Das belgische Strafgesetzbuch von 1867 ersetzte im Königreich Belgien den französischen Code pénal von 1810. Es gilt mit zahlreichen Änderungen (z. B. wurde die Todesstrafe 1996 abgeschafft; die letzte Hinrichtung in Belgien wegen eines im Frieden begangenen Verbrechens war aber schon 1863, die letzte Hinrichtung wegen eines im Zweiten Weltkrieg begangenen Verbrechens 1950; die letzte Hinrichtung unter belgischer Herrschaft überhaupt 1962 in Ruanda-Urundi) bis zum Inkrafttreten der Neufassung 2026[1][2][3].

Da es in Belgien eine deutschsprachige Gemeinschaft gibt, existiert neben den Fassungen in französischer Sprache und niederländischer Sprache auch eine Fassung in deutscher Sprache.[4]

Im Verhältnis zu den anderen deutschsprachigen Strafgesetzbüchern ist hervorzuheben, dass das belgische das einzige ist, dass heute noch (Stand 2024) zwischen den Strafarten Zuchthausstrafe, Gefängnisstrafe und Haftstrafe unterscheidet (die Verurteilung zu Zuchthausstrafe oder langer Haftstrafe führt gemäß Artikel 19 zum Verlust der Titel und Ämter, nicht aber die Verurteilung zu Gefängnisstrafe). Außerdem sind die Mindest- und Höchststrafen bei vielen Tatbeständen wesentlich länger; dabei muss allerdings berücksichtigt werden, dass bei Vorliegen mildernder Umstände die Artikel 79–85 gelten, die deutlich niedrigere Strafen vorsehen.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. VRT Nachrichten-Aktuelles aus Flandern: Kammer des belgischen Parlamentes verabschiedet die Reform des Strafrechts. 23. Februar 2024, abgerufen am 6. April 2024.
  2. VRT Nachrichten-Aktuelles aus Flandern: Neues Strafgesetzbuch: Ökozid wird in Belgien strafbar. 3. März 2024, abgerufen am 6. April 2024.
  3. Maxim Laporte: 22/02 — Na 150 jaar is er een nieuw Strafwetboek. In: Team Justitie. 22. Februar 2024, abgerufen am 6. April 2024 (flämisch).
  4. ZDDÜ - Übersetzungen. Abgerufen am 19. August 2023.