Steuernummer

Ordinalzahl zur Nummerierung von Steuerpflichtigen

Die Steuernummer (Abkürzung: St.-Nr.) ist eine vom Finanzamt an jede steuerpflichtige natürliche oder juristische Person vergebene natürliche Zahl, unter der die Person beim Finanzamt geführt wird. Die Nummer ist eindeutig einer steuerpflichtigen Person zugeordnet.[A 1] Für alle Verwaltungsvorgänge innerhalb der Steuerbehörden ist die Steuernummer von zentraler Bedeutung. Für viele Steuerarten gibt es eigene, unterschiedliche Steuernummern.

Deutschland

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Übersicht

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Die Steuernummer ist in Deutschland eine Kennziffer, die von der Steuerverwaltung für natürliche Personen und für juristische Personen genutzt wird. Die Verwendung von Steuernummern ist etwa in § 8 der „Buchungsordnung für Finanzämter“ (BuchO[1]) vorgesehen. Die Steuernummer ändert sich, wenn durch Umzug ein anderes Finanzamt zuständig ist.

Neben der Steuernummer gibt es folgende Identifikatoren oder Identifikationsmerkmale (§ 139a Absatz 1, Satz 1 Abgabenordnung):

Aufbau der Steuernummer

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Die Steuernummern – ausgenommen die Steuer-Identifikationsnummer – setzen sich je nach Bundesland unterschiedlich zusammen. Für die Abgabe elektronischer Steuererklärungen nach dem ELSTER-Verfahren wurde ein neues bundeseinheitliches Schema entwickelt.[2][3] Die einzelnen Schemata sind im Folgenden aufgeführt:

Bundesland Standardschema der Länder Vereinheitlichtes Bundesschema

(12-stellige Steuernummer)

Vereinheitlichtes Bundesschema

zur elektronischen Übermittlung

(13-stellige Steuernummer)

Baden-Württemberg FFBBB/UUUUP
z. B. 93815/08152
28FFBBBUUUUP
z. B. 289381508152
28FF0BBBUUUUP
z. B. 2893081508152
Bayern FFF/BBB/UUUUP
z. B. 181/815/08155
9FFFBBBUUUUP
z. B. 918181508155
9FFF0BBBUUUUP
z. B. 9181081508155
Berlin FF/BBB/UUUUP
z. B. 21/815/08150
11FFBBBUUUUP
z. B. 112181508150
11FF0BBBUUUUP
z. B. 1121081508150
Brandenburg FFF/BBB/UUUUP
z. B. 048/815/08155
3FFFBBBUUUUP
z. B. 304881508155
3FFF0BBBUUUUP
z. B. 3048081508155
Bremen FF BBB UUUUP
z. B. 75 815 08152
24FFBBBUUUUP
z. B. 247581508152
24FF0BBBUUUUP
z. B. 2475081508152
Hamburg FF/BBB/UUUUP
z. B. 02/815/08156
22FFBBBUUUUP
z. B. 220281508156
22FF0BBBUUUUP
z. B. 2202081508156
Hessen 0FF BBB UUUUP
z. B. 013 815 08153
26FFBBBUUUUP
z. B. 261381508153
26FF0BBBUUUUP
z. B. 2613081508153
Mecklenburg-Vorpommern FFF/BBB/UUUUP
z. B. 79/815/08151
4FFFBBBUUUUP
z. B. 407981508151
4FFF0BBBUUUUP
z. B. 4079081508151
Niedersachsen FF/BBB/UUUUP
z. B. 24/815/08151
23FFBBBUUUUP
z. B. 232481508151
23FF0BBBUUUUP
z. B. 2324081508151
Nordrhein-Westfalen FFF/BBBB/UUUP
z. B. 133/8150/8159
5FFFBBBBUUUP
z. B. 513381508159
5FFF0BBBBUUUP
z. B. 5133081508159
Rheinland-Pfalz FF/BBB/UUUUP
z. B. 22/815/08154
27FFBBBUUUUP
z. B. 272281508154
27FF0BBBUUUUP
z. B. 2722081508154
Saarland FFF/BBB/UUUUP
z. B. 10/815/08182
1FFFBBBUUUUP
z. B. 101081508182
1FFF0BBBUUUUP
z. B. 1010081508182
Sachsen FFF/BBB/UUUUP
z. B. 201/123/12340
3FFFBBBUUUUP
z. B. 320112312340
3FFF0BBBUUUUP
z. B. 3201012312340
Sachsen-Anhalt FFF/BBB/UUUUP
z. B. 101/815/08154
3FFFBBBUUUUP
z. B. 310181508154
3FFF0BBBUUUUP
z. B. 3101081508154
Schleswig-Holstein FF/BBB/UUUUP
z. B. 29/815/08158
21FFBBBUUUUP
z. B. 212981508158
21FF0BBBUUUUP
z. B. 2129081508158
Thüringen FFF/BBB/UUUUP
z. B. 151/815/08156
4FFFBBBUUUUP
z. B. 415181508156
4FFF0BBBUUUUP
z. B. 4151081508156

