Valser Rhein

Nebenfluss des Glenners
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Der Valser Rhein oder Valserrhein ist ein rund 30 Kilometer langer rechter Nebenfluss des Glenners im Schweizer Kanton Graubünden, der im Quellgebiet des Rheins verläuft.

Valser Rhein
Valserrhein (ältere Karten)

Karte

Daten
Gewässerkennzahl CH: 319
Lage Lepontinische Alpen

Schweiz Schweiz

Flusssystem Rhein
Abfluss über Glenner → Vorderrhein → Rhein → Nordsee
Quelle am Rheinwaldhorn
46° 30′ 45″ N, 9° 2′ 19″ O
Quellhöhe ca. 2430 m ü. M.[1]
Mündung bei Uors in den GlennerKoordinaten: 46° 42′ 11″ N, 9° 10′ 51″ O; CH1903: 733222 / 173905
46° 42′ 11″ N, 9° 10′ 51″ O
Mündungshöhe 855 m ü. M.[1]
Höhenunterschied ca. 1575 m
Sohlgefälle ca. 53 ‰
Länge 29,5 km[1]
Einzugsgebiet 185,75 km²[2]
Abfluss an der Mündung[2]
AEo: 185,75 km²
MQ
Mq
7,54 m³/s
40,6 l/(s km²)
Durchflossene Stauseen Zervreilasee
Valser Rhein in Vals

Valser Rhein in Vals

Geographie Bearbeiten

Verlauf Bearbeiten

 
Zervreila, Valser Rhein Schlucht, abwärts.
Historisches Bild von Leo Wehrli (1949)

Der Valser Rhein entspringt auf einer Höhe von etwa 2430 m ü. M. dem Länta- und dem Grauhorngletscher am Nordfuss des Rheinwaldhorns.

Er durchfliesst zunächst das Läntatal, bevor er im Zervreilasee aufgestaut wird. Beim ehemaligen Dorf Zervreila mündeten von rechts Horn- und Canalbach in den noch ungestauten Valser Rhein. Diese Bäche sind heute ebenfalls Zuflüsse des Stausees. Vor der Talsperre mündet rechts von Süden der Finsterbach in den Stausee. Unterhalb des Zervreilasees fliesst der Valser Rhein durch das Valser Tal und die Gemeinde Vals. Vor Vals Platz mündet der Peiler Bach in den Fluss.

Hinter dem Dorf stösst rechtsseitig der Tomülbach vom Tomülpass kommend hinzu. Danach fliesst der Valser Rhein weiter nach St. Martin, bis er dann bei Uors auf einer Höhe von ungefähr 855 m ü. M. von rechts in den hier natürlicherweise deutlich wasserärmeren Glenner (Glogn) mündet, der seinerseits nach zehn Kilometern in den Vorderrhein fliesst.

Der etwa 29,5 km lange Lauf des Valser Rheins endet ungefähr 1575 Höhenmeter unterhalb seiner Quelle, er hat somit ein mittleres Sohlgefälle von etwa 53 ‰.

Einzugsgebiet Bearbeiten

Das 185,75 km² grosse Einzugsgebiet des Valser Rheins liegt in den Lepontinischen Alpen und wird durch ihn über den Glenner, den Vorderrhein und den Rhein zur Nordsee entwässert.

Es grenzt

  • im Osten an das Einzugsgebiet der Rabiusa, die in den Vorderrhein mündet;
  • im Südosten an das des Hinterrheins;
  • im Südwesten an das des Brennos, der über den Tessin in den Po entwässert und
  • im Westen an das des Glenners.

Das Einzugsgebiet besteht zu 14,9 % aus bestockter Fläche, zu 31,6 % aus Landwirtschaftsfläche, zu 0,6 % aus Siedlungsfläche und zu 52,9 % aus unproduktiven Flächen.

Die Flächenverteilung

Die mittlere Höhe des Einzugsgebietes beträgt 2224,6 m ü. M., die minimale Höhe liegt bei 888 m ü. M. und die maximale Höhe bei 3367 m ü. M.[3]

Zuflüsse Bearbeiten

Die wichtigsten Zuflüsse sind der Canalbach und der Peiler Bach.

