Steinerne Mühl

Fluss in Tschechien und Oberösterreich, Nebenfluss der Großen Mühl

Die Steinerne Mühl ist ein Fluss im Mühlviertel in Oberösterreich, der in Südböhmen als Horský potok entspringt. Typologisch zählt er zu den Gewässern des Granit- und Gneishochlandes.

Steinerne Mühl
Oberlauf: Horský potok, Kleine Mühl
Linzerbrücke in Haslach an der Mühl über die Steinerne Mühl

Linzerbrücke in Haslach an der Mühl über die Steinerne Mühl

Daten
Lage Mühlviertel (Oberösterreich)
Flusssystem Donau
Abfluss über Große Mühl → Donau → Schwarzes Meer
Quelle als Horský potok bei Svatý Tomáš
48° 38′ 25″ N, 14° 6′ 13″ O
Quellhöhe 940 m n.m.
Mündung südlich von Haslach an der Mühl in die Große MühlKoordinaten: 48° 34′ 30″ N, 14° 2′ 9″ O
48° 34′ 30″ N, 14° 2′ 9″ O
Mündungshöhe 520 m ü. A.
Höhenunterschied 420 m
Sohlgefälle 18 ‰
Länge 24 km
Abfluss am Pegel Hartmannsdorf[1]
AEo: 137,9 km²
Lage: 1,3 km oberhalb der Mündung
NNQ (10.09.1983)
MNQ 1956–2011
MQ 1956–2011
Mq 1956–2011
MHQ 1956–2011
HHQ (12.08.2002)
1,3 m³/s
660 l/s
2,09 m³/s
15,2 l/(s km²)
23,6 m³/s
174 m³/s
Linke Nebenflüsse Freibach, Weißenbach, Altenschläger Bach, Hummelmühlbach
Rechte Nebenflüsse Holzmühlbach, Pürwaldbach, Brentenbach
Gemeinden Afiesl, Vorderweißenbach, Helfenberg, Haslach an der Mühl
Schiffbar Kleinfluss, Wildwasser & Wanderfluss

Geografie Bearbeiten

Der Fluss entspringt bei Svatý Tomáš (Tschechien) im südöstlichen Böhmerwald als Horský potok. Einen halben Kilometer westlich liegt die Quelle des Zwettlbaches. Als Kleine Mühl fließt der Fluss Richtung Süden durch das Tal der Steinernen Mühl und durch den Ortskern von Helfenberg, wo er sich nach Westen wendet und dabei einige Stromschnellen entwickelt. Er mündet schließlich südlich von Haslach an der Mühl in die Große Mühl.

Geschichte Bearbeiten

Die Steinerne Mühl gilt zusammen mit der Großen Mühl und der Kleinen Mühl als Namensgeber für das Mühlviertel. Auf alten Landkarten wird die Steinerne Mühl auch als Böhmische, Rauschende oder Kleine Michl geführt. Ein Wasserkraftwerk an der Steinernen Mühl in Helfenberg beliefert seit langem einen großen Teil des Ortes mit Strom.

Umwelt Bearbeiten

Im Tal der Steinernen Mühl, kurz vor Helfenberg, befinden sich durch Wollsackverwitterung entstandene Blockströme, die den Fluss teilweise völlig unter großen Steinblöcken verschwinden lassen. Sie sind vermutlich Namensgeber für die Steinerne Mühl.

Fauna & Flora Bearbeiten

In und an der Steinernen Mühl leben unter anderem Fischotter und Biber, Wasseramseln, Eisvögel, Graureiher und Weißstörche (Haslach an der Mühl). Auf einigen feuchten Mühlwiesen blühen Frühlingsknotenblumen. Der sehr naturnahe Oberlauf in Südböhmen liegt im UNESCO-Biosphärenreservat Šumava und ist zugleich Naturschutzgebiet. Auf österreichischer Seite bei St. Stefan am Walde und bei Haslach bestehen zwei geschützte Landschaftsteile – Letzterer mit einem Naturerlebnisweg.

Wasserqualität Bearbeiten

Die Steinerne Mühl hat eine gute Gewässergüteklasse von I-II.

Wirtschaft Bearbeiten

Viele Mühlen entlang des Verlaufes zeugen von der früheren Bedeutung des Flusses. Kleinere Sägewerke und E-Werke werden auch heute immer noch vom Wasser der Steinernen Mühl angetrieben.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Steinerne Mühl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.): Hydrographisches Jahrbuch von Österreich 2011. 119. Band. Wien 2013, S. OG 158 (info.bmlrt.gv.at [PDF; 12,9 MB])