Die Länge der Steuernummer variiert beim Standardschema der Länder zwischen 10 und 11 Ziffern. Das Bundesschema vereinheitlicht diese auf 13 Ziffern. Dabei stellen (F)FF die letzten zwei bzw. drei Ziffern der vierstelligen Bundesfinanzamtsnummer (BUFA-Nr.) dar.[4] Außerdem steht BBB(B) für die Bezirksnummer innerhalb des Bereiches des jeweiligen Finanzamtes. Sie ist in Nordrhein-Westfalen 4-stellig, ansonsten 3-stellig. (U)UUU ist die persönliche Unterscheidungsnummer. Sie ist in Nordrhein-Westfalen 3-stellig, ansonsten 4-stellig. P ist eine einstellige Prüfziffer. Sofern bei einer elektronischen Übermittlung eine 13-stellige Steuernummer verlangt wird, ist zwischen der 4. und 5. Ziffer eine 0 einzufügen.

Identifikationsnummer

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2008 wurde für natürliche Personen eine bundeseinheitliche Steuer-Identifikationsnummer (TIN, Tax Ident Number) eingeführt, die bei einem Umzug gültig bleibt. Die Steuernummern mit von den Bundesländern festgelegten Formaten wurden entgegen früherer Planungen nicht abgeschafft, sondern parallel verwendet. Anhand der Steuernummer kann die Poststelle des Finanzamts erkennen, welches Arbeitsgebiet im Finanzamt zuständig ist.

Österreich

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Als Rechnungsmerkmal hat der leistende Unternehmer ab 2003 seine EU-Steuernummer (UID-Nummer) zu verwenden für im Inland ausgeführte Lieferungen und Leistungen.

Steuerpflichtige natürliche sowie juristische Personen erhalten vom Finanzamt eine eigene Steuernummer, unter welcher alle steuerlichen Aktivitäten gespeichert und geführt werden.

Die Abgabenkontonummer setzt sich zusammen aus der Finanzamtsnummer und Steuernummer. Im alltäglichen Sprachgebrauch wird häufig der Begriff Steuernummer als Synonym für die eigentlich gemeinte Abgabenkontonummer verwendet.

Maßgebend für die Besteuerung natürlicher Personen war in der Schweiz bis zum 30. Juni 2008 die AHV-Nummer. Seit dem 1. Juli 2008 gilt die Versichertennummer. Diese umfasst

  • den numerischen Ländercode 756 für die Schweiz gemäß dem Standard ISO 3166-1
  • eine neunstellige, persönliche, „nicht sprechende“ Nummer sowie
  • eine Prüfziffer (EAN-13).

Der Identifizierung „juristischer Personen“ in Steuersachen dient die Unternehmens-Identifikationsnummer (UID).

