BDO World Darts Championship 1991

14. Austragung einer von der BDO organisierten Dart-Weltmeisterschaft

Die BDO World Darts Championship 1991, offiziell 1991 Embassy World Darts Championship, war die 14. Austragung einer von der British Darts Organisation (BDO) organisierten Weltmeisterschaft. Zum sechsten Mal fand das Turnier im Lakeside Country Club in Frimley Green, Surrey, statt.[1]

BDO World Darts Championship 1991

Turnierstatus

Turnierart Weltmeisterschaft
Veranstalter BDO
Austragungsort Lakeside Country Club, EnglandEngland Frimley Green
Turnierdaten
Titelverteidiger EnglandEngland Phil Taylor
Teilnehmer 32 aus 13 Nationen
Eröffnungsspiel 4. Januar 1991
Endspiel 12. Januar 1991
Preisgeld (gesamt) £ 110.500
Preisgeld (Sieger) £ 26.000
Sieger EnglandEngland Dennis Priestley
Statistiken

höchster
Average
99,99 Punkte von
EnglandEngland Phil Taylor
höchstes
Finish
170 Punkte von
EnglandEngland Kevin Kenny
1990
 
1992
Sieger Dennis Priestley (2007)

Turnierverlauf Bearbeiten

Am ersten Wettkampftag im Lakeside fanden drei Erstrundenspiele statt. Im Eröffnungsspiel des Wettbewerbs brach Tony Payne aus den USA seinen Lakeside-Fluch, indem er Chris Johns aus Wales mit 3:1 besiegte und in die zweite Runde einzog. Payne hatte in der ersten Runde fünf Jahre in Folge verloren. Anschließend startete Phil Taylor, die Nummer 1 der Setzliste, seine Verteidigung des Weltmeistertitels mit einem 3:1-Sieg über Martin Phillips aus Wales. Der amtierende Champion hatte einen Average von 95,97 und zog so in das Achtelfinale gegen Tony Payne ein. Im letzten Spiel des Tages besiegte Bob Sinnaeve Eric Burden in einem sehr knappen Spiel mit 3:2 Sätzen. Zwischen den beiden lagen nur 1,2 Punkte im Average.[2][3]

Samstag, 5. Januar – Nachmittag Im ersten Spiel des zweiten Tages des Wettbewerbs gab es eine Überraschung, als Magnus Caris, die Nummer Acht der Setzliste, durch den Engländer Dennis Priestley mit 3:0 besiegt wurde. Dennis erzielte einen Average von 93,30 und rückte so in die nächste Runde gegen Bob Sinnaeve vor. Im zweiten Spiel spielte Russell Stewart, Phil Taylors Erstrundengegner des Vorjahrs, sich zum vierten Mal seit 1989 unter die letzten 16. Stewart schlug Knud Nilsen, den ersten Norweger bei einer Weltmeisterschaft, mit 3:0 und einem Average von 84,87. Im letzten Spiel des Nachmittags geschah fast das zweite Jahr in Folge die Eliminierung des an Nummer Fünf gesetzten Bob Anderson in Runde 1. Er schlug Sean Palfrey aus Wales mit 3:2 Sätzen, um in das Achtelfinale einzuziehen.[4]

Samstag, 5. Januar – Abend Drei weitere Spiele gab es am Samstagabend. Im ersten gab der zukünftige fünfmalige Weltmeister Raymond van Barneveld aus den Niederlanden sein Lakeside-Debüt, aber 11 Legs später war alles vorbei. Keith Sullivan verlor im Duell der Debütanten nur zwei Legs. Das zweite Match war eine Enttäuschung für Paul Lim; Er hatte 1990 ein Nine-dart-Finish erzielt und war bis ins Viertelfinale vorgerückt, bevor er mit 0:4 gegen Cliff Lazarenko verlor. In diesem Jahr verlor er jedoch angesichts eines harten Erstrundenloses gegen Alan Warriner mit 0:3 und schied aus. Im letzten Spiel besiegte Kevin Kenny Albert Anstey mit 3:2 mit einem Average von 88,65. Es sollte der Beginn einer denkwürdigen Woche für den 29-jährigen ungesetzten Engländer werden, der seinen zweiten Auftritt im Lakeside hatte.

