Ursulaschiffchen (navicula S. Ursulae) entstanden ab dem 13. Jahrhundert an vielen Orten als Bruderschaften unter dem Patronat der heiligen Ursula.

Geschichte Bearbeiten

Erste Ursulinenbruderschaften entstanden um 1300 in Italien, von dort ging später auch der Ursulinenorden aus. Besonders in der Stadt Köln, in der Ursula und ihre 11.000 Gefährtinnen der Legende nach den Märtyrertod erlitten haben, entstanden mehrere „Ursulaschiffchen“, von denen eine im 15. Jahrhundert (vermutlich 1445) entstandene Bruderschaft noch heute Bestand hat.

Brauchtum Bearbeiten

 
Kirche St. Ursula zu Köln

Die heute noch existierende Bruderschaft an der Ursulakirche in Köln zählt über 500 Mitglieder, die sich jährlich zu einer Mitgliederversammlung am vierten Fastensonntag und zur Ursula-Festwoche im Oktober versammeln. Während der Ursula-Festwoche findet eine Prozession mit dem Schrein der hl. Ursula statt. In der Kirche St. Ursula wird eine Bruderschaftskerze geweiht und entzündet, die ein Jahr lang bis zum nächsten Ursulafest brennt.

Literatur Bearbeiten

  • André Schnyder: Die Ursulabruderschaften des späten Mittelalters. Ein Beitrag zur Erforschung der deutschsprachigen religiösen Literatur des 15. Jahrhunderts. (Sprache und Dichtung, NF 34.) Bern 1986 (zgl. Habil. Bern 1982).
  • Frank G. Zehnder: Sankt Ursula. Legende – Verehrung – Bilderwelt. Wienand, Köln 1985.

Weblinks Bearbeiten