Wirtschaftsaufschwung Mexiko

Der Wirtschaftsaufschwung Mexikos umfasst die Jahre von 1996 bis 2008, in denen das Land ein beachtliches Wirtschaftswachstum erlebte. In diesem Zeitraum stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 432 Milliarden US-Dollar (1996) auf 1,16 Billionen US-Dollar (2008).

Mexiko profitierte von der Öffnung seiner Märkte durch Freihandelsabkommen wie NAFTA und konnte sich als Produktionsstandort für den nordamerikanischen Markt etablieren.

Allerdings wies Mexikos Wirtschaft auch strukturelle Probleme auf. Trotz des positiven Gesamtwachstums blieb Mexiko im lateinamerikanischen Vergleich unterdurchschnittlich. Die Einkommensungleichheit nahm zu – während das Einkommen für 10 % der Haushalte stieg, stagnierte oder sank es für die übrigen 90 %. Die Landwirtschaft und der ländliche Raum litten unter den Folgen von NAFTA, was zu Arbeitsplatzverlusten und Landflucht führte.

Mexiko blieb stark von Exporten in die USA abhängig und konnte sich nicht ausreichend diversifizieren. Trotz dieser Herausforderungen galt Mexiko 2006 als ökonomisch stabil genug, um einen Regierungswechsel ohne größere Turbulenzen zu überstehen. Die Wirtschaftsdaten entwickelten sich auch 2002 überraschend positiv, auch wenn Analysten zunächst skeptisch blieben. Insgesamt war die Phase von 1996 bis 2008 für Mexiko eine Zeit des Aufbruchs, in der das Land seine Wirtschaft öffnete und als Produktionsstandort an Bedeutung gewann, aber auch mit wachsender Ungleichheit und Abhängigkeit von den USA zu kämpfen hatte.

Der wirtschaftliche Aufschwung endete mit der Weltfinanzkrise 2008.