In Spanien werden folgende Steuernummern unterschieden:

Hierbei unterscheidet man nicht zwischen Steuernummer und Umsatzsteuer-Identifikationsnummer. Die NIF vereint beides. Früher gab es auch die Bezeichnung CIF – Código de Identificación Fiscal. Die NIF galt für Personen und die CIF für Unternehmen. Diese werden offiziell heute beide NIF genannt. Die Bezeichnung CIF wird in Spanien weiterhin benutzt. Auch unterscheidet sich der Aufbau der NIF je nach Verwendung für Personen oder Unternehmen.

In Italien umfasst die Steuernummer (codice fiscale) den Nach- und Vornamen, Geburtsdatum (+ Geschlecht), Geburtsort und Überprüfungsziffer. Beispiel: „MST MXA 90L01 F205 F“ (Max Mustermann, 1. Juli 1990, Mailand). Männern werden die Ziffern des Geburtsdatums ohne Änderung zugeschrieben; Frauen wird 40 der Ziffer der Tage hinzugefügt (so, z. B., liefert 1. Juli 1990 für Frauen 90L41 als Ergebnis).

Zum Berechnen der italienischen Steuernummer gibt es z. B. einen Service.[5]

Bei im Ausland geborenen Italienern und in Italien wohnhaften oder arbeitenden Menschen wird der Geburtsort durch einen Code für das Geburtsland ersetzt (von Z100 für Albanien bis Z337 für Simbabwe).

Die elektronische Bürgerkarte ermöglicht die digitale Kommunikation mit der italienischen Steuerverwaltung.

Europäisches TIN-Portal

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Da die meisten EU-Staaten Steuer-Identifikationsnummern (Tax Identification Numbers – TINs) nutzen, um Steuerpflichtige zu unterscheiden und die nationale Steuerverwaltung zu vereinfachen, veröffentlichte die EU-Kommission:[6]

  • Informationen über TINs der EU-Mitgliedsstaaten, darunter Beschreibungen der Strukturen und Besonderheiten nationaler TIN, Beispiele amtlicher Dokumente, die TINs enthalten, sowie nationale Kontaktstellen, die zur Veröffentlichung freigegeben wurden.
  • ein Online-Prüfmodul, das die TIN-Syntax (den Algorithmus) oder, wenn diese nicht vorliegt, die TIN-Struktur prüft.

Es gibt bislang keine TIN auf EU-Ebene. Einige Länder weisen nicht automatisch Steuerpflichtigen eine TIN zu. Das Online-Prüfmodul prüft nicht die Identität einer Person und bestätigt nicht die Existenz einer TIN. Es wird überprüft, ob die Syntax (der Algorithmus) und/oder die Struktur der TIN korrekt ist. Falls ein Land keine Algorithmen mitteilte, wird nur die Struktur überprüft.

Einzelnachweise

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  1. Automation in der Steuerverwaltung; Bekanntmachung der Neufassung der Buchungsordnung für die Finanzämter – BuchO – aufgrund der Fortentwicklung des automatisierten Besteuerungsverfahrens durch das Vorhaben KONSENS. In: nwb Datenbank. nwb Verlag, 20. September 2016, abgerufen am 11. August 2022.
  2. Internetauftritt des Bundeszentralamtes für Steuern. In: bzst.de. BZSt-Portal, abgerufen am 19. April 2022.
  3. Bayerisches Landesamt für Steuern: Prüfung der Steuer- und Steueridentifikationsnummer sowie der Ordnungskriterien bei der Grundsteuer (106 Seiten PDF), abgerufen am 20. April 2022.
  4. Finanzamtsuche und GemFa XML-Export Datei. In: bzst.de. BZSt-Portal, abgerufen am 17. März 2020.
  5. Calcolo Codice Fiscale. Comuni.it, abgerufen am 30. August 2016 (italienisch).
  6. TIN on-the-Web – European Commission. In: ec.europa.eu. Abgerufen am 30. August 2016.

Anmerkungen

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  1. Ehegatten und eingetragene Lebenspartnerschaften, die zusammenveranlagt werden, erhalten dieselbe Steuernummer (siehe § 7 Absatz 3a, Satz 1 BuchO und § 8 Absatz 1, Satz 1 BuchO).