Zweizeitig beschreibt ein in zwei zeitlich getrennten Phasen vorgehendes Ereignis, z. B. in der Medizin eine zweizeitige Operation[1] oder eine zweizeitige Milzruptur.

Nach direkter Verletzung oder nach stumpfem Bauchtrauma (Sturz oder Schlag) kann es zur Milzruptur mit Blutung in die Bauchhöhle kommen. Wenn die dünne Bindegewebskapsel gleichzeitig mit dem Parenchym der Milz einreißt, handelt es sich um eine einzeitige Milzruptur. Von einer Zweizeitgen Milzruptur spricht man, wenn zuerst das Parenchym der Milz verletzt wird und es erst zu einem späteren Zeitpunkt zu einem Riss der Bindegewebskapsel kommt. Die zweizeitige Milzruptur ist gefährlich, da sie leicht zu übersehen ist. Der Patient entwickelt erst Stunden bis Tage nach der Verletzung Symptome wie Schmerzen im linken Oberbauch oder Schock durch den Blutverlust in die freie Bauchhöhle.[2]

Bestimmte komplexe Operationen, insbesondere bei angeborenen Herzfehlern in der pädiatrischen Kardiologie, werden in 2 Phasen durchgeführt, auch Brustrekonstruktion nach Mastektomie, Fazialisrekonstruktion, Unterkieferrekonstruktion, Sehnenrekonstruktion oder Harnröhrenrekonstruktion.

Ein wiederauftauchendes Fieber wird zweizeitiges Fieber genannt.

Konstruktionen

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Bei zwei Bauphasen für ein Gebäude spricht man von zweizeitiger Konstruktion.

Einzelnachweise

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  1. Hoffmann-La-Roche-Aktiengesellschaft (Grenzach-Wyhlen), Dagmar Reiche (Hrsg.): Roche Lexikon Medizin, Elsevier Health Science, 2003, S. 2015, ISBN 978-3-437-15156-9 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  2. Gerhard Aumüller, Gabriela Aust, Jürgen Engele, Joachim Kirsch, Giovanni Maio, Artur Mayerhofer, Siegfried Mense, Dieter Reißig: Anatomie (= Duale Reihe). 4., aktualisierte Auflage. Thieme, Stuttgart 2017, ISBN 978-3-13-241752-6, S. 188.