Tatschara

archäologische Stätte im Iran

Tatschara, auch Tachara oder Tačara (persisch: „Winterpalast“[1]), ist die Bezeichnung für das herrschaftliche Wohngebäude eines altpersischen Palast-Ensembles.

Reste der Tatschara in Persepolis, 2019
Plan von Persepolis: Tatschara (Tačara) in Hellgrün

Erläuterung Bearbeiten

Eine Tatschara ist ein Gebäudetyp der altpersischen Palastarchitektur. Im Unterschied zur Apadana, der zeremoniellen Thron- und Audienzhalle, sollte sie dem Wohnen des Herrschers dienen, insbesondere innerhalb der kalten Jahreszeit. Beispiele hierfür liefern die Palaststädte von Persepolis und Susa (Palast von Dareios I.).

Unter Tatschara wird manchmal der Palast von Dareios I. verstanden und unter Hadisch der Palast von Xerxes I. Die Begriffe stammen von den altpersischen Sprachversionen der achämenidischen Königsinschriften. Sie sind von mehreren Inschriften von Dareios I. und Xerxes I. überliefert und werden dort als Bezeichnungen für Paläste benutzt. Die Begriffe werden in den Inschriften nicht eindeutig verwendet, so dass man sagen kann, Tatschara ist die Bezeichnung für Paläste von Dareios I. und Hadisch diejenige für Paläste von Xerxes I. In der Inschrift XPc ist der Palast von Dareios I. der Hadisch, in XPd ist es der Palast von Xerxes I. Dagegen wird in XPj der Palast von Xerxes I. Tatschara genannt. In der Inschrift DPa, von der vermutet wird, dass sie später verfasst worden ist und von Xerxes I. stammt, wird der Palast von Dareios I. Tatschara genannt. Man hat aufgrund eines fehlenden Musters geschlossen, dass die beiden Begriffe ursprünglich austauschbar waren.[2]

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

  • Tachara, Webseite zur Tatschara von Persepolis im Portal persepolis3d.com

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Ernst Diez: Die Sprache der Ruinen. Rohrer, Wien 1962, S. 71
  2. Rüdiger Schmitt: Die altpersischen Inschriften der Achaimeniden. Editio minor mit deutscher Übersetzung. Reichert, Wiesbaden 2009, S. 114 (Textarchiv – Internet Archive); Adriano Y. Rossi: Archeologia, storia e filologia a Susa. In: Studi in onore di Umberto Scerrato. Neapel 2003, S. 681–700.