Tochtermann von Treumuth

Adelsgeschlecht

Tochtermann von Treumuth ist der Name eines böhmischen briefadeligen Geschlechts.

Geschichte

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Die Familie ging auf Alois Jakob Tochtermann († 1780 in Prag) zurück. Dieser war Bürger der Prager Altstadt, 1742 Ältester der Glasermeister, 1745 Direktor des Altstädter Sechsmänneramtes und Fischamts-Assessor. In Prager Altstadt gehörte ihm ein Haus in der Langen Gasse (spätere Hausnummer 926). Bekanntheit erlangte er vor allem in der Zeit als Prag 1741 bis 1743 von bayerischen und französischen Truppen besetzt war. Die Forderung der Besatzer von der Prager Bürgerschaft Silber abzuliefern wurde auf Grund des Protestes von Tochtermann aufgehoben.[1] Des Weiteren korrespondierte er heimlich mit dem österreichischen Hauptquartier des Generals von Lobkowitz, in dem er regelmäßig über die Vorgänge in der Stadt berichtete. 1743 veröffentlichte er darüber ein Buch.[2] Auf Grund seines Widerstandes und Vermittlung bei den Ausschreitungen erhob ihn am 28. August 1748 in Wien Erzherzogin Maria Theresia Königin von Böhmen mit dem Prädikat „von Treumuth“ in den erbländischen Adelsstand.[3] Sein gleichnamiger Sohn Alois Tochtermann von Treumuth († 1791)[4] diente als Advokat, königlicher Fiskaladjunkt, kaiserlicher Notar und Dekan der juristischen Fakultät der Prager Hochschule. Dessen Schwester, Theresia Polak, geb. Tochtermann, besaß an ein Haus, das an der unteren Kleinseite, direkt an der Moldau, an der unteren Überführ lag und an dem das Altstädter Wappen angebracht war.[5] Franziska Tochtermann von Treumuth (1770–1828) heiratete 1799 in Prag St. Nikolaus den Politiker und Vizekanzler der vereinigten Hofkanzlei in Wien Johann Limbeck von Lilienau (1767–1842).

Literatur

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  • Constantin von Wurzbach: Tochtermann von Treumuth, Alois. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 45. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1882, S. 223 (Digitalisat).
  • Franz Klutschak: Tochtermanns Protestaktionen. In: Die Kriegsjahre Prags in der Mitte des vorigen Jahrhunderts: drei Episoden aus dem österreichischen Erbfolge- und Siebenjährigen Kriege. Haase, 1866, S. 42–45.
  • Dissertatio Inauguralis Juris Ecclesiastici De Dispensationibus Quam Una Cum Adnexis Adsertionibus Ex Universo Jure Selectis In antiquissima Ac Celeberrima Caesareo-Regiaque Universitate Carolo- Ferdinandea Pragesi Sub Rectoratu ... Leonardi Antonii De Verbeeck. Et Du Chateau ... Rectoris Magnifici. Directoratu Vacante, Sub Decanatu ... Aloysii Tochtermann De Treumuth ... Decani, Annuente Illustri Amplissimo Ac Clarissimo Jurisconsultorum Collegio Quatuor Rigorosis Examinibus Rite Tentatus Et Adprobatus Solo Deo Preside. Literis Antonii Hladky, In Aula Carolina, 1782.
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Einzelnachweise

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  1. Franz Klutschak: Die Kriegsjahre Prags in der Mitte des vorigen Jahrhunderts. Haase, 1866, S. 42–43.
  2. Franz Klutschak: Die Kriegsjahre Prags in der Mitte des vorigen Jahrhunderts. Haase, 1866, S. 45.
  3. AT-OeStA/AVA Adel RAA 426.44 Tochterman von Treumuth, Alois Jakob, Bürger von Prag, Intimation über Verleihung des erbländischen Adelsstandes mit „von Treumuth“, 1748 (Akt (Sammelakt, Grundzl., Konvolut, Dossier, File)). Abgerufen am 3. August 2024.
  4. Prager Staats- und gelehrte Nachrichten nebst der eigentlichen Intelligenzblatte aus dem k.k. Frag- u. Kundschaftsamte. V.V. Pruscha, 1791.
  5. Jaroslaus Schaller: “Die” Kleinseite: oder das III. Hauptviertel der Stadt Prag. Gerzabeck, 1795, S. 232–233.