Wohnanlage Schillerweg

Siedlung in Magdeburg in Sachsen-Anhalt

Die Wohnanlage Schillerweg ist eine denkmalgeschützte Siedlung in Magdeburg in Sachsen-Anhalt.

Wohnanlage Schillerweg, Innenhof, Blick von Norden 2021
Blick auf die Nordfassade
Südseite an der Großen Diesdorfer Straße

Lage Bearbeiten

Sie befindet sich zwischen der Großen Diesdorfer Straße im Süden und der nördlich verlaufenden Maxim-Gorki-Straße im Magdeburger Stadtteil Stadtfeld Ost. Zur Anlage gehören die Häuser Große Diesdorfer Straße 16, 16a, 17, 17a, Maxim-Gorki-Straße 39, 41, 41a und Schillerweg 1 bis 4.

Architektur und Geschichte Bearbeiten

Die das Straßenbild prägende Siedlung entstand in den Jahren 1933 und 1934 als genossenschaftliche Wohnanlage des Magdeburger Vereins für Kleinwohnungswesen.[1] Andere Angaben nennen als Bauherrin die Gemeinnützige Heimstätten AG (Heimag).[2] Es entstanden nach Plänen von G. Heinze viereinhalbgeschossige, verputzte Gebäude. Während die Fassaden mit liegend rechteckigen Fensteröffnungen, paarweise angeordneten Loggien und ihrer Farbgebung noch vom Stil des Neuen Bauens geprägt sind, weisen andere Elemente und insbesondere die eingesetzten Satteldächer auf eine traditionellere Architektursprache. Die Siedlung zeigt insofern den Übergang von der modernen Formensprache der 1920er Jahre hin zur traditionalistischer ausgerichteten Architektur in der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.

Insgesamt wurden 88 Wohnungen geschaffen. Es wurden Zwei- bis Vierzimmerwohnungen angelegt. Über den einzelnen Hauseingängen sowie am Gesims befinden sich Schmuckelemente, die zum Teil figürlich-ornithologisch, zum Teil rein dekorativ gestaltet sind. Die Fenstergewände, die Brüstungen von Balkonen und Loggien sowie die Erdgeschosse erhielten eine rote Farbgebung.

Die Gebäude gruppieren sich um einen begrünten, mit einem Rondell versehenen Innenhof. Die Balkone und Loggien der Anlage sind zum Innenhof und nach Süden zur Großen Diesdorfer Straße ausgerichtet. Die gesamte Anlage ist städtebaulich insofern bemerkenswert, als sie inselartig in einem Areal mit bestehender Gründerzeitbebauung entstand und sich trotzdem in die Umgebung integriert. Dabei gelang es jedoch die Wohnanlage durchgrünt und mit guten Lichtverhältnissen zu gestalten.

Vom Innenhof führen breite Durchgänge durch die Gebäude sowohl nach Norden zur Maxim-Gorki-Straße und nach Süden zur Großen Diesdorfer Straße.

Im örtlichen Denkmalverzeichnis ist die Siedlung unter der Erfassungsnummer 094 82572 als Baudenkmal verzeichnet.[3]

Literatur Bearbeiten

  • Ute Kraft in Magdeburg – Architektur und Städtebau. Verlag Janos Stekovics Halle an der Saale 2001, ISBN 3-929330-33-4, Seite 182
  • Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Band 14, Landeshauptstadt Magdeburg. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Michael Imhof Verlag, Petersberg 2009, ISBN 978-3-86568-531-5, Seite 228 f.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Schillerweg (Magdeburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Band 14, Landeshauptstadt Magdeburg. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Michael Imhof Verlag, Petersberg 2009, ISBN 978-3-86568-531-5, Seite 228
  2. Ute Kraft in Magdeburg – Architektur und Städtebau. Verlag Janos Stekovics Halle an der Saale 2001, ISBN 3-929330-33-4, Seite 182
  3. Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerium 19.03.2015 Drucksache 6/3905 (KA 6/8670) Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Seite 2714

Koordinaten: 52° 7′ 50,7″ N, 11° 36′ 53,3″ O