Wikipedia Diskussion:Wiki Loves Broadcast/Statement zum FAZ-Beitrag vom 18.01.2022

Anmerkung

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"Durch unermüdliche Arbeit ehrenamtlicher Community-Mitglieder, Runder Tische, Netzwerktreffen und offenen Briefen schufen wir so in den letzten Jahren eine Sammlung ehemals unter proprietären Lizenzen stehender audiovisueller Werke, die durch freie Lizenzen und die Einbindung in die größte deutschsprachige Enzyklopädie beträchtliche Anzahlen neuer Zielgruppen erreichen."

Nein, liebe Leute, nicht Ihr habt diese Werke "geschaffen". Ihr wisst doch auch ganz gut, wer sie geschaffen hat.--Mautpreller (Diskussion) 16:29, 20. Jan. 2022 (CET)Beantworten

Die Werke schufen wir natürlich durch die genannte Arbeit nicht. Ich weiß auch nicht, woher du die Information hast. Die Sammlung, die aus dem von dir zitierten Textabschnitt hervorgeht, haben wir jedoch schon durch die Zusammenarbeit geschaffen. --Wikiolo (D) 12:33, 21. Jan. 2022 (CET)Beantworten
Dass wir die Werke geschafft haben, geht aus dem Zitat aus meiner Sicht gar nicht hervor. Es geht hier im Zitat um die Schaffung einer Sammlung und nicht um die Schaffung der Werke an sich. Eine Schaffung einer Sammlung von Bilderrahmen sagt ja auch nichts über die Herstellung der Bilderrahmen aus. --PantheraLeo1359531 😺 13:08, 21. Jan. 2022 (CET)Beantworten
Nun, ich finde die Wortwahl bezeichnend. Dass die Urheber, die die Werke wirklich "geschaffen" haben, in Eurer ganzen Stellungnahme nicht mal vorkommen (obwohl sie doch an jemanden gerichtet ist, der selbst solche Werke schafft), lässt mich doch etwas erstaunt zurück. Als Schaffende erscheint nur ihr. Ich würde mich nicht sehr wundern, wenn dieser Kommunikationsversuch auf wenig Gegenliebe stößt.--Mautpreller (Diskussion) 13:30, 21. Jan. 2022 (CET)Beantworten
Ließ bitte erstmal den Text, auf den du dich vermeintlich zu beziehen versuchst, bevor du weitere Falschbehauptungen streust. --Wikiolo (D) 14:00, 21. Jan. 2022 (CET)Beantworten
Ach was? Ich könnte da durchaus noch mehr anbringen, zum Beispiel die wiederholte Behauptung, die Werke seien "bereits bezahlt". Von wegen.--Mautpreller (Diskussion) 14:23, 21. Jan. 2022 (CET)Beantworten
Soll heißen, du wirfst dem ÖRR vor, die Werke zu stehlen? --Wikiolo (D) 15:13, 21. Jan. 2022 (CET)Beantworten
Es beginnt bereits damit, dass die Dokumentationen nur sehr selten voll finanziert sind. Damit hört es aber noch lange nicht auf. Die Frage ist nämlich, ob bei Weiterverwertungen (Wiederholungssendungen, Einstellung in die Mediathek usw.) die Urheber beteiligt sind. Vielleicht kennt ihr das (oder auch nicht) aus dem Buchbereich: Im Verlagsvertrag lässt sich der Verlag gewöhnlich die zeitlich und räumlich unbeschränkten Nutzungsrechte geben, aber dafür gibt es Autorenhonorar für jedes verkaufte Exemplar und auch weitere Einkünfte durch Nebenrechte (zB Taschenbuch), und es gibt auch so etwas wie den Bestsellerparagraphen. Künstlerische Werke sind nun mal keine Gegenstände, die man kauft und dann damit machen kann, was man will, an ihnen hängen immateriale Rechte. Man kann natürlich so tun, als wäre ein Film dasselbe wie ein Tisch: Kauf ich, kann ich dann hinstellen, wo ich will, irgendwelche Rechte interessieren nicht weiter. Damit wird man aber nicht weit kommen.--Mautpreller (Diskussion) 15:36, 21. Jan. 2022 (CET)Beantworten
