Benutzer:Thiotrix/Liste der Schutzgebiete im Landkreis Darmstadt-Dieburg

Der Landkreis Darmstadt-Dieburg liegt in drei großen Naturräumen: Zum Rhein-Main-Tiefland gehören die Untermainebene, das waldreiche Messeler Hügelland und das Reinheimer Hügelland. Die Hessische Rheinebene und Bergstraße im Westen zählen zum Nördlichen Oberrheintiefland. Im südlichen Teil erheben sich die Höhen des Vorderen Odenwalds (Hessisch-Fränkisches Bergland). Die Fläche des Landkreises beträgt 658,65 Quadratkilometer. Das Gelände liegt zwischen Höhenlagen von 88 m an der Gemarkungsgrenze Griesheim-Wolfskehlen bis zu 592 m auf der Neunkircher Höhe.

Auch geologisch ist das Gebiet äußerst vielgestaltig. In der Rheinebene gibt es eiszeitliche Flugsandgebiete mit Binnendünen. An der Bergstraße und im Reinheimer Hügelland wurden teils mächtige Lössauflagen angeweht, in denen sich durch Erosion die typischen Löss-Hohlen bildeten. Im Vorderen Odenwald dominieren kristalline Gesteine (Granit, Diorit und Gneis). Der Südosten des Kreises zählt schon zum Buntsandstein-Odenwald. Stellenweise finden sich die Basaltschlote ehemaliger Vulkane (Otzberg, Roßberg, Forstberg von Ueberau).[1]

Lebensraumtypen im Landkreis Bearbeiten

enthält 29 erhaltenswürdige Lebensraumtypen mit reichhaltiger Fauna und Flora. [1]

  • 2310 Trockene Sandheiden mit Calluna und Genista (auf Binnendünen)
  • 2330 Dünen mit offenen Grasflächen mit Corynephorus und Agrostis (auf Binnendünen)
  • 3130 Oligotrophe, sehr schwach mineralische Gewässer der Sandebenen (Littorelletalia uniflorae)
  • 3140 Oligo- bis mesotrophe kalkhaltige Gewässer mit benthischer Vegetation aus Armleuchteralgen
  • 3150 Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions
  • 3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion
  • 4030 Trockene europäische Heiden
  • 6110 Lückige basophile oder Kalk-Pionierrasen (Alysso-Sedion albi)
  • 6120 Trockene, kalkreiche Sandrasen
  • 6210 Naturnahe Kalktrockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia) (* besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchideen)
  • 6230 Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden
  • 6240 Subpannonische Steppen-Trockenrasen
  • 6410 Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden, torfigen und tonig-schluffigen Böden (Molinion caeruleae)
  • 6430 Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe
  • 6440 Brenndolden-Auenwiesen (Cnidion dubii)
  • 6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis)
  • 7230 Kalkreiche Niedermoore
  • 8150 Kieselhaltige Schutthalden der Berglagen Mitteleuropas
  • 8220 Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation
  • 8230 Silikatfelsen mit Pioniervegetation des Sedo-Scleranthion oder des Sedo albi-Veronicion dillenii
  • 8310 Nicht touristisch erschlossene Höhlen
  • 9110 Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum)
  • 9130 Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum)
  • 9150 Mitteleuropäischer Orchideen-Kalk-Buchenwald (Cephalanthero-Fagion)
  • 9160 Subatlantischer oder mitteleuropäischer Stieleichenwald oder Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald (Carpinion betuli)
  • 9170 Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald (Galio-Carpinetum )
  • 9180 Schlucht- und Hangmischwälder (Tilio-Acerion)
  • 9190 Alte bodensaure Eichenwälder auf Sandebenen mit Quercus robur
  • 91E0 Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae)


Naturschutzgebiete Bearbeiten

27 Naturschutzgebiete

Flächenhafte Naturdenkmale Bearbeiten

Sandgebiete Bearbeiten

Lösshohle und Hohlwege Bearbeiten

Geologische Naturdenkmale Bearbeiten

Weitere flächenhafte Naturdenkmale Bearbeiten


Zudem sind zahlreiche alte Bäume und Baumgruppen als Naturdenkmale geschützt.[1]

Naturwaldreservate Bearbeiten

zwei Naturwaldreservate:

Landschaftsschutzgebiete Bearbeiten

4 Landschaftsschutzgebiete

Name Bild Kennung

Einzelheiten Position Fläche
Hektar
Datum
Auenverbund Untere Gersprenz     2432002
WDPA: 378406

Ein aus knapp 30 Einzelgebieten bestehendes LSG aus Auen und Wiesengebieten der Gersprenz sowie ihrer Zuläufe zwischen Groß-Bieberau und der Landesgrenze zu Bayern. Die hier in die Dieburger Bucht einfließende Gersprenz und ihre Nebenbäche sind ein Rückzugs-, Nist- und Überwinterungsgebiet für Vögel und seltene Tierarten. Der Weißstorch konnte hier wieder in zahlreichen Brutpaaren heimisch werden. 2.451,58 1998
Landkreis Darmstadt   2432004
WDPA: 378512

565,82 1956
Landkreis Dieburg    
Mittlerer Bereich des LSG: links Lützelforst, Mitte rechts: Mittelforst, rechter Bildrand: Teil des Oberforstes
2432003
WDPA: 378513

6 unter Schutz gestellte Waldgebiete:

- das größte, östlich und nordöstlich von Babenhausen liegende und durch die Gersprenz in zwei Teile getrennte Waldgebiet
- das kleinste, ein nordöstlich an die Bebauungsgrenze von Eppertshausen anstoßender Waldzipfel
- der durch eine Aue und Wiesenfläche geteilte, Ober- und Mittelforst genannte Dieburger Forst, eingegrenzt von Dieburg, Altheim, Richen und Semd
- sowie zwei weiteren nach Osten anschließenden leicht kleineren geschlossenen Waldgebieten, als ganzes Lützelforst genannt und bis vor Langstadt reichend.
Die Einzelgebiete sind zwar jeweils durch schmale Bereiche des LSG Auenverbund Untere Gersprenz getrennt, aber bilden ein fast geschlossenes unter Landschaftsschutz stehendes Waldgebiet zwischen Dieburg, Groß-Umstadt und Babenhausen.

2.022 1962
Wingertsberg von Langstadt     2432001
WDPA: 378731

Ehemaliges Weinbaugebiet, heute zu großen Teilen Streuobstwiese und Rasenflächen mit Buschwerk, zwischen Langstadt und Schlierbach, mittig aber nicht enthalten die Straßenmühle, südlich im Waldbereich des LSG der Burgstall der Burg Schlierbach 20,23 1987
Legende für Landschaftsschutzgebiet

Natura-2000-Gebiete Bearbeiten

28 Natura-2000-Gebiete (davon 23 FFH-Gebiete und 5 Vogelschutzgebiete), die teilweise kreisübergreifend sind.

UNESCO-Weltnaturerbe Bearbeiten

Die Grube Messel als Fossillagerstätte von Weltrang ist seit 1995 UNESCO-Weltnaturerbe.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Horst Bathon, Georg Wittenberger: Die Naturdenkmale des Landkreises Darmstadt-Dieburg mit Biotop-Touren. 2. erweiterte und vollständig überarbeitete Auflage. In: Kreisausschuss des Landkreises Darmstadt-Dieburg – Untere Naturschutzbehörde (Hrsg.): Schriftenreihe Landkreis Darmstadt-Dieburg. Darmstadt 2016, ISBN 978-3-00-050136-4 (243 Seiten).