Sonntag, 6. Januar – Nachmittag Drei Spiele am Nachmittag des umsatzstärksten Tages der Meisterschaft (insgesamt gab es sieben Spiele). Das erste wurde mit Spannung erwartet. Es kam zum Aufeinandertreffen von Peter Evison, Nummer zwei der Setzliste, und dem zweifachen Champion John Lowe. Das Spiel, eine sehr enge Angelegenheit, brachte letztlich Evison mit 3:2 als Sieger hervor. Er spielte einen Average von 91,02 Punkten. Das erste Mal war Lowe bei der Weltmeisterschaft in der ersten Runde ausgeschieden. Im zweiten Spiel begann der Sieger von vor zwei Jahren und allseits beliebte Schotte Jocky Wilson seine Kampagne mit einem spannenden 3:2-Sieg über Richie Gardner.[5][6]

6. Januar – Abend Vier Spiele standen am Abend an, die alle im unteren Viertel des Turnierbaums gelegen waren. Das erste Match war Ronnie Sharp gegen Cliff Lazarenko, die beide 1990 das Viertelfinale erreicht hatten – Sharp konnte dabei Sätze gegen Phil Taylor gewinnen. Diesmal war es kein enger Kampf, denn Lazarenko ging mit einem einfachen 3:0-Sieg ins Achtelfinale. Dave Whitcombe, an Nummer sechs und zum ersten Mal seit 1989 überhaupt gesetzt, besiegte Per Skau aus Dänemark mit einem 3:1-Sieg sowie einem Average von 84,6 Punkten. Skau würde später im Lakeside erfolgreich sein. Mike Gregory, der seine Platz in der Setzliste verloren hatte, die er im Vorjahr innehatte, aber um das Halbfinale wieder zu erreichen, hätte er den Mann besiegen müssen, der ihn im Halbfinale des Vorjahres mit 5:2 besiegt hatte, Eric Bristow. Der an Nummer drei gesetzte Bristow besiegte Kexi Heinaharju aus Finnland mit 3:0 und sicherte sich einen Platz im Achtelfinale Runde.[7][8]

7.-8. Januar Am ersten Achtelfinaltag setzte sich zunächst Titelverteidiger Taylor gegen Tony Payne durch, der, obwohl fast 14 Punkte hinten, immerhin einen Satz gewinnen konnte. Anschließend zeigte Debütant Priestley eine grundsolide Leistung gegen Bob Sinnaeve und bezwang ihn mit einem Average von 95,34 Punkten klar mit 3:0. Die Partie zwischen Bob Anderson und Russell Stewart war von Spannung geprägt. Letztlich setzte sich Anderson knapp mit 3:2 durch. Alan Warriner bestritt das letzte Spiel des Tages gegen Keith Sullivan. Auch hier entwickelte sich eine enge Partie, die Favorit Warriner letztlich mit 3:2 gewann. Die restlichen Achtelfinalpartien fanden am Folgetag statt. Zunächst ging die Reise für Kevin Kenny nach einem überraschenden 3:1-Erfolg über Peter Evison weiter. Anschließend kam der zweimalige Weltmeister Wilson auf die Bühne und schlug Debütant Ronnie Baxter mit 3:1. Beide Akteure lagen im Average deutlich über 90 Punkten. Es folgte die auf relativ niedrigem Niveau geführte Partie zwischen Whitcombe und Cliff Lazarenko. Whitcombe setzte sich schließlich mit 3:1 durch. Das letzte Spiel des Tages war die Begegnung von Bristow und Gregory. Obwohl er den niedrigeren Average spielte, gewann Bristow das Spiel ohne einen Satz abzugeben.[9][10][11][12][13][14][15][16]

9. – 10. Januar Am ersten Viertelfinaltag traf nun Priestley auf Taylor. Das Spiel, das sich zum niveauvollsten des ganzen Turniers entwickeln sollte, endete letztlich in einem knappen 4:3-Sieg für Priestley. Gleich darauf folgte die nächste spannende Begegnung. Bob Anderson bezwang Warriner ebenfalls mit 4:3. Auch am Folgetag ging es nicht weniger eng zu. Zunächst schaffte Kevin Kenny die große Überraschung und bezwang den unter seinen Möglichkeiten agierenden Jocky Wilson mit 4:3. Anschließend lieferten sich Bristow und Whitcombe einen mentalen Kampf. Wie oft in der Geschichte der Weltmeisterschaft ging Bristow siegreich aus der knappen Partie hervor.[17][18]

Freitag, 11. Januar Am Tag der Halbfinale standen sich zunächst Neuling Priestley und Bob Anderson gegenüber. Priestley spielte einen Average von 93,57 Punkten, der ausreichte um Anderson in Schach zu halten und 5:2 zu gewinnen. Anschließend traf der fünfmalige Weltmeister Bristow auf die Überraschung des Turniers, Kevin Kenny. Bristow behielt die Nerven und schlug Kenny letztlich deutlich mit 5:2.[19]