Nach deiner Logik müssten die Festangestellten, die in der Regel wirklich immer alle Rechte abgeben, doch schon längst auf den Barrikaden sein. Das Gegenteil ist der Fall, die wenigen Festanstellungen in dem Bereich sind sehr begehrt. --GPSLeo (Diskussion) 22:09, 21. Jan. 2022 (CET)Beantworten
Es war auch nie die Rede von "voll finanziert", sondern von "bereits bezahlt". Aber for your informarion: Die CC-Clips sind wirklich "voll bezahlt". --Wikiolo (D) 15:51, 21. Jan. 2022 (CET)Beantworten
Meiner Meinung nach sollte es mehr Transparenz geben, was die Vergütung für einen Dokumentarfilm oder sonstigen Beitrag im Rundfunk betrifft. Ich habe auch eher den Eindruck, dass die Bezahlung dafür nicht so hoch ist und erst nach einer nochmaligen Ausstrahlung und daraus folgend einer Vergütung ein Beitrag aktzeptabel vergütet wird. Ich sehe den Beitrag in der FAZ als eine Chance nochmal darüber zu diskutieren, ob die Vergütung für Beiträge angemessen ist und wie diese zustande kommen sollte. Es ist denke ich für WikiLovesBroadcast wichtig zu diesem Thema eine Meinung zu haben und diese zu vertreten. Ich selbst versuche mir einen Überblick zu verschaffen und mir eine Meinung zu bilden. In Deutschland gibt es viele freie Journalisten, die für Beiträge bezahlt werden und nicht fest angestellt sind. Aus deren Sicht kann ich es verstehen, dass die aktuelle Situation mit der Möglichkeit für weitere Verwertung nochmals eine Vergütung zu erhalten gut ist. Das ist eine Absicherung in Zeiten mit schlechter Auftragslage. Es ist also die Aufgabe dafür zu sorgen, dass die Vergütung die sie für das Erstellen eines Werkes erhalten angemessen ist. Es sollte denke ich also der Fokus darauf liegen zu begründen, dass die Vergütung die für das Erstellen des Werkes gezahlt wurde angemessen ist und da scheint es unterschiedliche Ansichten zu geben, was eine angemessene Vergütung ist. Für mich ist eine angemessene Vergütung, wenn man vergleichbar dem Stundensatzes von einem fest angestellten Journalisten vergütet wird und die angenommene Stundenzahl für einen Auftrag realistisch kalkuliert wird. Ich persönlich denke es sollte keine weitere Vergütung für die weitere Nutzung eines Werkes bei nochmaliger Ausstrahlung geben. Das kann dazu führen, dass dann weniger Journalisten von ihrer Arbeit dauerhaft leben können und da braucht es dann andere Beschäftigungen für Zeiten mit schlechter Auftragslage. Aktuell sehe ich Potenzial im Bereich der Begutachtung und dem Erklären der Funktionsweise von Software Arbeitsplätze zu schaffen oder Aufträge zu vergeben, die dann von Journalisten wahrgenommen werden können, wenn diese gerade bei ihrer eigentlichen Arbeit wenig Aufträge habe und davon nicht gut leben können.--Hogü-456 (Diskussion) 22:08, 21. Jan. 2022 (CET)Beantworten
Da hast du zeitgleich in deutlich genauer das geschrieben, was ich auch in deutlich kürzer ausdrücken wollte. Wenn die Freien mit ihrer Vergütung nach Abzug aller Kosten auf das gleiche, oder vielleicht etwas mehr, kommen wie die Festangestellten, die per Arbeitsvertrag eigentlich immer alle Rechte abgeben, ist die Vergütung fair. Die Gewerkschaften vertreten ja auch immer beide Gruppen und würden sich gegen ein zu starkes Auseinanderdriften einsetzen. --GPSLeo (Diskussion) 22:22, 21. Jan. 2022 (CET)Beantworten
Ach Freunde, ihr seid grad dabei, den gerechten Lohn zu bestimmen. Das haben schon viele versucht, gelungen ist es noch niemandem. Viel Spaß noch.--Mautpreller (Diskussion) 22:59, 21. Jan. 2022 (CET)Beantworten

Wo ist jetzt der Zusammenhang mit freien Lizenzen? Wenn ein Sender (oder auch eine Zeitung) jemanden alle Rechte abkauft, ist dieser dann endgültig abgefunden. Von einer Zweitverwendung hat er nichts, ausser dem Namensnennung. Bei einer freien Lizenz hat er tendenziell diese Namensnennung öfter und damit vielleicht auch die Chance auf weitere Aufträge. Das Geschäftsmodell verfolgen hier schon einige Fotografen, die ihre URL in jede Bildbeschreibung als Teil der Namensnennungsverpflichtung einbinden. --Bahnmoeller (Diskussion) 14:44, 23. Jan. 2022 (CET)Beantworten

Nein, sie sind nicht unbedingt alle endgültig abgefunden, gerade in den klassischen Buch- und Zeitungsverträgen nicht.--Mautpreller (Diskussion) 16:01, 23. Jan. 2022 (CET)Beantworten


Stellungnahme von David Bernet zum WLB-Papier

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Danke WLB für Ihre Antwort auf meinen Beitrag in der FAZ von letzter Woche. Und danke an alle Autoren der Wikipedia-Community für die aufschlussreiche und kritische Diskussion zum WLB-Statement. Siehe auch: Kurierdiskussion

Ihr Anliegen, das Wissen der Welt so einfach wie möglich zugänglich zu machen, ist ehrenvoll. Auch unser Anliegen ist es, dass unsere Werke gesehen werden. Wir müssen allerdings auch dafür sorgen, dass das auf eine Weise geschieht, die mit unseren existentiellen und gesetzlich geschützten Interessen im Einklang steht. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie berücksichtigen würden, dass professionelle Urheber andere Anliegen haben als ehrenamtliche.

Wikipedia wird gemäß Selbst-Definition von Volunteers bestückt. Dem altruistischen Grundsatz entsprechend, handelt es sich also um freiwillige Beteiligung, ein freiwilliges zur Verfügung stellen von Inhalten/Informationen. Auch die Erfindung der CC-Lizenzierung dient der freiwilligen Selbstpublikation. Dem entgegen steht aus meiner Sicht die Mission, der sich offenbar Wikimedia Deutschland verschrieben hat: nämlich der „Befreiung“ von Werken.

Tatsächlich war ich bislang nicht damit vertraut, dass Wikimedia Deutschland eine unabhängige Organisation bzw. Zentrum eines komplexen Netzwerks von Unterorganisationen oder Projekten ist, das für seine Aktivitäten keine Autorisierung durch die Autoren-Community von Wikipedia benötigt oder sogar gezielten politischen Lobbyismus im Widerspruch zur Autoren-Community betreibt. Ich würde meinen, dass dieser Sachverhalt auch nur einem ganz geringen Teil der wohlmeinenden User von Wikipedia bewusst ist, die jährlich auf Wikipedia (nicht Wikimedia) die Spendentaste drücken. Noch weniger, dass sie damit ein politisches Netzwerk mitfinanzieren.

Die Produktionszusammenhänge in TV- und Filmproduktion, auch das Gefälle in der Verhandlungskraft zwischen Sendern, freien Produzenten und letztlich Urhebern, ist komplex. Die rechtlichen Umstände, wie Filme entstehen, sind komplexer als die Entstehung eines Textes. Auch die Konsequenzen von CC-Freigaben in Bezug auf die urheberrechtliche Folgevergütung, auf die wir Anspruch haben bzw. die wir aktuell zu verhandeln haben, sind komplexer. Ebenso differenziert laufen die Verhandlungen zwischen den Vertragspartnern ab.

