Wohnhaus Marterburg 26

Wohnhaus im Schnoorviertel in Bremen-Mitte

Das Wohnhaus Marterburg 26 befindet sich in Bremen, Stadtteil Mitte im Schnoorviertel, Marterburg 26 Ecke Spiekerbartstraße. Es entstand 1801/1850.

Marterburg 26: Drittes Haus von rechts

Das Gebäude steht seit 1973 unter Bremer Denkmalschutz.[1]

Geschichte Bearbeiten

Die ursprüngliche Bevölkerung des Schnoors bestand überwiegend aus Flussfischern und Schiffern. In der Epoche des Klassizismus und des Historismus entstanden von um 1800 bis 1890 die meisten oft kleinen Gebäude. Im weiteren Verlauf wurde es zum Arme-Leute-Viertel, das in weiten Bereichen verfiel – vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg. 1959 wurde von der Stadt ein Ortsstatut zum Schutz der erhaltenswerten Bausubstanz beschlossen. Die Häuser wurden dokumentiert und viele seit den 1970er Jahren unter Denkmalschutz gestellt. Ab den 1960er Jahren fanden mit Unterstützung der Stadt Sanierungen, Lückenschließungen und Umbauten im Schnoor statt.

Das dreigeschossige, geputzte, einfache, traufständige Haus mit einem Satteldach wurde 1801/1850 in der Epoche des Klassizismus gebaut. Bemerkenswert ist die schöne Eingangstür. Hier war u. a. 1904 ein Detailgeschäft (Höker) und/oder eine Weiß-, Woll- und Schuhwarenhandlung.
Heute (2018) wird das Haus durch ein Hunde Atelier, Büros und zum Wohnen genutzt.

Der niederdeutsche Straßenname Marterburg kommt von der Mattenburg, der Ablieferungs- und Lagerstelle für die Matte, der Korn- und Mehlabgabe. Dort lagerten die Müller ihr Mehl in den sogenannten Matten.[2] Der Name Schnoor (Snoor) bedeutet Schnur:. Er kam durch das Schiffshandwerk und der Herstellung von Seilen und Taue (= Schnur).

Literatur Bearbeiten

  • Karl Dillschneider: Der Schnoor, Bremen 1978.
  • Dieter Brand-Kruth: Der Schnoor – ein märchenhaftes Viertel. Bremer Drucksachen Service Klaus Stute, 3. Auflage Bremen, 2003.
  • Karl Dillschneider, Wolfgang Loose: Der Schnoor Alt + Neu Eine Gegenüberstellung in Bildern. Schnoor-Verein Heini Holtenbeen, Bremen 1981.
  • Karl Dillschneider: Der Schnoor. Pulsierendes Leben in Bremens ältestem Stadtteil. Bremen 1992.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Denkmaldatenbank des LfD
  2. Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. 2. Auflage. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X.

Koordinaten: 53° 4′ 21″ N, 8° 48′ 36,9″ O