Trutz, blanke Hans

Ballade über die Sturmflutgefahren

Trutz, blanke Hans ist eine Ballade von Detlev von Liliencron von 1882/83 und neben Pidder Lüng das wohl berühmteste Gedicht dieses Künstlers.

Liliencron verarbeitet darin die Rungholtsage, nach der die reiche, aber gottlose Stadt Rungholt durch eine Sturmflut vernichtet wurde. Der Blanke Hans, auf den sich der Titel bezieht, ist eine friesische Bezeichnung für die Nordsee, der die Bewohner der Stadt in ihrer Hybris trotzen zu können glauben.

Als Hans Stern 1964 Liliencrons Ausgewählte Werke herausgab, passte er einige Stellen an, beispielsweise veränderte er „Die Stadt ging unter vor fünfhundert Jahren“ in „vor sechshundert Jahren“ und veränderte dabei auch den Sprechrhythmus, beispielsweise ersetzte er in „Dann holt das Untier tief Atem ein“ „tief“ durch „tiefer“ oder ließ in „Kein Korn mehr faßt selbst der größeste Speicher“ das „selbst“ weg.

Hintergrund

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Lage Rungholts

Der wirkliche Ort Rungholt ging in der Zweiten Marcellusflut Mitte Januar 1362 unter. Er lag in der Nähe der heutigen Hallig Südfall vor Pellworm, wo der Dichter 1882/1883 Hardesvogt war. Aus Liliencrons Tagebucheinträgen geht hervor, dass er bei der Überfahrt mit einer Fähre von Husum nach Pellworm von der Rungholt-Sage hörte. Selbst ist Liliencron dabei jedoch nicht „über Rungholt gefahren“, sondern lediglich über eine entfernt davon liegende Sandbank namens Rungholtsand.

Rezeption

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Ausgaben

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Commons: Trutz, blanke Hans – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Siehe auch

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