Wenn die Wikimedia-Lobbyisten sich hier nun als „Befreier“ ins Spiel bringen, ist Konflikt unausweichlich. Die Creative Commons-Forderung ist in diesem Kontext eine aggressive Intervention. Sie ist nicht nur falsch, sondern im Bezug auf die realen (nicht die fantasierten) Entwicklungen sowohl in der Produktionslandschaft wie in der Auswertung von Filmen auch außerordentlich kurzsichtig. Es ist in dieser Hinsicht auch bezeichnend, dass Sie in Ihrem Statement nicht auf diese Kernfragen eingehen. Ist Ihnen im Übrigen auch bewußt, dass die Gewerkschaften DJV und Verdi, die Sie für sich einnehmen, keine Mitglieder vertreten, die Produktionsverträge unterschreiben?

Die Formel „Öffentliches Geld = Öffentliches Gut“ ist vulgär. Weil der Spruch nicht nur die Realitäten des oben beschriebenen Gefälles zwischen Sendern und der freien Produktionslandschaft außer Acht läßt, sondern auch darauf abzielt, unsere gesetzlich garantierten Ansprüche zu entwerten. Sie würden sich auch nicht herausnehmen, landwirtschaftliche Güter als „frei“ zu beanspruchen, nur weil die meisten landwirtschaftlichen Betriebe ohne umfassende staatliche Unterstützung nicht marktfähig bzw. überlebensfähig wären. Sehr viele Wirtschaftssegmente funktionieren nur durch staatlich organisierte Umverteilung. So funktioniert soziale Marktwirtschaft. Auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist ein solcher Markt. Dies zu ignorieren, rechtfertigt meine Libertarismus-Schelte für diesen Kampagnen-Spruch.

Im Übrigen wundere ich mich immer wieder, wieviel Energie einige netzpolitische Kreise (für deren Themen ich affin bin) aufwenden, um freischaffende Kulturschaffende anzugehen und ihre Rechte zu verhöhnen - und wie wenig Interesse umgekehrt vorhanden ist, die wirtschaftlichen Dynamiken des echten Kapitals im Netz zu analysieren, verständlich zu exponieren (sehr aufwändig) und zu adressieren (noch aufwändiger). Letzteres sind Dinge, wie es zum Beispiel Dokumentarfilmer unter großem Aufwand und mit Herzblut tun. Und dann kommen Sie daherspaziert und wollen das Ergebnis dieser aufwändigen Arbeit "befreien"?! Verstehen Sie wie ideologisch verbohrt das auf Leute wie mich wirkt?

Berührt es Sie nicht, wie sehr das Ihrem behaupteten Selbstverständnis widerspricht? Als ich an diesem Artikel arbeitete wurde ich gewarnt: Bereite dich auf einen Sturm vor. Wikimedia Deutschland anzugehen, ist wie Google herauszufordern. Es ist viel Geld da, viele Ressourcen, viel Personal, das dir deine Zeit nehmen wird. Das ist das Bild, das von Organisationen wie Wikimedia Deutschland mittlerweile In der Kulturlandschaft präsent ist.

Sie wissen, dass die Autoren-Community von Wikipedia Ihre Vorgehensweise nicht gutheißt. Dass Sie sich in dem oben beschriebenen Kontext als „Befreier“ inszenieren, indem sie sich den guten Ruf und die „hehren Ideale“ (Ihre Worte) dieser Community ans Revers heften, macht Sie unglaubwürdig.

