Weilsberg
Der Weilsberg bei Niederreifenberg im hessischen Hochtaunuskreis ist mit 700,7 m ü. NHN[1] der vierthöchste Berg im Mittelgebirge Taunus.
Weilsberg | ||
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Blick von Burg Reifenberg auf den Weilsberg (rechts) und den Kleinen Feldberg (links) über Niederreifenberg | ||
Höhe | 700,7 m ü. NHN [1] | |
Lage | bei Niederreifenberg; Hochtaunuskreis, Hessen, Deutschland | |
Gebirge | Taunus | |
Dominanz | 0,84 km → Kleiner Feldberg | |
Schartenhöhe | 36 m | |
Koordinaten | 50° 13′ 52″ N, 8° 25′ 46″ O | |
Topo-Karte | LAGIS Hessen | |
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Geographie
BearbeitenLage
BearbeitenDer Weilsberg bildet den höchsten Punkt der sich vom südlich anschließenden Feldberggebiet nach Nordnordwesten verlaufenden Feldberg-Langhals-Pferdskopf-Scholle und ist der höchste Berg des Östlichen Hintertaunus. Er gehört zum Gemeindegebiet von Schmitten im Taunus. Sein Gipfel liegt etwa 1 km südlich von Niederreifenberg. Der Name verweist auf die Weil, die am Ostfuß des Berges fließt; westlich verläuft der Emsbach.
Naturräumliche Zuordnung
BearbeitenDer Weilsberg gehört in der naturräumlichen Haupteinheitengruppe Taunus (Nr. 30), in der Haupteinheit Östlicher Hintertaunus (302) zum Naturraum Pferdskopf-Taunus (302.6).[2]
Ehemalige Skisprungschanze
BearbeitenBis 1953 bestand auf dem Feldberg eine Skisprungschanze.[3] Diese wurde aufgegeben und 1957 wurde mit Unterstützung von am Sandplacken stationierten Einheiten der US-Armee eine Skisprungschanze errichtet. Ein etwa 15 Meter hoher Holzturm sorgte für die notwendige Anlaufgeschwindigkeit. Von diesem führte die Anlaufspur durch einen in die Felsen gesprengte Rinne bis zum Schanzentisch. Auslauf war auf dem heutigen Gelände des Schäferhunde-Vereins Niederreifenberg oberhalb der Grundschule Reifenberg und der Quad-Bahn des Dorfs. Die Schanze erlaubte Sprünge bis ungefähr 40 m Weite. Beim Eröffnungsspringen im Februar 1965 erzielte Manfred Schletting vom SC Taunus eine Weite von 48,5 Meter. Im Winter 1962/63 wurden die hessischen Meisterschaften der nordischen Kombination am Weilsberg ausgetragen.
1964 wurde die Skischanze für 50.000 Mark durch den Hessischen Skiverband renoviert. Auf der neuen Schanze wurde 1971 ein Schanzenrekord von 52 m gemessen. Im gleichen Jahr wurde die Schanze nach einem Unfall geschlossen. Ein 16 Jahre alter Springer verlor einen Ski, stürzte, verletzte sich schwer und blieb querschnittsgelähmt. Die nachfolgende Schanzenuntersuchung stellte Konstruktionsfehler fest, die Skischanze wurde später abgebaut.[4] Heute erinnern nur noch die Spuren im Fels und ein Rest des Schanzenunterbaus daran.[5]
Beilstein
BearbeitenDer Beilstein ist ein mächtiger Schieferfelsen etwa 600 Meter nordwestlich des Gipfels des Weilsberges. Die Etymologie ist unklar. Herr vermutet, der Felsen sehe vom Zacken aus wie ein Beil und zitiert andererseits eine Quelle, die hier einen Glasschmelzmeister Heinrich nennt, der Untertan eines Grafen Georg von Beilstein war.[6]
Zacken
BearbeitenDer Zacken ist ein mächtiger Schieferfelsen auf eine Höhe von 640 Metern etwa 500 Meter südlich des Beilstein. Der Zacken ist von Oberems aus weithin sichtbar und stellt seinerseits einen guten Aussichtspunkt dar. Auf einer Kartenskizze von August Ravenstein aus 1871 ist da Gebiet als „Der Beilstein (Zacken)“ gekennzeichnet.[7] Der Sportverein „Zackenkicker“ in Oberems bezieht sich in seinem Namen auf den Felsen. Die Doppelfolge „Im Wald“ der Serie Der Taunuskrimi wurde auch am Zacken gedreht. Ein Wanderweg vom Parkplatz Weilsberg aus erschließt Zacken und Beilsberg.
Wüstung Weilsberg
BearbeitenAuf der Südostflanke des Weilsbergs liegt etwa 1000 m südlich von Niederreifenberg nahe dem einstigen Standort der früheren Skisprungschanze die Wüstung Weilsberg (⊙ ),[8] in verschiedenen Schreibweisen auch Weil(s)berg(en) genannt. Sie befindet sich auf etwa 674 m Höhe[8] und ist auf einer Karte von 1675 dargestellt.[9]
Siehe auch
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- ↑ Brigitte Schwenzer: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 139 Frankfurt a. M. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1967. → Online-Karte (PDF; 4,9 MB)
- ↑ Evelyn Kreutz: Skiadler zieht es auf den Feldberg;in: Taunuszeitung vom 28. Dezember 2017, S. 20.
- ↑ Matthias Pieren: Erinnerung an langen Winter – Hessische Skimeisterschaften 1963 in Reifenberg; in: Taunuszeitung vom 5. März 2010, S. 19
- ↑ Evelyn Kreutz: Skiadler zieht es auf den Feldberg;in: Taunuszeitung vom 28. Dezember 2017, S. 20.
- ↑ Hermin Herr: Lexikon vom hohen Taunus, 1993, ISBN 3-7829-0437-0, S. 12.
- ↑ Hermin Herr: Lexikon vom hohen Taunus, 1993, ISBN 3-7829-0437-0, S. 122–123.
- ↑ a b Weilsberg (Wüstung), Hochtaunuskreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Reinhard Michel: Von den Wüstungen im Hochtaunuskreis. In: Ingrid Berg, Eugen Ernst, Hans-Joachim Galuschka, Gerta Walsh (Hrsg.): Heimat Hochtaunus. Kramer, Frankfurt am Main 1988, ISBN 3-7829-0375-7, S. 171.
Weblinks
Bearbeiten- Gipfel im Taunus nach Dominanz und Prominenz, auf thehighrisepages.de