Vérité Habanc

französischer Erzähler

Vérité Habanc (* im 16. Jahrhundert; † im 16. oder 17. Jahrhundert) war ein französischer Erzähler.

Leben und Werk Bearbeiten

Habanc, der in Poitiers studiert hatte und sich selbst als „Gentilhomme Xainctongeois“ (Edelmann aus dem Saintonge) bezeichnet, ist nur als Autor eines einzigen Buches (1585) bekannt, von dem nur ein einziges Exemplar aufgefunden wurde, das bis in die neueste Zeit nirgends erwähnt, von Gabriel-André Pérouse entdeckt und erst 1989 wissenschaftlich herausgegeben wurde. Es reiht sich ein in die Reihe tragischer Erzählungen, die von Matteo Bandello ausging und in französischer Sprache von Pierre Boaistuau, François de Belleforest und Bénigne Poissenot vertreten wurde. Offenbar war es als achter Band der Sammlung von Belleforest gedacht.

Bemerkung zum Namen Bearbeiten

Der Name Vérité Habanc trägt alle Anzeichen eines Anagramms. Wenn man jeweils den letzten Buchstaben nach vorne stellt, erhält man Everet Chaban. Chaban ist der Name eines Schlosses im Périgord. Die Konzentration des Namens auf den Südwesten Frankreichs ist erwiesen. Aquitanien war lange englisch, so dass der englische Vorname nicht zu verwundern braucht. Doch bleibt dieses Ergebnis vorerst Spekulation.

Werke Bearbeiten

  • Nouvelles histoires tant tragiques que comiques (1585), hrsg. von Jean-Claude Arnould und Richard A. Carr, Genf, Droz, 1989.
    • Les Nouvelles histoires tant tragiques que comiques de Vérité Habanc (1585), hrsg. von Jean-Claude Arnould, Thèse, Lyon 2, 1987 (betreut von Gabriel-André Pérouse).

Literatur Bearbeiten

  • Gabriel-André Pérouse, Nouvelles françaises du XVIe siècle. Images de la vie du temps, Genf, Droz, 1977.
  • Lionello Sozzi, L'"histoire tragique" nella seconda metà del Cinquecento francese, Turin, Genesi, 1991.
  • Edith Taddei, La noblesse provinciale du XVIe siècle à travers "Les propos rustiques" de Noël du Fail, "Le printemps" de Jacques Yver et "Les nouvelles histoires tant tragiques que comiques" de Vérité Habanc, Thèse Paris 3, 1992 (betreut von Madeleine Lazard).

Weblinks Bearbeiten