Mit freundlichen Grüßen David Bernet (nicht signierter Beitrag von 64.225.110.236 (Diskussion) 17:39, 23. Jan. 2022 (CET))Beantworten

Hallo Herr Bernet,
vielen Dank für Ihre Antwort.
Zunächst finde ich es sehr schräg, dass Sie über ein Thema einen Beitrag in einer Zeitung veröffentlichen, von dem Sie selbst schreiben, "nicht vertraut" zu sein.
Nun zum Thema: Die Behauptung, dass die "CC-Lizenzierung [...] der freiwilligen Selbstpublikation" dient, ist schlichtweg falsch. In der Wissenschaft sind CC-Lizenzen üblich geworden (vgl. Elsevier, Springer, etc.). Dass man, wie von Ihnen behauptet, pauschal sagen kann, in solchen Publikationen stecke weniger Aufwand als in einem Dokumentarfilm, zweifel ich stark an.
Auch den Bezug zur Landwirtschaft finde ich schräg. Die Landwirtschaft erhält von der Regierung Subventionen, sodass man privat zumindest günstiger an die Lebensmittel kommt. Sie zahlt die Lebenmittel jedoch nicht vollständig. Demgegenüber ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk beinahe vollständig von der Rundfunkgebühr finanziert. Hier sollte man daher eher eine öffentliche Straße als Vergleich nehmen: Alle dürfen sie benutzen, alle dürfen dort mit anderen interagieren: Vollständig frei und ohne Gebühren, dafür durch öffentliche Gelder gezahlt. So sollte es auch beim Rundfunk sein. Voraussetzung ist jedoch, ganz klar, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk den Dokumentarfilm, der unter die CC-Lizenz gestellt wird, vollständig bezahlt. Genauso, wie auch die öffentliche Straße durch die öffentliche Hand vollständig finanziert wird.
Ich habe Verständnis, dass Vertreter freischaffender Kulturschaffender in Sorge vor Veränderungen sind, wenn das bewährte System zu funktionieren scheint. Allerdings wiegen Sie sich hier meiner Meinung nach in einer falschen Sicherheit. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk steht gerade von der rechten Szene und zunemhend auch von der mitte-rechten Seite stark unter Beschuss und gerade das Beispiel BBC zeigt, dass der Fortbestand des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nicht selbstverständlich ist, sondern eine gesellschaftliche Akzeptanz benötigt. Und diese gesellschaftliche Akzeptanz möchten wir stärken, damit Sie auch ohne Existenzsorgen in Zukunft großartige Dokumentarfilme produzieren können. Dann aber hoffentlich mit der Möglichkeit, dass Sie Ihre Filme unter CC-Lizenzen veröffentlichen können, sodass Sie nicht in Sorge sind, ob Ihre Filme oft genug gezeigt werden, um sich Ihre Existenz abzusichern.
Schönen Abend, --Wikiolo (D) 18:46, 23. Jan. 2022 (CET)Beantworten
PS: Zu Ihrer Kernfrage: Da die AG Dok selbst zu den Runden Tischen meines Wissens nach stets eingeladen und oft auch vertreten ist (übrigens bisher mit einer Vertretung, die sich für CC-Lizenzen stark macht), kann von Ihrer Aussage, dass Ihre Interessen nicht beachtet werden, keine Rede sein. --Wikiolo (D) 09:29, 24. Jan. 2022 (CET)Beantworten
Es ist spannend, dass in den letzten gefuehlt 12 Monaten so viele Diskussionen offenbar nochmal von vorne anfangen, von denen ich den Eindruck hatte, dass sie laengst vor ueber 10 Jahren gefuehrt worden sind.
Das faengt hier schon mit der Gleichsetzung zweier grundverschiedener Dinge an – einmal gewachsener landwirtschaftlicher Produkte, von denen jedes Stueck einzigartig ist, und wenn es weg ist, ist es weg. Dem gegenueber stehen digitale Werke, die beliebig haeufig und ohne Verluste vervielfaeltigt und verbreitet werden koennen, ohne dass es dem Ursprungswerk irgendwie weh taete.
Vielleicht muss man diese Diskussionen immer wieder fuehren, um sich die Erkenntnisse von damals auch wieder ins Gedaechtnis zu rufen. Damals ging es keineswegs darum, die Schaffenden hinter diesen Werken zu entrechten oder ihnen ihr Einkommen zu nehmen. Ganz im Gegenteil – weite Teile der damaligen Diskurse drehten sich genau um den Faktor, dass das Urheberrecht in der gegenwaertigen Auspraegung meist gar nicht mehr den Kulturschaffenden dient und deren Arbeit schuetzt, sondern laengst Buy-Out-Vertraege und ein Ungleichgewicht zugusten der Verwerter ermoeglicht und geschaffen hat. ---stk (Diskussion) 17:58, 26. Jan. 2022 (CET)Beantworten
Hab mal einen DTS zum Thema vorgschlagen. Zumindest das gabs vor 10 Jahren noch nicht. ;-) --18:02, 26. Jan. 2022 (CET) (unvollständig signierter Beitrag von Wikiolo (Diskussion | Beiträge) )

