgary Oval X-Treme NWHL 6 5 5 10 2 2 0 0 0 0
2004/05 Calgary Oval X-Treme WWHL 16 7 16 23 28 3 2 1 3 0
2005/06 Vorbereitung mit Team Canada
2006/07 Calgary Oval X-Treme WWHL 20 15 21 36 31
2007/08 Calgary Oval X-Treme WWHL 19 9 17 26 8 3 1 0 1 4
2008/09 Calgary Oval X-Treme WWHL 22 7 18 25 6 2 2 1 3 0

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Weblinks Bearbeiten

Commons: Colleen Sostorics – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Colleen Sostorics: Hockey. Slam Sports, 2006, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 15. März 2010.@1@2Vorlage:Toter Link/slam.canoe.ca (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  2. a b c d e f g h i Team Canada Training Camp Media Guide. Hockey Canada, abgerufen am 30. August 2012.
  3. Greg Harder, Leader-Post: Canadian Olympic gold medallist Colleen Sostorics hangs up her skates. In: leaderpost.com. 16. September 2010, abgerufen am 9. August 2016 (englisch).
  4. Kennedy, Sask., lives and dies with team and hero. CTV, 7. Februar 2006, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Februar 2006; abgerufen am 15. März 2010.
  5. 2010 women’s Olympic hockey team