Astis ist eine französische Gemeinde mit 336 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Pau und zum Kanton Terres des Luys et Coteaux du Vic-Bilh (bis 2015: Kanton Thèze).

Astis
Astis (Frankreich)
Astis (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Pyrénées-Atlantiques (64)
Arrondissement Pau
Kanton Terres des Luys et Coteaux du Vic-Bilh
Gemeindeverband Luys en Béarn
Koordinaten 43° 27′ N, 0° 20′ WKoordinaten: 43° 27′ N, 0° 20′ W
Höhe 160–242 m
Fläche 3,16 km²
Einwohner 336 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 106 Einw./km²
Postleitzahl 64450
INSEE-Code

Rathaus von Astis

Die Einwohner werden Astisiens und Astisiennes genannt.[1]

Geographie Bearbeiten

Astis liegt ca. 20 km nördlich von Pau in der Region Vic-Bilh des Béarns auf einer Hochfläche in Höhe von ca. 200 m.

Umgeben wird der Ort von den Nachbargemeinden:

Argelos Auriac
 
Navailles-Angos Saint-Armou Lasclaveries

Astis liegt im Einzugsgebiet des Adours. Sein Zufluss, der Luy, strömt an der östlichen Gemeindegrenze vorbei. Dessen Zufluss, der Basta, entspringt im Gemeindegebiet.[2]

Geschichte Bearbeiten

An der Mündung eines Baches in den Luy am östlichen Rand des Gemeindegebiets sind Reste eines befestigten Lagers zu erkennen, genannt „Camp de la Motte“. Die Eigenschaften des Erdhügels an der Stelle lassen auf die Datierung 12. oder 13. Jahrhundert schließen. Der große Umfang lässt aber auch die Möglichkeit zu, dass das Lager prähistorischen Ursprungs ist. Das Lager ist als „La Motte“ auf der Carte de Cassini im 18. Jahrhundert verzeichnet.[3][4]

Paul Raymond, Archivar und Historiker des 19. Jahrhunderts, notierte die Erwähnung der Siedlung unter dem Namen Estis im Jahre 1385 anlässlich einer Volkszählung im Béarn.[5]

Der Baron von Navailles besaß das Lehen von Astis im Mittelalter und übte die Justiz aus. Es gab ein Laienkloster, dessen Besitzer den Zehnt erhielt und gewisse kirchliche Rechte innehatte (z. B. Stammplatz im Chor der Kirche, erster Platz in Prozessionen, eine private Kapelle, Grabstätte in der Kirche). Das Laienkloster wurde offensichtlich mehrfach geteilt, da sich 1734 mehrere Personen als Abt von Astis bezeichneten.[6]

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Nach dem Höhepunkt von 232 Einwohnern in der Mitte des 19. Jahrhunderts hat sich die Zahl bis zu den 1970er Jahren mehr als halbiert. Durch die Nähe zu Pau erfuhr die Einwohnerentwicklung seitdem eine enorme Dynamik und stieg um mehr als das Dreifache.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2009 2021
Einwohner 111 101 98 163 198 266 292 296 336
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Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 2006,[7] INSEE ab 2009[8]

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Ortskirche Saint-Jean-Baptiste
  • Ortskirche Saint-Jean-Baptiste, gewidmet Johannes dem Täufer. Die im 12. Jahrhundert erbaute Kirche hat ihren romanischen Grundriss erhalten und besitzt ein Eingangsportal in Form eines Rundbogens, der später hinzugekommen ist. Die Glocke aus Bronze stammt aus dem Jahr 1591. Sie ist mit Punkten und Schwertlilien verziert und trägt die Inschrift „NOBLRE IEAN D CAUMONT SEIGVER D BLACHON“, die den Lehnsherrn Jean de Caumont nennt. Das Innere des Gotteshauses enthält viele Objekte, die als nationale Kulturgüter registriert sind.[9][10]

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2014[11]
Gesamt = 27

Verkehr Bearbeiten

Astis wird durchquert von den Routes départementales 39 und 834, der ehemaligen Route nationale 134.

Eine Buslinie des TER Aquitaine, einer Regionalbahn der staatlichen SNCF, verbindet die Gemeinde mit Pau und Mont-de-Marsan über Aire-sur-l’Adour, eine weitere Buslinie des TER Aquitaine verbindet die Gemeinde mit Pau und Agen über Aire-sur-l’Adour.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Astis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Pyrénées-Atlantiques Gentilé. habitant.fr, abgerufen am 3. Februar 2017 (französisch).
  2. Ma commune : Astis. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 3. Februar 2017 (französisch).
  3. Ensemble fortifié. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 3. Februar 2017 (französisch).
  4. géoportail. Institut national de l’information géographique et forestière, abgerufen am 3. Februar 2017 (französisch).
  5. Paul Raymond: Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées. In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale, 1863, S. 16, abgerufen am 3. Februar 2017 (französisch).
  6. Conseil régional d’Aquitaine: Astis. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 3. Februar 2017; abgerufen am 14. Mai 2021 (französisch).
  7. Notice Communale Astis. EHESS, abgerufen am 3. Februar 2017 (französisch).
  8. Populations légales 2014 Commune d’Astis (64070). INSEE, abgerufen am 3. Februar 2017 (französisch).
  9. Conseil régional d’Aquitaine: Église Saint-Jean-Baptiste. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 3. Februar 2017; abgerufen am 14. Mai 2021 (französisch).
  10. cloche. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 3. Februar 2017 (französisch).
  11. Caractéristiques des établissements en 2014 Commune d’Astis (64070). INSEE, archiviert vom Original am 6. Februar 2017; abgerufen am 14. Mai 2021 (französisch).