Weitere Diskussion

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Kleine Anmerkung: Wiki Loves Broadcast ist ein Projekt von Leuten aus der "Autoren-Community von Wikipedia", also der Freiwilligen-Community. WLB ist nicht die Autoren-Community (wie man ja ganz gut allein schon an meinen Beiträgen sieht). Man kann sicher nicht sagen, dass "die Autoren-Community von Wikipedia" die Vorgehensweise von WLB nicht gutheißt, aber, wie leicht erkennbar, auch nicht das Gegenteil. Vielmehr gibt es dazu in der Community sehr unterschiedliche Meinungen, die in der Diskussion ja auch deutlich wurden.--Mautpreller (Diskussion) 18:28, 23. Jan. 2022 (CET)Beantworten
Das ist leider (mal wieder) falsch: Die Wikipedia-Community hat das Projekt schließlich auf der letzten WikiCon mit der WikiEule ausgezeichnet - und das unter großem Applaus. Richtig ist, dass du das Projekt nicht gutheißt. --Wikiolo (D) 18:49, 23. Jan. 2022 (CET)Beantworten
"Die Wikipedia-Community" hat gar nichts ausgezeichnet, sondern die "Eulen Academy". Im Namen der Community kannst weder Du sprechen noch kann ich das tun.--Mautpreller (Diskussion) 19:04, 23. Jan. 2022 (CET)Beantworten
Wieso schreibst du denn dann "Man kann sicher nicht sagen, dass "die Autoren-Community von Wikipedia" die Vorgehensweise von WLB nicht gutheißt"? --Wikiolo (D) 19:13, 23. Jan. 2022 (CET)Beantworten
Weil es so ist. Man kann über die Meinung "der" Autoren-Community keine Aussagen treffen, anders als David Bernet das meint. Vielmehr gibt es dort unterschiedliche Meinungen, wie aus der Diskussion ja sehr klar hervorgeht. Übrigens habe nicht nur ich die Meinung vertreten, dass das Campaigning für freie Lizenzen problematisch ist, wie man sehr leicht sehen kann.--Mautpreller (Diskussion) 20:31, 23. Jan. 2022 (CET)Beantworten
Es ist nicht korrekt, dass die CC-Lizenzen "in der Wissenschaft zum Standard geworden" sind (wenn schon, dann allenfalls zum Standard für Open Access Publishing). Es ist vielmehr in weiten Teilen der Wissenschaftskommunikation unklar, wie mit den (durchaus gegebenen) neuen Möglichkeiten der CC-Lizenzen umzugehen ist. Häufig bedeuten sie, dass die Urheber wissenschaftlicher Beiträge zusätzliches Geld akquirieren müssen, um diese publizieren zu können. Es sollte klar sein, dass das nicht gerade unproblematisch ist. Im Übrigen würde es sich lohnen, die Veränderungen der letzten Dekade auf dem Markt der Wissenschaftskommunikation einmal genauer zu analysieren. Hier lässt sich eine starke Konzentration auf wenige, sehr kapitalstarke private Verlage feststellen, der "Unterbau" kleinerer Wissenschaftsverlage ist mittlerweile stark gefährdet, viele haben aufgegeben. Das liegt natürlich nicht nur an den CC-Lizenzen, aber eine beschleunigende Wirkung dürften sie gehabt haben.--Mautpreller (Diskussion) 18:59, 23. Jan. 2022 (CET)Beantworten
