Weltkirchenkonferenz

Versammlungen, an denen Vertreter einer großen Anzahl von Kirchen aus verschiedenen Konfessionen zusammenkommen

Als Weltkirchenkonferenz werden Versammlungen bezeichnet, an denen Vertreter einer großen Anzahl von Kirchen aus verschiedenen Konfessionen zusammenkommen. Der Begriff kam in der frühen ökumenischen Bewegung nach dem Ersten Weltkrieg auf und wurde erstmals auf die Stockholmer Weltkirchenkonferenz von 1925, die erste Versammlung der Bewegung für praktisches Christentum angewendet. Auch für die Versammlungen der Bewegung für Glauben und Kirchenverfassung und des Weltbundes für Freundschaftsarbeit der Kirchen wurde im Deutschen der Begriff Weltkirchenkonferenz verwendet. Als durch die gemeinsame Initiative dieser drei Organisationen 1948 der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK, im Deutschen zunächst als „Weltkirchenrat“ bekannt) entstand, wurden auch dessen Vollversammlungen anfangs als Weltkirchenkonferenzen bezeichnet,[1] ebenso weitere große Konferenzen, die in Verantwortung des ÖRK (vor allem der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung) durchgeführt wurden.

Weniger gebräuchlich ist die Bezeichnung für Konferenzen anderer weltweiter christlicher Organisationen oder Bewegungen, etwa die seit 1974 veranstalteten Kongresse der Lausanner Bewegung. Vergleichbar sind die seit 1910 veranstalteten Weltmissionskonferenzen.

Übersicht Bearbeiten

Neben den Vollversammlungen des ÖRK (siehe Ökumenischer Rat der Kirchen#Vollversammlungen) werden folgende Versammlungen als Weltkirchenkonferenzen bezeichnet:

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. In den offiziellen Dokumentationen der Versammlungen in deutscher Sprache erschien bis 1961 der Begriff Weltkirchenkonferenz im Titel, ab 1968 nicht mehr.
  2. Darstellung: Karl-Christoph Epting: Die erste internationale Konferenz der Kirchen für Frieden und Freundschaft in Konstanz 1914. Christliche Verlagsanstalt, Konstanz 1988. – Diese Versammlung wurde zu ihrer Zeit nicht als Weltkirchenkonferenz bezeichnet; erst später, als der Begriff für andere Versammlungen gebräuchlich wurde, wurde er gelegentlich auch auf diese Versammlung angewendet.
  3. Dokumentation: Adolf Deißmann (Hrsg.): Die Stockholmer Weltkirchenkonferenz. Vorgeschichte, Dienst und Arbeit der Weltkonferenz für Praktisches Christentum 19.–30. August 1925. Amtlicher Deutscher Bericht. Furche-Verlag, Berlin 1926.
  4. Dokumentation: Hermann Sasse: Die Weltkonferenz für Glauben und Kirchenverfassung - Deutscher amtlicher Bericht über die Weltkonferenz zu Lausanne, 3.–21. August 1927. Furche-Verlag, Berlin 1929.
  5. Dokumentation: Friedrich Siegmund-Schultze: Die Weltkirchenkonferenz von Prag. Gesamtbericht des Kongresses für Frieden und Freundschaft vom 24. bis 30. August 1928. Ev. Preßverband, Berlin-Steglitz 1928.
  6. Dokumentation: Forschungsabt. des ökumenischen Rates für Praktisches Christentum (Hrsg.): Kirche und Welt in ökumenischer Sicht. Bericht der Weltkirchenkonferenz von Oxford über Kirche, Volk und Staat. Genf 1938.
  7. Dokumentation: Leonard Hodgson: Das Glaubensgesprach der Kirchen. Die Zweite Weltkonferenz für Glauben und Kirchenverfassung. Evangelischer Verlag, Zollikon-Zurich 1938.
  8. Dokumentation: Wilhelm Stählin (Hrsg.): Kirche, Gottesdienst, Abendmahlsgemeinschaft. Bericht einer Weltkirchenkonferenz. Luther-Verlag, Witten 1954.
  9. Dokumentation: Patrick C. Rodger, Lukas Vischer (Hrsg.): Montreal 1963: Bericht der Vierten Weltkonferenz für Glauben und Kirchenverfassung Montreal, 12. - 26. Juli 1963. EVZ, Zürich 1963.
  10. Dokumentation: Hanfried Krüger (Hrsg.): Appell an die Kirchen der Welt: Dokumente der Weltkonferenz für Kirche und Gesellschaft. Kreuz-Verlag, Stuttgart 1967.
  11. Dokumentation: Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung: Weltversammlung, Seoul/Korea, 6.-12. März 1990. ÖRK, Genf 1990.
  12. Dokumentation: Günther Gassmann (Hrsg.): Santiago de Compostela 1993: Fünfte Weltkonferenz für Glauben und Kirchenverfassung; 3. bis 14. August 1993; Berichte, Referate, Dokumente. Lembeck, Frankfurt a. M. 1994.