XPq ist die Bezeichnung einer Inschrift von Xerxes I. (X). Sie wurde in Persepolis (P) entdeckt und von der Wissenschaft mit einem Index (q) versehen. Die Inschrift liegt in altpersischer, elamischer und babylonischer Sprache vor. Sie ist in mehreren Ausführungen überliefert.

An einem solchen Fensterrahmen dürfte die Inschrift XPq vorhanden gewesen sein

Inhalt Bearbeiten

„Xerxes, der große König, König der Könige, des Dareios, des Königs, Sohn, ein Achaimenide.“

Xerxes I.: Schmitt 2009

Beschreibung Bearbeiten

Die Inschrift XPq ist auf drei Fensterrahmen aus Stein in situ (am Ursprungsort) an der Südwand des Palastes von Xerxes I. überliefert. Alle sechs Fenster trugen ursprünglich die Inschrift am äußeren und inneren Rahmen. Insgesamt wurden bei den Ausgrabungen ungefähr 40 ähnliche kleine Fragmente im Schutt des Harem und drei kleine Stücke im Palast D gefunden. Mehrere Fragmente befinden sich im British Museum. William Ouseley veröffentlichte 1821 achtzehn Fragmente mit Keilschriftzeichen. Das British Museum kaufte einige davon der Tochter von William Ouseley 1873 ab. Rüdiger Schmitt zählt fünf davon zur Inschrift XPq.[1]

Die Fragmente von XPq im British Museum
British Museum Inventarnummer Tafel bei William Ouseley XPq
BM 118859 XLVII.16 Fragment einer Zeile mit wahrscheinlich babylonischen Zeichen, kein Zeichen ist vollständig
BM 118860 XLVII.14 Fragment einer Zeile mit babylonischen Zeichen, enthält der Achaimenide
BM 118861 XLVII.1 Fragment von zwei Zeilen mit altpersischen Zeichen
BM 118862 XLVII.13 Fragment einer Zeile mit elamischen Zeichen, enthält Darius
BM 118863 XLVII.12 Fragment einer Zeile mit altpersischen Zeichen.

Die altpersische Sprachversion befindet sich in zwei Zeilen horizontal auf der Oberseite und die elamische und babylonische Version einzeilig auf der linken beziehungsweise rechten Senkrechten des Rahmens. Keine der Inschriften ist vollständig erhalten und der Text musste ergänzend und über Quervergleiche mit anderen Inschriften wiederhergestellt werden. Der Text von XPq ist identisch mit demjenigen von XPe, XPp und XPr. Alle Inschriften vor Ort und Fragmente mit diesem Text wurden deshalb bis 2000 unter der Notation XPe geführt. Alireza Shapour Shahbazi gruppierte sie 1985 nach der Anzahl Zeilen und Rüdiger Schmitt trennte sie im Jahr 2000 auf der Basis von Kontext, Standort und Funktionalität in vier verschiedene Inschriften.

Literatur Bearbeiten

  • William Ouseley: Travels in various countries of the East; more particularly Persia. Band 2. London 1821, S. 256 und Tafeln, XLVII.16, XLVII.14, XLVII.1, XLVII.13 und XLVII.12. (babel.hathitrust.org).
  • Manfred Mayrhofer: Supplement zur Sammlung der altpersischen Inschriften (= Sitzungsberichte der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, philosophisch‐historische Klasse 338). Wien 1978, S. 34–35.
  • Erich Friedrich Schmidt: Persepolis. I: Structures, Reliefs, Inscriptions. (= Oriental Institute Publications. Band 68). University of Chicago Press, Chicago 1953, S. 239, Tafel 188 A und C.
  • Alireza Shapour Shahbazi: Old Persian Inscriptions of the Persepolis Platform (=Corpus Inscriptionum Iranicarum. Part 1 Inscriptions of Ancient Iran, Vol.1 The Old Persian Inscriptions, Portfolio I.). London 1985, S. 14.
  • Rüdiger Schmitt: The Old Persian Inscriptions of Naqsh-i Rustam and Persepolis. (= Corpus Inscriptionum Iranicarum. Part I Inscriptions of Ancient Iran. Vol. I The Old Persian Inscriptions. Texts II). School of Oriental and African Studies, London 2000, ISBN 0-7286-0314-4, S. 110 und Tafel 55 A.
  • Terence Mitchell: The Persepolis Sculptures in the British Museum. In: Iran. Band 38, 2000, S. 51–52. (jstor.org, Digitalisat)
  • Rüdiger Schmitt: Die altpersischen Inschriften der Achaimeniden. Editio minor mit deutscher Übersetzung. Reichert, Wiesbaden 2009, S. 22 und 177–178. (archive.org)

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Schmidt 1953; Mitchell 2000; Schmitt 2000; Schmitt 2009.