Der Tuxbach durchfließt das Tuxertal in Tirol (Österreich) und mündet zwischen Finkenberg und Mayrhofen in den Zemmbach, kurz bevor dieser den Ziller erreicht.

Tuxbach
Tuxerbach
Der Tuxbach bei Hintertux

Der Tuxbach bei Hintertux

Daten
Gewässerkennzahl AT: 2-8-214-40-36
Lage Tuxertal, Tirol, Österreich
Flusssystem Donau
Abfluss über Zemmbach → Ziller → Inn → Donau → Schwarzes Meer
Quellgebiet unterhalb des Tuxer Jochs
47° 5′ 48″ N, 11° 40′ 25″ O
Quellhöhe 1748 m ü. A.[1]
Mündung zwischen Finkenberg und Mayrhofen in den ZemmbachKoordinaten: 47° 9′ 23″ N, 11° 50′ 15″ O
47° 9′ 23″ N, 11° 50′ 15″ O
Mündungshöhe 643 m ü. A.[1]
Höhenunterschied 1105 m
Sohlgefälle 61 ‰
Länge 18,2 km[1]
Einzugsgebiet 133,2 km²[1]
Abfluss am Pegel Persal[2]
AEo: 115,9 km²
Lage: 2 km oberhalb der Mündung
NNQ (31.03.1975)
MNQ 1971–2010
MQ 1971–2010
Mq 1971–2010
MHQ 1971–2010
HHQ (07.08.1985)
290 l/s
990 l/s
3,77 m³/s
32,5 l/(s km²)
28 m³/s
131 m³/s
Linke Nebenflüsse Junsbach, Nigglasbach
Gemeinden Tux, Finkenberg

Verlauf Bearbeiten

 
Wasserfall des Tuxbachs unterhalb der Schraubenfallhöhle

Der Tuxbach entsteht aus dem Zusammenfluss dreier Quellbäche bei Waldeben unterhalb des Tuxer Jochs. Der Große Kunerbach, der Kleine Kunerbach und der Schwarzbrunnerbach werden vom Tuxer Ferner bzw. Schwarzbrunnerkees gespeist. Kurz vor Erreichen des breiten Talbodens bei Hintertux fließt der Bach durch die Schraubenfallhöhle, eine 105 m lange Durchgangshöhle, die er nach dem Ende der Würm-Kaltzeit vor rund 10.000 Jahren gebildet hat.[3]

Der Tuxbach fließt dann zunächst in nordöstlicher Richtung durch das Tuxertal, das bei Vorderlanersbach eine Biegung nach Südosten macht. Zwischen Finkenberg und Mayrhofen mündet er in den Zemmbach. Die bedeutendsten Zubringer sind der Junsbach und der Nigglasbach, die bei Juns bzw. Vorderlanersbach von links einmünden. Weitere Zuflüsse von beiden Seiten erreichen ihn teilweise über sehenswerte Wasserfälle, wie z. B. den Schleierfall des Weitentalbachs von links oder den Schraubenwasserfall des Schwarzbrunnerbaches der orografisch rechten Seite. Bei Persal wird der Bach von der denkmalgeschützten Teufelsbrücke überquert.

Der Tuxbach bildet die Grenze zwischen den Tuxer Alpen im Norden und den Zillertaler Alpen im Süden.

Einzugsgebiet und Wasserführung Bearbeiten

Das natürliche Einzugsgebiet des Tuxbaches beträgt rund 130 km², davon sind 5,2 km² (4 %) vergletschert (Stand 1988)[4]. Der höchste Punkt im Einzugsgebiet ist der Olperer mit 3476 m ü. A. Das hydrologisch wirksame Einzugsgebiet ist durch die Ausleitung des Schwarzbrunnerbaches in den Schlegeisspeicher um 13,3 km² reduziert.[2]

Der mittlere Abfluss am Pegel Persal, 2 km oberhalb der Mündung, beträgt 3,77 m³/s, was einer Abflussspende von 32,5 l/s·km² entspricht. Der Tuxbach weist ein nivales Abflussregime auf[5], das von der Schneeschmelze im Frühjahr geprägt ist. Der mittlere Abfluss ist im wasserreichsten Monat Juni mit 8,48 m³/s 7,5 Mal höher als im wasserärmsten Monat Februar mit 1,13 m³/s.[2]

Ökologie Bearbeiten

Der Tuxbach ist über weite Strecken verbaut, unterhalb der Einmündung des Tuxeggbachs wird er als natürlich eingestuft.[1] Der Tuxbach weist Gewässergüteklasse I-II auf.[6]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Tuxbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e TIRIS – Tiroler Rauminformationssystem
  2. a b c Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.): Hydrographisches Jahrbuch von Österreich 2010. 118. Band. Wien 2012, S. OG 106 (info.bmlrt.gv.at [PDF; 12,6 MB])
  3. Hubert Trimmel: Die Klamm des Tuxbaches bei Hintertux (Tirol) und das Alter der Schraubenfallhöhle. In: Die Höhle, Band 18 (1967), S. 54–61 (zobodat.at [PDF; 2,6 MB])
  4. Max H. Fink, Otto Moog, Reinhard Wimmer: Fließgewässer-Naturräume Österreichs. Umweltbundesamt, Monographien Band 128, Wien 2000, S. 47 (PDF; 475 kB)
  5. Helmut Mader, Theo Steidl, Reinhard Wimmer: Abflussregime österreichischer Fließgewässer. Beiträge zu einer bundesweiten Fließgewässertypologie. Umweltbundesamt, Monographien Band 82, Wien 1996, S. 96 (PDF; 14,7 MB)
  6. Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.): Saprobiologische Gewässergüte der Fließgewässer Österreichs. Stand 2005. (PDF; 1 MB (Memento vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive))