Die WFL Millturn Technologies GmbH & Co. KG (ehemals Teil der Voestalpine Steinel) ist ein Unternehmen zur Herstellung von Komplettbearbeitungsmaschinen zur spanenden Fertigung von Bauteilen. Das Unternehmen konzentriert sich ausschließlich auf die Herstellung multifunktionaler Dreh-Bohr-Fräszentren.[1] Die Millturns kommen heute in vielen High-Tech-Betrieben für die Herstellung komplexer Komponenten zum Einsatz.

WFL Millturn Technologies

Logo
Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1993
Sitz Linz, Oberösterreich, Österreich
Leitung Norbert Jungreithmayr
Branche Maschinenbau
Website www.wfl.at

Geschichte Bearbeiten

1948 wurden erstmals Drehmaschinen durch den voestalpine-Konzern entwickelt und produziert. Bis 1950 wurden mehr als 50.000 Maschinen verkauft und somit überstieg die Produktion den eigentlichen Gebrauch für die eigenen Stahlwerke. Anfang der 80er-Jahre wurde erstmals durch eine Drehmaschine mit Fräskopf und vollwertiger B-Achse ein komplexes Werkstück in einer Aufspannung bearbeitet. Daraus entstand schließlich die erste Komplettbearbeitungsmaschine mit der Markenbezeichnung „Millturn“. Nach der Privatisierung der Werkzeugmaschinenproduktion im Jahr 1993 und der Umbenennung in „WFL Millturn Technologies“ konzentrierte sich das Unternehmen auf die Entwicklung weiterer Werkzeugmaschinen und den Bereich Komplettbearbeitung. WFL Millturn Technologies ist eine Tochtergesellschaft der Autania AG.

Produkte Bearbeiten

Millturn Komplettbearbeitungsmaschinen Bearbeiten

Der Markenname „Millturn“ setzt sich aus den beiden Begriffen „Milling“ (Fräsen) und „Turning“ (Drehen) zusammen. Mit Drehlängen von 1.000 bis 14.000 mm und Drehdurchmessern von 520 bis 2000 mm kann ein umfangreiches Spektrum an Werkstücken komplett bearbeitet werden.[2][3]

Modelle mit Reitstock

  • M20
  • M30
  • M35
  • M40
  • M50
  • M60
  • M65
  • M80
  • M100
  • M120
  • M150
  • M175
  • M200

Modelle mit Gegenspindel

  • M20-G
  • M30-G
  • M35-G
  • M40-G
  • M60-G
  • M80-G
  • M85-G
  • M100-G
  • M120-G

Software Bearbeiten

CrashGuard & CrashGuard Studio Bearbeiten

Das patentierte Kollisionsvermeidungssystem CrashGuard ist eine Echtzeit-Software-Erweiterung der CNC-Steuerung, durch die mit Hilfe eines internen 3D-Modells der Maschine Kollisionen zwischen Maschinenkomponenten im Automatik- oder manuellen Betrieb verhindert werden.[4] Das CrashGuard Studio ist die dazugehörige Software zum Testen und Optimieren von neuen oder modifizierten CNC-Programmen. Durch die Optimierung des Arbeitsablaufs und eine frühzeitige Fehlerkorrektur werden Kollisions- und Ausschussrisiken vermindert.

Niederlassungen Bearbeiten

Der Hauptsitz von WFL Millturn Technologies liegt in Linz, Österreich. Die deutsche Vertriebsniederlassung befindet sich in Sinsheim in Baden-Württemberg. Weitere Niederlassungen bestehen in China, Russland und den USA.

Technologien Bearbeiten

Drehen Bearbeiten

Ein Werkzeug wird für verschiedene Winkellagen und durch Wenden der Werkzeugschneide für Links- oder Rechts-Bearbeitung eingesetzt – somit werden weniger Drehwerkzeuge benötigt.

  • B-Achsen-Drehen

Bohren Bearbeiten

Dabei erfolgt die Bearbeitung mit innerer Kühlmittelzuführung axial, radial sowie in sämtlichen Winkellagen zur Drehachse. Das Wechseln zwischen verschiedenen Zerspanungsmaschinen wird vermieden.

Fräsen Bearbeiten

Die Bearbeitung von Flächen und Nuten ist in allen Winkellagen möglich. Durch die Interpolation von bis zu 5-Achsen kann jede geometrische Form bearbeitet werden.

  • Abwälzfräsen
  • Nockenfräsen
  • Hubzapfenfräsen
  • 5-Achsen-Fräsen
  • Zirkulärfräsen
  • Drehfräsen

Weitere Technologien Bearbeiten

  • In-Prozess Messen
  • Schleifen und Feinbearbeitung
  • Innenbearbeiten
  • Stoßen
  • Sonderköpfe

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bernhard Kuttkat: Dreh-Bohr-Fräszentrum fürs Komplettfertigen In: MM MaschinenMarkt, 13. September 2007. Abgerufen am 16. Juli 2010.
  2. Stéphane Itasse: WFL zieht positive Bilanz seines Technologiemeetings In: MM MaschinenMarkt, 8. Juli 2009. Abgerufen am 29. Juli 2010.
  3. Die neue Königsklasse@1@2Vorlage:Toter Link/www.zerspanungstechnik.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Februar 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: zerspanungstechnik.at, 5. Februar 2010. Abgerufen am 29. Juli 2010.
  4. Simon Lott: Longer and stronger In: Aerospace Manufacturing, 25. September 2009. Abgerufen am 29. Juli 2010.