WALANT

Lokalanästhesie beim hellwachen Patienten ohne Tourniquet

Unter einer WALANT-Anästhesie (Akronym von englisch Wide Awake Local Anesthesia No Tourniquet deutsch Lokalanästhesie beim hellwachen Patienten ohne Tourniquet) versteht man ein relativ neues Verfahren der Lokalanästhesie in der Handchirurgie ohne Blutsperre bei nichtsedierten Patienten, mit der Möglichkeit zur intraoperativen aktiven Funktionsprüfung. Damit kann die Operation auch ambulant durchgeführt werden.[1]

Durchführung

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Mindestens 30  Minuten präoperativ wird eine Infiltration einer Lidocain-Adrenalin-Mischung (Lidocain 1 % mit Epinephrin 1:200.000) mit 8,4 % Natriumbikarbonatzusatz im Verhältnis 10:1,5 verabreicht. Bupivacain 0,5 % kann optional zusätzlich bei einer Operationsdauer von mehr als 2,5  Stunden gegeben werden. Phentolamin wird zur Aufhebung der Epinephrinwirkung vorgehalten. Das Beifügen von Natriumbikarbonat ist eine Off-Label (zulassungsüberschreitende) Anwendung, deren pH-Neutralisierung jedoch zu einem schnelleren Wirkungseintritt führt und brennende Schmerzen bei der Infiltration vermeidet. Die Infiltration soll zur Schmerzreduktion fraktioniert erfolgen.

Beispiele

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Ursprung

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Im Jahr 2003 veröffentlichte Donald H. Lalonde erstmals diese Methode der örtlichen Betäubung.[2]

Indikationen

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Am häufigsten kommt dieses Verfahren bei Karpaldachspaltungen (siehe Karpaltunnelsyndrom), Ringbandspaltungen und Spaltungen des ersten Strecksehnenfachs (siehe Tendovaginitis stenosans de Quervain) zur Anwendung. Möglich ist die Durchführung von Tenolysen oder motorischen Ersatzoperationen, wodurch eine intraoperative aktive Mobilisation und Erfolgskontrolle möglich wird.[3]

Einzelnachweise

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  1. Donald H. Lalonde, Wide Awake Hand Surgery, Thieme Verlag, Stuttgart, 2016 ISBN 1-62623-662-3.
  2. T. Nodwell, D. Lalonde: How long does it take phentolamine to reverse adrenaline-induced vasoconstriction in the finger and hand? A prospective, randomized, blinded study: The Dalhousie project experimental phase. In: The Canadian journal of plastic surgery = Journal canadien de chirurgie plastique. Band 11, Nummer 4, 2003, S. 187–190, doi:10.1177/229255030301100408, PMID 24009436, PMC 3760747 (freier Volltext).
  3. P. Kaiser, M. Keller, J. Dörler, G. Schmidle: Wide-awake-Technik in der Handchirurgie anhand von Anwendungsbeispielen. In: Operative Orthopädie und Traumatologie. 30, 2018, S. 195, doi:10.1007/s00064-018-0544-x.