Valentin Bakfark

ungarischer Lautenist und Komponist der Renaissance

Valentin Greff Bakfark (Valentinus Greff Bakfark, Bálint Bakfark [ˈbaːlint ˈbɒkfɒrk], * um 1507 in Kronstadt/Siebenbürgen (damals Brassó/Ungarn); † 15. August 1576 in Padua) war ein ungarischer Lautenist und ein Instrumentalkomponist der Renaissance.

Valentin Bakfark

Leben Bearbeiten

Valentin Bakfark wurde am Hofe des späteren ungarischen Königs Johann Zápolya unterrichtet. Er lebte in Italien und später am französischen Hof. Von 1549 bis 1566 war er Lautenist des polnischen Königs und Großfürsten von Litauen Sigismund II. August in Vilnius und bis 1568 Hoflautenist des Kaisers in Wien. Danach kehrte er in seine Heimat nach Ungarn zurück. Schließlich übersiedelte er nach Padua, wo er am 15. August 1576 an der Pest starb.

Bakfark wurde durch seine Sammlungen von Lautenmusik bekannt, die Bearbeitungen zeitgenössischer Madrigale, Chansons, Motetten und Tänze enthielten. Wie seine eigenen Kompositionen, mehrere Fantasien und ein Passamezzo, zeichnen sie sich durch bedeutende instrumentale Technik und eine kunstvolle Polyphonie auf der Höhe seiner Zeit aus.

Werke Bearbeiten

Es gibt drei Drucke der Werke Bakfarks:

  • Intabulatura Valentini Bacfarc Transilvani Coronensis – Liber primus. Lyon 1553.
  • Premier Livre de Tabelature de Luth contenant plusieurs fantasies, motetz, chanson françoises, et madrigalz. Paris 1564.
  • Valentini Greffi Bakfarci Pannonii Harmoniarum Musicarum in usum testudinis factarum – Tomus Primus. Krakau 1565.

Weitere seiner Werke sind in zeitgenössischen Manuskripten oder Drucken enthalten. Zur Würdigung und breiten Aufführung seines Schaffens ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts trug der ungarische Lautist Dániel Benkő bei.

Literatur Bearbeiten

  • Peter Király, Vladimir Ivanoff: Bakfark. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): MGG. Band 2. Bärenreiter Verlag, 1999, Sp. 44–50.
  • Adam Adrio: Bakfark, Valentin, genannt Greff. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 546 f. (Digitalisat).
  • Barbara Boisits: Bakfark, Valentin. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2002, ISBN 3-7001-3043-0.
  • Otto Gombosi: Der Lautenist Valentin Bakfark. Leben und Werke (1507–1576). Budapest 1935, Reprint Kassel, New York, Bärenreiter 1967
  • Egon Hajek: Artikel Valentin Greff-Bakfark in Die Musik, Ihre Gestalter und Verkünder in Siebenbürger einst und jetzt, Kronstadt 1927
  • István Homolya: Valentin Bakfark – Ein Lautenist aus Siebenbürgen, Budapest 1982
  • Bálint Bakfark. In: Stanley Sadie (Hrsg.): The New Grove Dictionary of Music and Musicians. 20 Bände. Macmillan Publishers, London 1980, ISBN 1-56159-174-2.
Belletristik
  • Egon Hajek: König Lautenschläger. Leben und Abenteuer eines fahrenden Sängers aus Siebenbürgen. J. F. Steinkopf, Stuttgart 1940. (Roman)

Weblinks Bearbeiten