Vielleicht ist es möglich, einen Weg zu finden eine variable Vergütung basierend auf der Nutzung einzuführen. Dazu sollte es eine Möglichkeit geben zu melden, wenn ein Inhalt unter CC-Lizenz verwendet wird und zum anderen eigene Recherchen stattfinden, welche Inhalte wie oft verwendet werden. Daraus kann dann eine Nutzungshäufigkeit ermittelt werden. Diese kann dann die Grundlage für die erfolgsabhängige Vergütung sein. Das schafft zumindest eine gewisse Absicherung, dass danach aus einem Inhalt noch Einnahmen generiert werden können und ist eine Absicherung bei fehlenden Aufträgen trotzdem noch im Beruf arbeiten zu können und ihn nicht so schnell aufgeben zu müssen. Ich bin der Meinung, dass die Zahl der Medienschaffenden vielleicht sinkt, wenn die Verbreitung von CC-Lizenzen zunimmt, da Dinge wiederverwendet werden anstelle von einer Neuproduktion. Das gleiche gilt, denke ich auch für die Kampagne Public Money - Public Code und somit für Software. Da gleicht es sich vielleicht durch steigende Nachfrage aus und es kommt nicht zu Arbeitsplatzabbau. Wenn jemand eine Arbeit gerne macht, dann finde ich gut, wenn es einem ermöglicht wird dieser nachzugehen und falls das nicht gelingt sehe ich die Verantwortung bei denjenigen, die rationalisieren, Alternativen aufzuzeigen. Ich versuche mich darum zu bemühen andere Arbeitsmöglichkeiten vorzuschlagen, wobei ich Potzenzial in der Begutachtung und dem Erklären der Funktionsweise von Software sehe. Wenn sich zeigt, dass diese Arbeitsplätze nicht geschaffen werden können und es insgesamt durch die Einführung von CC-Lizenzen einen Arbeitsplatzabbau gibt, dann muss ich meine Meinung aus heutiger Sicht ändern. Es ist mir insgesamt ein Anliegen, dass jeder Mensch einer für sich sinnvollen Arbeit nachgehen kann und dass die Unterschiede in der Verteilung des Wohlstands abnehmen.--Hogü-456 (Diskussion) 21:23, 23. Jan. 2022 (CET)Beantworten
Noch besser finde ich den Vergleich zur Architektur oder Stadtplanung. Hier gibt es nur ein mal eine Vergütung, egal wie gut oder schlecht das Konzept in den nächsten Jahren ausgeht. Theoretisch könnte man sogar ein Interesse am Einbau von Fehlern unterstellen, weil diese Folgeaufträge, wenn auch nicht für die gleiche Person, nach sich ziehen. Wenn die Stadt in der Theorie irgendwann ausgeplant ist gibt es dort auch keine Jobs mehr. Und wenn die Behörden auf dem Weg dahin alles richtig machen sind die Menschen in den Verwaltungsgerichten und Kanzleien schon vorher arbeitslos. Das wird nicht passieren, weil sich immer Dinge ändern, die dazu führen, dass sich die Städte ändern müssen. Und solange sich die Welt verändert gibt es auch immer bedarf an neuen Dokumentarfilmen und Reportagen. Der Zeitpunkt an dem alles erforscht und jede Geschichte erzählt ist wird wohl nie eintreten. Auch bei der Software wird das so sein, die frei werdenden finanziellen Kapazitäten der Gesellschaft werden eher dazu genutzt werden das Vorhandene öffentliche zu verbessern. Das ist ja der Vorteil der geistigen oder sozialen Arbeit, im Gegensatz zu anderen Bereichen ist das Wachstum nicht durch die Verfügbarkeit von Ressourcen der Erde begrenzt. --GPSLeo (Diskussion) 21:49, 23. Jan. 2022 (CET)Beantworten