In der universellen Algebra ergibt sich das Problem, dass nicht alle (universellen) Algebren als direktes Produkt direkt irreduzibler Algebren dargestellt werden können. Als Lösung bietet sich das sogenannte subdirekte Produkt an, eine bestimmte Art einer Unteralgebra eines direkten Produktes. Der erste Darstellungssatz von Garrett Birkhoff besagt dann, dass sich jede Algebra als subdirektes Produkt subdirekt irreduzibler Algebren schreiben lässt.

Definition

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Es seien   Algebren vom selben Typ, das heißt von derselben algebraischen Struktur, und   eine Indexfamilie. Eine Unteralgebra   heißt subdirektes Produkt der  , falls   gilt für alle  , wobei   die kanonische Projektion bezeichnet.

Subdirekte Irreduzibilität

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Eine Einbettung   heißt subdirekte Darstellung von  , falls   subdirektes Produkt der   ist.

  heißt subdirekt irreduzibel, falls für jede subdirekte Darstellung ein   so existiert, dass   ein Isomorphismus ist.

Motivation

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Dass eine Algebra im Normalfall nicht als direktes Produkt direkt irreduzibler Algebren dargestellt werden kann, zeigt folgendes Beispiel: Eine boolesche Algebra   ist genau dann direkt oder subdirekt irreduzibel, wenn   gilt. Eine abzählbar unendliche boolesche Algebra ist gegeben durch   mit Trägermenge  . Diese kann unmöglich direktes Produkt zweielementiger Algebren sein, da ein solches Produkt entweder endlich oder überabzählbar ist.

Darstellungssatz von Birkhoff

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Jede Algebra ist isomorph zu einem subdirekten Produkt subdirekt irreduzibler Algebren desselben Typs. Die Darstellung als subdirektes Produkt ist nicht eindeutig.

Beispiel

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Oben erwähnte boolesche Algebra hat beispielsweise folgende subdirekte Darstellung:

  mit  

Literatur

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  • Thomas Ihringer: Allgemeine Algebra. Berliner Studienreihe zur Mathematik. Band 10. Heldermann Verlag, 2003 Lemgo