VSB E 2/2

eine zwei-achsige Tenderlokomotive für den Rangierdienst

Für den leichten Rangierdienst beschafften die Vereinigte Schweizerbahnen (VSB) im Jahre 1876 drei leichte Rangierlokomotiven der Bauart E 2/2.

VSB E 2/2
Nummerierung: A, B, C
SBB 8197–8199
Anzahl: 3
Hersteller: Krauss
Baujahr(e): 1876
Ausmusterung: 1902 (1948)
Achsformel: B
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 5.900 mm
Dienstmasse: 13,5 t
Höchstgeschwindigkeit: 45 km/h
Indizierte Leistung: 34 kW
Leistungskennziffer: 1,5 kW/t
Treibraddurchmesser: 870 mm
Zylinderdurchmesser: 225 mm
Kolbenhub: 400 mm
Kesselüberdruck: 12 bar
Rostfläche: 0,3 m²
Überhitzerfläche: keine
Verdampfungsheizfläche: 24 m²
Bremse: Exterbremse (Handbremse)

Aufbau Bearbeiten

Diese 2/2 gekuppelten Tenderlokomotiven brachten ein geringes Dienstgewicht von 13,5 Tonnen auf die Waage, leer wogen sie 10 Tonnen. Sie wurden von der Firma Krauss & Cie in München bezogen, der Kaufpreis betrug 18 000.- Schweizer Franken. Die 5,9 Meter lange Lokomotive hatte einen Innenrahmen, und der Kessel lag 1520 mm über Schienenoberkante. Der offene Führerstand mit Dach so wie die offen geführten Ein- und Ausströmrohre gaben zusammen mit dem vorderen Regulatorengehäuse mit dem darauf montierten Ramsbotton-Sicherheitsventil ihr typisches Erscheinungsbild. Der Kessel hatte 71 Siederohre mit einer Länge von 2200 mm. Der Achsstand der 870 mm grossen Räder betrug 1700 mm. Die vordere Achse war durch eine Querfeder, die hintere Achse durch zwei Längsfedern abgefedert. Sie waren für eine einmännige Bedienung eingerichtet und hatten keine Geschwindigkeitsmesser eingebaut. Das äussere Triebwerk wirkte auf die hintere Triebachse. Die Steuerung war eine Allan-Exzentersteuerung, die Umsteuerung wurde mittels Hebelschieber auf einer Skalenbahn ausgeführt. Für das Kuppelrad war eine Sandstreuvorrichtung für Vor- und Rückwärtsfahrt eingebaut, der Sandkasten befand sich auf dem Laufblech. Die zweiklötzige Exterbremse (Wurfhebel-Handbremse) wirkte auf die hintere Triebachse, um ca. 1895 wurde nachträglich eine Dampfbremse eingebaut. Es war eine Dampfheizeinrichtung eingebaut. Sie konnte als Vorräte 2,3 m³ Wasser und 0,5 Tonnen Kohle mitnehmen.

VSB
Nummer
SBB
Nummer
Baujahr Fabrik
Nummer
Hersteller Ausser
Dienst
Bemerkungen
A 8197 1876 485 Krauss 1902
(1948)
Verkauf an
Gaswerk St.Gallen
B 8198 1876 486 Krauss 1902 Abbruch
C 8199 1876 544 Krauss 1902 Abbruch

Einsatz Bearbeiten

Die Lokomotiven wurden im leichten Rangierdienst sowie als Werklokomotiven verwendet. Vom Personal bekamen sie den Übernamen Eseli.

Sie bekamen bei der Übernahme der Bahngesellschaft durch die SBB zwar noch neue Betriebsnummern, wurden aber schon 1902 ausrangiert. Die Lokomotiven B und C wurden an Altmetallhändler verkauft und verschrottet.

Die Lokomotive A (8197) wurde an das Gaswerk St. Gallen verkauft und dort als Nummer 1 mit dem Namen St.Gallen in Betrieb genommen. Sie wurde 1948 abgebrochen.

Quellen Bearbeiten

  • Alfred Moser: Der Dampfbetrieb der Schweizerischen Eisenbahnen 1847–1966. S. 126ff