Direkte Zuflüsse des Valser Rheins[Z 1]
Name GKZ Lage Länge
in km
EZG
in km²
MQ
in m³/s
Mündung
Koordinaten
Mündungs­höhe
in m
Bemerkungen
Läntahornbach CH003710 rechts 000,5000     ca. 2 km südlich der Länta-Hütte, Vals 2217,900000 Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet
Piz Jut Bach CH003711 links0 001,3000 0001,0400     ca. 1 km südlich der Länta-Hütte, Vals 2146,500000 Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet
Garenstockbach CH003712 links0 002,0000     ca. 1 km nördlich der Länta-Hütte, Vals 2018,400000 Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet
Novabach CH003708 links0 002,6000 0003,2900     bei der Lapertschalp, Vals 1981,400000 Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet
Hornbach CH000381 rechts 003,4000 0002,8500     Zervreila, Vals 1857,400000 Mündet in den Zervreilasee
Canalbach CH000379 rechts 005,1000 0019,9800 0001,0700   Zervreila, Vals 1857,400000 Mündet in den Zervreilasee
Guraletschbach CH005626 rechts 003,5000 0004,4100 0000,2100   nach dem Zervreilasee, Vals 1672,900000 Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet
Ampervreilbach CH003701 rechts 002,8000 0002,8500     vor dem Ronastäg, Vals 1563,900000 Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet
Selvabach CH003700 rechts 003,1000 0001,5800     ca. 1 km südwestlich von Valé, Vals 1336,100000 Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet
Schwarzhornbach CH003698 links0 005,6000 0007,6800     südlich von Leis, Vals 1308,300000 Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet
Peiler Bach CH000318 rechts 009,9000 0032,4300 0001,4000   vor Vals-Platz, Vals 1254,900000
Leisalpbach CH003696 links0 001,4000     nach Vals-Platz, Vals 1248,000000 Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet
Tomuelbach CH003694 rechts 008,2000 0011,3000 0000,4400   nach ARA Camp, Vals 1237,100000 Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet
Träitobelbach CH003693 rechts 005,0000 0008,2300 0000,3200   vor Hohbrügga, Vals 1174,300000 Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet
Brandertälli CH003691 links0 002,8000 0001,5000     nach Hohbrügga, Vals 1151,600000 Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet
Hutlentobelbach CH003690 links0 002,9000 0002,9200     bei Gadastatt, St. Martin 1034,100000 Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet
Ronggtobelbach CH003689 rechts 003,6000 0005,0900 0000,1700   bei Lunschania, St. Martin 1033,200000 Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet
Tersnausbach CH003688 rechts 003,6000 0002,7800     bei Uors 862,100000 Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet
Valser Rhein[Z 2] 029,5000 0185,7500 0007,5400 unterhalb Uors 85500000 Mündet in den Glenner

Anmerkungen zur Tabelle

  1. Von der Quelle zur Mündung. Daten von Swisstopo (map.geo.admin.ch)
  2. Die Daten des Valser Rheins zum Vergleich

Hydrologie Bearbeiten

Bei der Mündung des Valser Rheins in den Glenner beträgt seine modellierte mittlere Abflussmenge (MQ) 7,54 m³/s. Sein Abflussregimetyp ist nivo glaciaire[4], und seine Abflussvariabilität[5] beträgt 17.

Der modellierte monatliche mittlere Abfluss (MQ) des Valser Rheins in m³/s[6]

Nutzung Bearbeiten

Ab dem Zervreilasee wird der grösste Teil seiner Wasserführung in eine Druckleitung der Kraftwerke Zervreila (KWZ) abgeleitet, die zunächst zu einer Kraftzentrale im Safiental und dann durch den Heinzenberg zum Kraftwerk Rothenbrunnen im Domleschg führt.

Der Valser Rhein weist viele Stromschnellen und Wasserfälle auf und ist daher bei Kanusportlern beliebt.

Brücken Bearbeiten

 
Hohe Brücke über den Valser Rhein, Vals GR

Auf seinem Weg wird der Valser Rhein von 20 Übergängen überspannt: 12 Strassenbrücken, 7 Fussgängerstege (davon zwei Hängebrücken) und dem Zervreila Staumauer-Übergang.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Valser Rhein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
  2. a b Topographische Einzugsgebiete der Schweizer Gewässer: Teileinzugsgebiete 2 km². Abgerufen am 6. August 2018.
  3. Topographische Einzugsgebiete Schweizer Gewässer: Valser Rhein
  4. Martin Pfaundler, Rolf Weingartner, Robert Diezig: „Versteckt hinter den Mittelwerten“ – die Variabilität des Abflussregimes. In: Hydrologie und Wasserbewirtschaftung (HyWa). Jg. 50, Heft 3, 2006, S. 116–123, hier Tabelle auf S. 119 (Download [PDF; 3,2 MB; abgerufen am 31. August 2020]). Abrufbar unter Gesamtes HyWa Heft 3, 2006..
  5. Die Abflussvariabilität beschreibt das Ausmass der Schwankungen des mittleren Abflusses einzelner Jahre um den langjährigen mittleren Abflusswert.
  6. Mittlere Abflüsse und Abflussregimetyp für das Gewässernetz der Schweiz: Valser Rhein, Bundesamt für Umwelt (BAFU)