Wikipedia:WikiProjekt Jazz/Auswahldiskographie FAQ

FAQs zum Thema Auswahldiskographie Bearbeiten

  • Was ist der Stellenwert von Diskographien in Personenartikeln in einer Enzyklopädie? Anders als in einem Lexikon oder einem musikwissenschaftlichen Internet-Artikel über einen Musiker strebt das Werkverzeichnis zu Ende des biographischen Artikels bei einem Jazzmusiker keine Vollständigkeit an, sondern soll immer eine Auswahl sein, die über das Werk des Musikers informiert. (Das ist bei Musikern, die auch im klassischen Bereich, im Fusionbereich usw. tätig sind, u.U. anders.)
  • Was ist der Unterschied zwischen einem Werkverzeichnis und einer Diskographie? Im Jazz gehören Diskographien bereits seit den 1930er Jahren dazu, um Übersicht über die Aufnahmen von Musikern zu erzielen. Es haben sich mittlerweile gewisse Regeln für die Erarbeitung von Diskographien etabliert; angesichts der Mehrfachvermarktung von Aufnahmen (aber auch der späteren Veröffentlichungen von Alternate Takes usw.) ist eine der wichtigsten Regeln die Erfassung aller eingespielten Titel und ihre Ordnung nach den einzelnen Aufnahme-Sessions. Dagegen ordnet das Werkverzeichnis nach den veröffentlichten Einheiten und konzentriert sich häufig auf spezifische Tonträger (dabei werden im Bereich des Modern Jazz und Fusionjazz regelmäßig Single-Veröffentlichungen und meist auch EPs nicht berücksichtigt).
  • Wieso heißt das Werkverzeichnis in den meisten Artikeln über Jazzmusiker nicht Werkverzeichnis? Das hat weniger damit zu tun, dass es auch (wenige) Jazzmusiker gibt, die das Werkverzeichnis (wie in der klassischen Musik) auf ihre Kompositionen beschränken wollen. Vielmehr hat das vor allem historische Gründe. Zunächst stand bei fast allen Artikeln, die so etwas beinhalteten, da bis zur Gründung des WP:WikiProjekt Jazz „Diskographie“ (wohl weil vielen Erstellern die Differenz gar nicht klar war). Es hat sich mittlerweile herausgestellt, dass derartige Verzeichnisse besser „Auswahldiskographie“, „Diskographie (Auswahl)“, „Diskographische Hinweise“ usw. heißen sollten, so dass bereits mit der Überschrift signalisiert wird, dass hier nur eine Auswahl zu erwarten ist und keinesfalls Vollständigkeit angestrebt werden sollte.
  • Welche Regeln existieren zum Eintrag in das Werkverzeichnis? In den Qualitätsstandards für Jazzartikel ist das Thema unter 5. angesprochen. Dort heißt es: „Wird das Werk alternativ über eine Liste mit „diskographischen Hinweisen“ dargestellt, soll diese im Regelfall nicht mehr als 5 Titel umfassen, um für die Leser übersichtlich zu bleiben. Eine spezielle Liste mit Fernseh- und Rundfunkproduktionen in biographischen oder Bandartikeln ist nicht erwünscht.“ Bei den allgemein anerkannten Großen des Jazz wird man allerdings nicht mit fünf Alben auskommen. Nicht ausdrücklich hervorgehoben ist übrigens die (hoffentlich selbstverständliche) Regel, dass vollständige oder umfassende Internet-Diskographien über Weblinks (ebenso wie evtl. in Buchform veröffentlichte Diskographien unter „Literatur“) angegeben werden sollten. Nicht erwähnt ist auch die Regel, dass die Alben nach dem Aufnahmedatum und nicht nach dem Veröffentlichungsdatum geordnet sind (und ersteres angegeben werden sollte).
  • Gibt es Kriterien für die Auswahl der Tonträger im Werkverzeichnis? Mittlerweile hat sich eine Reihe von Auswahlkriterien herausgebildet: Nach Möglichkeit wird die Auswahl von Tonträgern auf einem allgemein anerkannten Führer (z.B. Scott Yanow, Jazz on Record. The First Sixty Years oder Richard Cook & Brian Morton, The Penguin Guide to Jazz) aufgebaut. Bei der Auswahl ist es auch orientierend, Aufnahmen zu bevorzugen, die in den allgemeinen Handel gekommen sind bzw. gut erhältlich sind (keine Importe, keine Ausgaben von Jazzclubs, die z.B. für den polnischen Jazz wichtig waren, aber nicht international gehandelt wurden). Weiterhin sind im Artikel oder im Werkverzeichnis Alben zu bevorzugen, über die es in der deutschen Wikipedia bereits einen eigenen Artikel gibt. Von Ausnahmen abgesehen, wo dies durch besondere Begleitumstände (z.B. „Lost Tapes“ oder Coltranes Olatunji Concert) oder die Fachliteratur begründet werden kann, sollte auf die Aufnahme von Alben, die vom Musiker nicht selbst authentiziert wurden (oder die erst Jahrzehnte später auf der Grundlage von Live-Mitschnitten veröffentlicht wurden) verzichtet werden. Das Werkverzeichnis sollte sich besonders auf die Werke konzentrieren, die unter dem Namen des Interpreten (oder von dessen Bandprojekten) veröffentlicht wurden; nur in Ausnahmefällen sollten zahlreiche Werke, auf denen der Musiker als Sideman auftritt, in das Werkverzeichnis aufgenommen werden.