Submers

Wasserpflanzen die ganz untergetaucht im Wasser wachsen

Als submers (von lateinisch submersus, „abgetaucht“, „unter Wasser lebend“, zu submergere, „untertauchen“, „versinken“) bezeichnet man Lebewesen, die im Süß- oder Salzwasser ganz untergetaucht wachsen.

Alge Caulerpa taxifolia, eine submers lebende Wasserpflanze

Pflanzen Bearbeiten

Ein submerses Pflanzenwachstums ist dem Wachstums von emersen Wasserpflanzen entgegengesetzt, die über die Wasseroberfläche hinauswachsen. Eine submerse Pflanze wächst gänzlich unter Wasser und kann keine Oberflächenblätter ausbilden.

Beispiele für submers wachsende Pflanzen sind Vallisnerien, Rotala und Durchwachsenes Laichkraut sowie andere Laichkrautarten.

Künstlich können weitere Wasserpflanzen submers kultiviert werden, so zahlreiche Moose wie Physcomitrella patens.[1]

Pilze Bearbeiten

Beispiele für submers wachsende Pilze sind Vibrissea und einige Arten von Mollisia.

Tiere Bearbeiten

Etliche Larven von Insekten führen ein submerses Leben, so die südamerikanische Raupe des Bärenspinners Palustra laboulbeni.[2] Auch Käfer können ein submerses Leben führen, so die Rüsselkäfer der Gattungen Eubrychius und Bagous.[3] Als einziger submers lebender Doppelfüßer wurde Gonographis adisi identifiziert.[4]

Etliche der submers lebenden Tracheenatmer erhalten ihren Atemsauerstoff über eine Plastronatmung: sie beziehen den Sauerstoff aus einem Luftfilm an ihrer Körperoberfläche, der sich aus dem Wasser regeneriert.[2][3][4]

Biotechnik Bearbeiten

In der Biotechnologie werden submerse Kultivierungsverfahren in rotierenden Bioreaktoren genutzt, da viele Mikroorganismen wie Hefezellen oder auch Zellkulturen z. B. menschlicher Zellen damit das Gesamtvolumen der Bioreaktoren besser nutzen können.[5] Außerdem können unter diesen Bedingungen bestimmte Stoffwechselwege begünstigt sein, z. B. für die Produktion des Mutterkornalkaloids Clavin.[6]

Technik Bearbeiten

Der Begriff submers wird auch auf Geräte wie Unterwasserkameras angewandt.[7]

Weblinks Bearbeiten

Wiktionary: submers – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Clemens Posten: Abschlussbericht an die Max-Buchner Stiftung. Projekt 2528: Charakterisierung der Morphologie von submers kultivierten Moosen mittels Bildverarbeitung ssl.achema.de (PDF); abgerufen am 4. März 2021.
  2. a b B. Messner, J. Adis: Die Plastronstrukturen der submers lebenden neotropischen Bärenraupe von Palustra laboulbeni BAR, 1873 (Lepidoptera: Arctiidae). In: Zoologische Jahrbücher, Abteilung für Anatomie und Ontogenie der Tiere, Band 115, Nr. 4, 1987, S. 531–538.
  3. a b C. Langer, B. Messner: Rasterelektronenmikroskopische Untersuchungen des Plastrons submers lebender Rüsselkäfer der Gattungen Eubrychius und Bagous (Coleoptera, Curculionidae). In: Zoologische Jahrbücher, Abteilung für Anatomie und Ontogenie der Tiere, Band 111, Nr. 2, 1984, S. 155–174.
  4. a b B. Messner, J. Adis: Die Plastronstrukturen der bisher einzeigen submers lebenden Diplopodenart Gonographis adisi Hoffman 1985 (Pyrgodesmidae, Diplopoda). In: Zoologische Jahrbücher, Abteilung für Anatomie und Ontogenie der Tiere, Band 117, Nr. 3, 1988, S. 277–290.
  5. B. Sprenger: Biomassebildung einer Candida-Hefe im Film-Submers-Reaktor mit n-Alkanen. Universität Münster, Januar 1981.
  6. D. Gröger: Über die Bildung von Clavin‐Alkaloiden in Submers‐Kultur. In: Archiv der Pharmazie, Band 292, Nr. 8–9, 1959, S. 389–397, doi:10.1002/ardp.19592920802.
  7. Projekte und Expeditionen. Senckenberg; abgerufen am 3. März 2021