Samstag, 12. Januar Viele Experten erwarteten ein enges Rennen um den Titel. Doch Bristow kam nicht an seine beisherigen Turnierleistungen heran, spielte nur 84,06 Punkte im Average. Priestley gewann alle sechs Sätze und konnte sich fortan Weltmeister nennen.[20][21]

Debütanten Bearbeiten

Setzposition Spieler Ergebnis Setzposition Spieler Ergebnis
Q Wales  Martin Phillips 1. Runde Q Niederlande  Raymond van Barneveld 1. Runde
Q England  Dennis Priestley Sieger Q England  Ronnie Baxter Achtelfinale
Q Wales  Sean Palfrey 1. Runde Q Belgien  Bruno Raes 1. Runde
Q Norwegen  Knud Nilsen 1. Runde Q Danemark  Per Skau 1. Runde
Q Australien  Keith Sullivan Achtelfinale Q Schottland  Bob Taylor 1. Runde

Setzliste Bearbeiten

Nr. Spieler Erreichte Runde
1. England  Phil Taylor Viertelfinale
2. England  Peter Evison Achtelfinale
3. England  Eric Bristow Finale
4. England  Alan Warriner Viertelfinale
5. England  Bob Anderson Halbfinale
6. England  Dave Whitcombe Viertelfinale
7. Schottland  Jocky Wilson Viertelfinale
8. Schweden  Magnus Caris 1. Runde

Preisgeld Bearbeiten

Das gesamte Preisgeld belief sich auf £ 108.200. Das Preisgeld verteilte sich unter den Teilnehmern wie folgt:

Position (Anzahl der Spieler) Preisgeld
Gewinner (1) £ 26.000
Finalist (1) £ 13.000
Halbfinalisten (2) £ 6.500
Viertelfinalisten (4) £ 3.250
Achtelfinalisten (8) £ 2.400
Verlierer der 1. Runde (16) £ 1.500
£ 108.200

Ebenso gab es ein Sonderpreisgeld von £ 52.000 für das Erreichen eines Nine Dart Finishes, das jedoch niemand spielen konnte. Das Preisgeld in Höhe von £ 1.000 für das höchste Finish sicherte sich Kevin Kenny mit einer 170.

Ergebnisse Bearbeiten

Die Zahl hinter dem Namen gibt den 3-Dart-Average an, also wie viele Punkte im Schnitt mit drei Darts/Würfen erzielt wurden.

1. Runde (Best of 5 sets) Achtelfinale (Best of 5 sets) Viertelfinale (Best of 7 sets) Halbfinale (Best of 9 sets) Finale (Best of 11 sets)
                                             
1  England  Phil Taylor (95,97) 3                
 Wales  Martin Phillips (89,37) 1  
1  England  Phil Taylor (99,99) 3
   Vereinigte Staaten  Tony Payne (86,22) 0  
   Vereinigte Staaten  Tony Payne (80,16) 3
 Wales  Chris Johns (81,42) 1  
1  England  Phil Taylor (96,21) 3
   England  Dennis Priestley (95,28) 4  
8  Schweden  Magnus Caris (78,03) 0    
 England  Dennis Priestley (93,30) 3  
   England  Dennis Priestley (95,34) 3
   Kanada  Bob Sinnaeve (83,91) 0  
   Kanada  Bob Sinnaeve (85,53) 3
 Wales  Eric Burden (86,73) 2  
 England  Dennis Priestley (93,87) 5
  5  England  Bob Anderson (90,06) 2  
5  England  Bob Anderson (78,12) 3
 Wales  Sean Palfrey (77,31) 2  
5  England  Bob Anderson (88,08) 3
   Australien  Russell Stewart (83,97) 2  
   Australien  Russell Stewart (84,87) 3
 Norwegen  Knud Nilsen (75,93) 0  
5  England  Bob Anderson (90,93) 4
  4  England  Alan Warriner (88,65) 3  
4  England  Alan Warriner (96,84) 3    
 Singapur  Paul Lim (83,07) 0  
4  England  Alan Warriner (84,60) 3
   Australien  Keith Sullivan (82,74) 1  
   Australien  Keith Sullivan (83,82) 3
 Niederlande  Raymond van Barneveld (74,88) 0  
 England  Dennis Priestley (92,57) 6
3  England  Eric Bristow (84,15) 0
2  England  Peter Evison (91,02) 3
 England  John Lowe (88,89) 2  
2  England  Peter Evison (85,65) 1
   England  Kevin Kenny (90,75) 3  
   England  Kevin Kenny (88,65) 3
 Kanada  Albert Anstey (83,46) 2  
 England  Kevin Kenny (88,74) 4
  7  Schottland  Jocky Wilson (86,52) 3  
7  Schottland  Jocky Wilson (89,64) 3    
 England  Richie Gardner (82,02) 2  
7  Schottland  Jocky Wilson (94,08) 3
   England  Ronnie Baxter (92,46) 1  
   England  Ronnie Baxter (83,46) 3
 Belgien  Bruno Raes (82,98) 1  
 England  Kevin Kenny (87,54) 2
  3  England  Eric Bristow (94,98) 5  
6  England  Dave Whitcombe (84,60) 3
 Danemark  Per Skau (79,62) 1  
6  England  Dave Whitcombe (83,01) 3
   England  Cliff Lazarenko (77,67) 1  
   England  Cliff Lazarenko (82,41) 3
 Schottland  Ronnie Sharp (82,62) 0  
6  England  Dave Whitcombe (86,43) 3
  3  England  Eric Bristow (90,84) 4  
3  England  Eric Bristow (90,54) 3    
 Finnland  Kexi Heinäharju (78,78) 0  
3  England  Eric Bristow (87,75) 3
   England  Mike Gregory (88,95) 0  
   England  Mike Gregory (85,68) 3
 Schottland  Bob Taylor (78,60) 2  


