Die Tokio-Runde war eine Welthandelsrunde im Rahmen des Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommen (GATT). Sie fand von 1973 bis 1979 in Tokio statt.[1]

Die Tokio Runde war nach der Kennedy-Runde die sechste Zollrunde im Rahmen des GATT. Es nahmen an ihr 102 Länder teil.[1] Ein Fokus der Runde lag auf dem Landwirtschaftssektor und Entwicklungsländern wurden in dieser Runde mehr Möglichkeiten der Partizipation gegeben.[2]

Ergebnisse

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Die Tokio Runde hatte die Reduzierung von weltweiten Zöllen um bis zu einem Drittel zur Folge.[1]

Während dieser Runde wurden mehrere Abkommen verhandelt. Da diese meistens jedoch nur von einigen Staaten ratifiziert wurden, also nicht flächendeckend in Kraft traten, wurden sie nur als „Codes“ bezeichnet.[1] Sie betrafen zum großen Teil die Interpretation des GATT, jedoch waren einige auch Abkommen zu anderen Themen. Von diesen Abkommen wurden viele in der Uruguay-Runde in die entsprechenden WTO-Abkommen eingearbeitet. Nur vier bestanden weiter, der Code zum öffentlichen Beschaffungswesen (government procurement), zum Rindfleisch (bovine meat), zur zivilen Luftfahrt (civil aircraft) und zu Milchprodukten (dairy products).[1] Von denen traten aufgrund der Entscheidung der WTO Mitglieder 1997 die Codes zum Rindfleisch und der Milchprodukte außer Kraft.[1]

Literatur

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  • Siegfried Wenger: Tokio-Runde des GATT und Protektionismus. DAußPol 1980, S. 60–71.
  • Horst Werner: Zollstruktur und Effektivzölle nach der Tokio-Runde. Die Auswirkungen der Tokio-Runde auf die Tarifeskalation und die Effektivzölle der Bundesrepublik Deutschland und der EG. Universität Köln, Institut für Wirtschaftspolitik 1985. ISBN 978-3-921471-51-7.
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Einzelnachweise

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  1. a b c d e f WTO: Tokio Runde. In: wto.org. Welthandelsorganisation, abgerufen am 10. Mai 2022.
  2. John M. Letiche: The Tokyo Round of multilateral trade negotiations (1973–79). In: International Economics Policies and their Theoretical Foundations. S. 413–439.