Die Bahnstrecke Sivas–Samsun hat eine Länge von 401,7 Kilometer[1] und verbindet den türkischen Schwarzmeerhafen Samsun mit dem Eisenbahnknotenpunkt Sivas in Zentralanatolien. Vom Schwarzen Meer ausgehend überwindet sie zunächst in einem Durchbruchstal das Pontische Gebirge in südwestlicher Richtung. Der steilste Abschnitt der Bahnstrecke befindet sich zwischen Demirciköy und Ladik.[2] Nach Erreichen der zentralanatolischen Hochebene führt sie Richtung Südwesten, bis sie Sivas in 1275 Metern über dem Meer erreicht.

Sivas–Samsun
Strecke der Bahnstrecke Sivas–Samsun
Streckenlänge:401,7 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
0 Samsun
nach Çarşamba
10,1 Demirciköy
18,8 Meşelidüz
34,1 Çukurbük
40,0 Germiyan
47,5 Kavak
64,4 Ladik
73,3 Bekdiğin
86,0 Havza
96,0 Grenze SamsunAmasya
100,2 Hacıbayram
105,8 Suluova
120,0 Boğazköy
133 Amasya
140,2 Eryatağı
145,8 Kayabaşı
150,0 Ovasaray
153,0 Kızılca
161,0 Grenze Amasya–Tokat
167,2 Kızoğlu
181,2 Samurçay
196,7 Turhal
215,1 Zile
228,7 Yıldıztepe
243,4 Güzelbeyli
250,4 Göçenli
259,7 Ulusulu
266,7 Yenice
276,5 Artova
285,0 Kunduz
293,1 Yeşilyurt
302,1 Grenze Tokat–Sivas
306,4 Topulyurdu
316,1 Çizözü
317,5 Çamlıbel
329,1 Subaşı
332,3 Sandal
348,0 Yıldızeli
364,1 Menteşe
372,0 Kalınköyü
Kayseri, Ankara
377,7 Kalın
395,0 Yapı
401,7 Sivas
Malatya, Erzurum

Die eingleisige Strecke wurde ausgehend von Samsun ab 1926 errichtet. 1932 wurde der Trennungsbahnhof Kalın erreicht und die Strecke eröffnet.[1]

Fahrzeugeinsatz Bearbeiten

Der Eröffnungszug am 28. Dezember 1932 wurde von der Lokomotive 45028 der Reihe TCDD 45 001–062 bespannt.[3] Lokomotiven dieser Baureihe blieben bis Ende der 1980er Jahre auf der Strecke vor schweren Güterzügen und Regionalzügen im Einsatz, danach wurden sie von den Diesellokomotiven der TCDD-Baureihe DE 24000 abgelöst.[4]

Weil die Strecke durch schwieriges Bergland verläuft, wurden zur Dampflokzeit häufig Vorspannlokomotiven eingesetzt.[5] In den 1970ern wurden die Lokomotiven der Reihe 45 001–062 vornehmlich vor Personenzügen eingesetzt, den Güterverkehr bewältigten vornehmlich Lokomotiven der Reihe TCDD 56 001–166 sowie die beiden einzigen in der Türkei gebauten Normalspurdampflokomotiven, die TCDD T56 201–202. Den Rangierdienst im Bahnhof und im Hafen von Sivas übernahmen die Reihen TCDD 45 151–170 (LMS Stanier 8F), TCDD 33 01–10 und TCDD 35 51–60.[6]

Streckenausbau Bearbeiten

Geschlossen seit 29. September 2015 wurde die Strecke für 276 Mio. Euro[Anm. 1] modernisiert und mit 25 kV Wechselstrom elektrifiziert. Am 4. Mai 2020 wurde der Güterverkehr nach Abschluss der Arbeiten wieder aufgenommen. Der Personenverkehr soll erst nach dem Ende der durch Covid-19 verursachten Restriktionen wieder aufgenommen werden.[7]

Anmerkungen Bearbeiten

  1. 350 Mio. Euro nach: TCDD reopens Sivas – Samsun line after five-year upgrade. In: International Railway Journal vom 12. Mai 2020; abgerufen am 9. Juli 2020.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Philip Ernest Schoenberg: The Evolution of Transport in Turkey (Eastern Thrace and Asia Minor) under Ottoman Rule, 1856–1918. In: Middle Eastern Studies. Band 13, Nr. 3, 1977, S. 359–372, hier S. 364, doi:10.1080/00263207708700358.
  2. Onur Uysal: Steepest gradients of Turkish railways. In: railturkey.org. 19. Oktober 2016, abgerufen am 3. November 2016.
  3. Trains of Turkey: 45001 to 45062, abgerufen am 26. Dezember 2015
  4. Benno Bickel, Karl-Wilhelm Koch, Florian Schmidt: Dampf unterm Halbmond. Die letzten Jahre des Dampfbetriebs in der Türkei. Verlag Röhr, Krefeld 1987, ISBN 3-88490-183-4, S. 90
  5. Benno Bickel, Karl-Wilhelm Koch, Florian Schmidt: Dampf unterm Halbmond. Die letzten Jahre des Dampfbetriebs in der Türkei. Verlag Röhr, Krefeld 1987, ISBN 3-88490-183-4, S. 65
  6. Benno Bickel: Die Türkischen Eisenbahnen und ihre Dampflokomotiven. Verlag Röhr, Krefeld 1976, S. 179 & 181.
  7. Samsun–Sivas reopens after upgrading blockade. In: Railway Gazette International vom 12. Mai 2020; abgerufen am 9. Juli 2020.