Einzelnachweise Bearbeiten

  1. The World Championship of Darts. 18. Dezember 2010, archiviert vom Original am 18. Dezember 2010; abgerufen am 25. Januar 2022.
  2. Darts World Championship 1991 Round 1 Phil Taylor vs Martin Phillips. Abgerufen am 9. Februar 2022 (deutsch).
  3. Darts World Championship 1991 Round 1 Burden vs Sinnaeve. Abgerufen am 9. Februar 2022 (deutsch).
  4. Darts World Championship 1991 Round 1 Bob Anderson vs Sean Palfrey. Abgerufen am 9. Februar 2022 (deutsch).
  5. Darts World Championship 1991 Round 1 Lowe vs Evison. Abgerufen am 9. Februar 2022 (deutsch).
  6. Wilson vs Gardner Darts World Championship 1991 Round 1. Abgerufen am 9. Februar 2022 (deutsch).
  7. Gregory vs Taylor Darts World Championship 1991 Round 1. Abgerufen am 9. Februar 2022 (deutsch).
  8. Lazarenko vs Sharp Darts World Championship 1991 Round 1. Abgerufen am 9. Februar 2022 (deutsch).
  9. Anderson vs Stewart Darts World Championship 1991 Round 2. Abgerufen am 9. Februar 2022 (deutsch).
  10. Bristow vs Gregory Darts World Championship 1991 Round 2. Abgerufen am 9. Februar 2022 (deutsch).
  11. Evison vs Kenny Darts World Championship 1991 Round 2. Abgerufen am 9. Februar 2022 (deutsch).
  12. Priestley vs Sinnaeve Darts World Championship 1991 Round 2. Abgerufen am 9. Februar 2022 (deutsch).
  13. Taylor vs Payne Darts World Championship 1991 Round 2. Abgerufen am 9. Februar 2022 (deutsch).
  14. Warriner vs Sullivan Darts World Championship 1991 Round 2. Abgerufen am 9. Februar 2022 (deutsch).
  15. Lazarenko vs Whitcombe Darts World Championship 1991 Round 2. Abgerufen am 9. Februar 2022 (deutsch).
  16. Wilson vs Baxter Darts World Championship 1991 Round 2. Abgerufen am 9. Februar 2022 (deutsch).
  17. 1991 Darts World Quarter-finals Eric Bristow v Dave Whitcombe. Abgerufen am 9. Februar 2022 (deutsch).
  18. 1991 Darts Embassy world championship Quarterfinal Phil Taylor v Dennis priestley. Abgerufen am 9. Februar 2022 (deutsch).
  19. Bristow vs Kenny Darts World Championship 1991 Semi Final. Abgerufen am 9. Februar 2022 (deutsch).
  20. Results of World Championship Men 1991 - Mastercaller. Abgerufen am 9. Februar 2022.
  21. Darts World Championship 1991 Final Bristow vs Priestley. Abgerufen am 9. Februar 2022 (deutsch).