Und in dem Schneegebirge

Schlesisches Volkslied

Und in dem Schneegebirge ist ein schlesisches Volkslied, dessen Ursprünge bis ins 18. Jahrhundert zurückreichen, verschiedene ältere Fassungen sogar bis ins 16. Jahrhundert.[1][2]

Und in dem Schneegebirge in der Sammlung Schlesische Volkslieder mit Melodien (1842)

Details Bearbeiten

Eine gewisse Textgleichheit besteht mit dem deutschen Volkslied Wohl heute noch und morgen.[3][2]

Besungen wird darin das Glatzer Schneegebirge, mit dem Brünnlein ist der Fluss March (tschechisch Morava) gemeint, der dem Land Mähren seinen Namen gegeben hat.[4]

Überlieferungsgeschichte Bearbeiten

Die heute verbreitete Textfassung wurde 1842 von Hoffmann von Fallersleben in seiner Liedsammlung Schlesische Volkslieder mit Melodien veröffentlicht. Er arrangierte das Lied mit der Herkunftsangabe „Aus Breslau“ als Wechselgesang zwischen einem Mann und einer Frau. Der männliche Sänger verabschiedet sich und verspricht seine Wiederkehr zu unmöglichen Bedingungen, worauf die Frau die Endgültigkeit des Abschieds betont. Weite Verbreitung erfuhr das Lied durch die Jugendbewegung in den 1920er Jahren.[5]

Liedtext Bearbeiten

Und in dem Schneegebirge
Da fließt ein Brünnlein kalt,
Und wer daraus thut trinken,
Der wird ja nimmer alt.

Ich hab’ daraus getrunken
Gar manchen frischen Trunk;
Ich bin nicht alt geworden,
Ich bin noch immer jung.

Das Brünnlein was da drüben fließt,
Draus soll man immer trink’n;
Wer eine Feinsherzliebste hat,
Der soll man immer wink’n.

Ich winkte dir mit den Augen,
Ich trat dich auf den Fuß –
Ach, wie ein schweres Roden,
Wenn einer scheiden muß.

Ade, mein Schatz, ich scheide,
Ade, mein Schätzelein!
Wann kommst du denn doch wieder,
Herzallerliebster mein?

Wenn es wird schneien Rosen
und regnen kühlen Wein –
Ade, mein Schatz, ich scheide,
Ade, mein Schätzelein!

Es schneit ja keine Rosen
Und regn’t auch keinen Wein:
Da kommst du denn nicht wieder,
Herzallerliebster mein!

Literatur Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Volksliedsammlung.com (Abgerufen am 27. August 2013)
  2. a b Informationen auf volksliederarchiv.de (Abgerufen am 31. August 2022).
  3. Hans Breuer (Hg.): Der Zupfgeigenhansl, Leipzig 1912. S. 26.
  4. Dieter Biladt: Von der Wartburg bis nach Budapest. Eine Wanderung durch ein Stück Mitteleuropa. epubli, Berlin 2009, S. 56 (172 S., epubli.de).
  5. Ernst Klusen: Deutsche Lieder. Insel Verlag, Frankfurt am Main 1980. ISBN 3-458-04827-8. S. 307 und 832.