Der Thüringer Ordnungsbund war während der Zeit der Weimarer Republik eine Fraktion des dritten Thüringer Landtages.

Er war ein Zusammenschluss der bürgerlichen Parteien Thüringer Landbund (ThLB), Deutsche Volkspartei (DVP), Deutschnationale Volkspartei (DNVP), Deutsche Demokratische Partei (DDP), dem Vaterländischen Verband, Beamtenvertretern, Hausbesitzern, Wirtschaftlern und dem Zentrum.[1] Am 10. Februar 1924 trat er als Wahlbündnis bei der Landtagswahl in Thüringen mit der Losung „Das ganze Land kam auf den Hund, nun rettet nur der Ordnungsbund“ an.[2] Dabei erreichte er einen Anteil von 48,02 % der Stimmen und 35 Sitze im Parlament.

Nach der Wahl und der Regierungsbildung (Kabinett Leutheußer I) wurden die meisten von der abgelösten SPD/USPD/KPD-Regierung initiierten Reformen durch den Thüringer Ordnungsbund abgebrochen, so unter anderem in der Wirtschaftspolitik und der Schulbildung und das Verbot der NSDAP aufgehoben. Außerdem sollten in die neue Regierung nur „rein arische Männer“ aufgenommen werden.[3] Er vertrieb das Staatliche Bauhaus aus Weimar, unterstützte völkisch-nationalistische Organisationen und wurde im Parlament von der Vereinigten Völkischen Liste (VVL) toleriert. Bei der Landtagswahl 1927 trat er nicht mehr an.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. StatJBDR 1926, S. 454f.
  2. Mihlaer Jahreschronik 1924
  3. Manfred Weißbecker: Thüringen: »Hass, Hass und wieder Hass!« In: junge welt. 10. April 2024, abgerufen am 12. April 2024.