Das Vorarlberger Münsterschema ist eine Form des Kirchengebäudes, die gegen Ende des 17. Jahrhunderts von der Auer Zunft entwickelt wurde und vor allem in Süddeutschland, Österreich, der Schweiz und im Elsass Verbreitung fand.

Ehem. Klosterkirche St. Peter auf dem Schwarzwald

Beschreibung

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Den kunsthistorischen Begriff Vorarlberger Münsterschema prägte in den 1890er Jahren der Stuttgarter Kunsthistoriker Bertold Pfeiffer (1854–1919).[1]

Konstituierendes Element des Vorarlberger Münsterschemas ist ein als Wandpfeilerkirche gestaltetes Langhaus, dessen tonnengewölbtes Schiff seitlich von Kapellen mit darüber liegenden Emporen begleitet wird, so dass der räumliche Eindruck einer Emporenbasilika entsteht. Auf das Langhaus folgen im Osten ein nur wenig ausladendes Querhaus und ein Chor, der das System des Langhauses weitgehend nachbildet.[2]

Als wichtigstes Vorbild des kaum variablen Vorarlberger Münsterschemas gelten die frühbarocke Kirche Il Gesù (1568–84) in Rom sowie deren Nachfolgebauten nördlich der Alpen wie St. Michael in München.

Bedeutende Architekten dieser Bauweise waren die Baumeisterfamilien Thumb (Peter Thumb u. a.), Beer (Johann Michael Beer u. a.) sowie Moosbrugger (Caspar Moosbrugger) aus Au (Vorarlberg).

Beispiele

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Basilika Weingarten

Auch auf Profanräume wurde das Münsterschema später übertragen:

Literatur

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  • Norbert Lieb, Franz Dieth: Die Vorarlberger Barockbaumeister. Schnell & Steiner, München / Zürich 1960 (und weitere Auflagen).
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Einzelnachweise

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  1. Heinz Jürgen Sauermost: Schema und Eigenbrödler, eine Analyse der Vorarlberger-Forschung. In: Unsere Kunstdenkmäler, Bd. 20 (1969), S. 310–321 (Digitalisat auf e-periodica.ch, abgerufen am 9. März 2024), hier S. 311.
  2. Markus Golser: Vorarlberger Münsterschema. In: deu.archinform.net. Abgerufen am 9. März 2024.