Walther Naumann zu Königsbrück

1874 bis 1944 Beruf/Funktion Industrieller Konfession lutherischer Vater Namensvarianten Naumann, Walther
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Bruno Robert Walther Naumann zu Königsbrück (* 2. Mai 1874 in Dresden; † 2. Februar 1944 in Königsbrück[1]) war ein sächsischer Unternehmer und Politiker.

Leben und Wirken Bearbeiten

Naumann war bürgerlicher Herkunft, ließ sich aber zu Königsbrück ansprechen. Nach Erwerb der Standesherrschaft Königsbrück nannte sich sein Vater Bruno Naumann zu Königsbrück. Dieser Titel war kein offizieller Adelstitel.

Das Studium der Staatswissenschaften schloss Naumann mit der Promotion zum Dr. phil. ab. Danach hielt er sich längere Zeit in Australien und Asien auf. Nach dem Tod des Vaters 1903 erbte er als einziger Sohn dessen Grundbesitz, den er fortan verwaltete. 1908 kaufte er das Rittergut Tauscha hinzu. Hingegen veräußerte er 1907 das zur Standesherrschaft gehörende Forstrevier Königsbrücker Heide an das Deutsche Reich, das dort den Truppenübungsplatz Königsbrück errichten ließ.

Als Standesherr von Königsbrück wurde Naumann nach dem Tod seines Vaters 1903 Abgeordneter in der I. Kammer des Sächsischen Landtags. Das Recht und die Verpflichtung zur Vertretung des Besitzes in der Ständeversammlung endete durch die Novemberrevolution 1918 und wurde endgültig durch die Verfassung des Freistaates Sachsen von 1920 aufgehoben. Auch seinen Sitz in den Oberlausitzer Provinzialständen als Standesherr verlor er dann.

Naumann lebte zunächst in Lipsa und bewohnte mit seiner Familie ab 1917 Teile des Königsbrücker Schlosses. Sein Sohn war der Zoologe Clas Michael Naumann zu Königsbrück.

Literatur Bearbeiten

  • Dr. phil. Walther Naumann. In: Der sächsische Landtag 1909–1915. Biographisch-statistisches Handbuch mit den Porträts aller Mitglieder der ersten und zweiten Ständekammer und einer Einleitung über die Sächsische Verfassung. Verlag „Salonblatt“ G.m.b.H., Dresden 1910, S. 40 (Online).
  • Naumann zu Königsbrück, Walter. In: Georg Wenzel: Deutscher Wirtschaftsführer. Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg, Berlin, Leipzig 1929, Spalte 1579 f. (Online).
  • Rudolf Martin: Jahrbuch des Vermögens und Einkommens der Millionäre im Königreich Sachsen. Verlag Rudolf Martin, Berlin 1912, S. 215 (Online).

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Stadtarchiv Dresden, Krematoriumregister, 1911–1952, Eintrag Nr. 91317.