Thioketal-Reduktion

Reaktion der organischen Chemie

Die Thioketal-Reduktion ist eine Reaktion der organischen Chemie, bei der Thioketale zum Alkan reduziert werden. Auf diesem Weg können auch Ketone oder Aldehyde unter milden Bedingungen zum Alkan reduziert werden. Die Reaktion wird auch Mozingo-Reaktion bzw. Mozingo-Reduktion oder Wolfrom-Karabinos-Methode genannt.

Namensgebung Bearbeiten

Ralph Mozingo legte 1943 mit einer Arbeit über die Hydrogenolyse von Thioverbindungen die Grundlage für die Thioketal-Reduktion.[1] Häufig wird die Reduktion von Thioketalen deshalb Mozingo-Reaktion genannt, obwohl diese Methode nicht auf Thioketale beschränkt ist, sondern allgemein die Entschwefelung durch Raney-Nickel beschreibt.[2] Wolfrom und Karabinos erkannten 1944 das Potential dieser Reaktion und weiteten ihre Anwendung auch auf Thioketale aus.[3]

Übersichtsreaktion Bearbeiten

Ein Thioketal wird mit Raney-Nickel in Ethanol zum Rückfluss erhitzt, dabei entsteht ein das entsprechende Alkan. Häufig geschieht dies unter Wasserstoffzugabe, dies ist jedoch nicht immer notwendig.

 

Potential und Kritik Bearbeiten

Die Thioketal-Reduktion stellt eine Alternative zur Wolff-Kishner-Reduktion, die basische Bedingungen benötigt und zur im Sauren stattfinden Clemmensen-Reduktion. Problematisch ist jedoch, dass das Thioketal in einem zusätzlichen Schritt synthetisiert werden muss. Außerdem ist Raney-Nickel pyrophor.[2]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Ralph Mozingo, Donald E. Wolf, Stanton A. Harris, Karl Folkers: Hydrogenolysis of Sulfur Compounds by Raney Nickel Catalyst. In: Journal of the American Chemical Society. Band 65, Nr. 6, Juni 1943, S. 1013–1016, doi:10.1021/ja01246a005.
  2. a b Jana Rentner, Marko Kljajic, Lisa Offner, Rolf Breinbauer: Recent advances and applications of reductive desulfurization in organic synthesis. In: Tetrahedron. Band 70, Nr. 47, November 2014, S. 8983–9027, doi:10.1016/j.tet.2014.06.104.
  3. M. L. Wolfrom, J. V. Karabinos: Carbonyl Reduction by Thioacetal Hydrogenolysis. In: Journal of the American Chemical Society. Band 66, Nr. 6, Juni 1944, S. 909–911, doi:10.1021/ja01234a021.