Wilhelm von Wachtendonk

Sohn des geldrischen Herzogs Rainald IV. (Jülich-Geldern) und ab 1420 Drost von Krickenbeck

Wilhelm von Wachtendonk († 1439) war ein Sohn des geldrischen Herzogs Rainald IV. (Jülich-Geldern) und ab 1420 Drost von Krickenbeck.

Leben Bearbeiten

Wilhelm, Herr von Wachtendonk, 1413–1432 Herr von Batenburg, war der uneheliche Sohn des Herzogs Rainald IV. von Geldern. Seine erste Ehe schloss er am 5. Januar 1410 mit Johanna von Wachtendonk († 1415), Erbtochter von Arnold III., Herrn zu Wachtendonk und Wilhelma von Büren. Nach der Verehelichung wurde er für legitim erklärt und durfte sich Wilhelm von Wachtendonk nennen. Nach deren Tod ehelichte er 1415 Hermanna von Bronckhorst († nach 1439), Tochter von Gisbert von Bronckhorst und Margarete von Ghemen.[1] Im Jahr 1420 wurde er Drost des Amtes Krickenbeck.

Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1423 brachen um dessen Nachfolge sofort Streitigkeiten aus, da der Herzog keine legitimen Erben hinterlassen hatte. In dem daraufhin ausbrechenden Zweiten Geldrischen Erbfolgekrieg (1423–1444) trat Wilhelm auf die Seite von Arnold von Egmond, der als Kandidat der geldrischen Stände mit Adolf VII. von Jülich-Berg um das Erbe des Rainalds kämpfte. Er übernahm dabei die Grenzverteidigung Gelderns und ließ Landwehren in Viersen, Krickenbeck und Venlo anlegen. Von Wachtendonk aus vertrieb er 1424 den Feind nach dessen Überfall auf Grefrath. 1429 konnte er die Plünderung von Leuth und den Fall von Süchteln nicht verhindern, doch gelang im folgenden Jahr dessen Rückeroberung.[2]

Noch im selben Jahr folgte der Abschluss eines Waffenstillstandes und die Übergabe des Amtes Krickenbeck an den Drost Johan von Wickrath. Nach seinem Rücktritt von diesem weltlichen Amt wandte sich Wilhelm frommen Werken zu. So stiftete er im Jahr 1430 das Tertiarierinnenkloster „Thal Josaphat“ zu Wachtendonk.[3] Er starb 1439.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Ralf G Jahn: Die Genealogie der Vögte, Grafen und Herzöge von Geldern. In: Johannes Stinner, Karl-Heinz Tekath (Hrsg.): Gelre – Geldern – Gelderland. Geschichte und Kultur des Herzogtums Geldern. Verlag des Historischen Vereins für Geldern und Umgegend, Geldern 2001, ISBN 3-9805419-4-0, S. 29–50 (regesta-imperii.de [abgerufen am 27. Juni 2023]).
  2. Marcus Ewers: Der zweite Geldrische Erbfolgestreit 1423-1445. In: Kreis Viersen (Hrsg.): Heimatbuch des Kreises Viersen. Band 68, Nr. 65. Viersen 2017, S. 81 f. (regesta-imperii.de [abgerufen am 27. Juni 2023]).
  3. Geschichte - St. Marien Wachtendonk, Wankum, Herongen. Abgerufen am 26. Juni 2023.