Standesseelsorge nannte man eine von Parochien unabhängige Berufs- beziehungsweise zielgruppenspezifische Seelsorge in der katholischen Kirche. Beispiele gibt es in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen, Müttern, Konvertiten, Revertiten, aber vor allem im Bereich bestimmter Berufsgruppen wie Binnenschiffer, Studenten, Schausteller, Handwerker, Dienstboten. Die Seelsorge wurde dabei gezielt auf die einheitlich strukturierte Gruppe ausgerichtet. Ziel war das „Einpflanzen der Heilsthatsachen in Gemüt und Verstand“ und die Formung von Weltbild und Verhaltensweisen durch verschiedene geistliche Übungen. Dazu wurden ab der Kriegszeit vor allem in Österreich besondere Seelsorgehelferinnen ausgebildet.

  • Richtlinien zu „Standesseelsorge und Vereine“, herausgegeben von den Bischöfen der Kölner und Paderborner Kirchenprovinz, Kirchlicher Amtsanzeiger f. d. Diözese Trier 1945 Nr. 3.
  • Regina Winterberg: St.-Nikolaus-Schifferverband – Zielsetzung und Entwicklung. [1] In: Religion und Biographie. Bd. 20 LIT Verlag, Münster 2009: 20. ISBN 3825819728, 9783825819729

Literatur

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  • Veronika Prüller-Jagenteufel: Werkzeug und Komplizin Gottes: Hildegard Holzer und die Seelsorgehelferinnen in Österreich 1939–1968. [2] In: Tübinger Perspektiven zur Pastoraltheologie und Religionspädagogik, Bd. 17 LIT Verlag, Münster 2002: 198. ISBN 3825859061, 9783825859060
  • Notker Hammerstein, Christa Berg (hgg.): Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte: 15. bis 17. Jahrhundert, von der Renaissance und der Reformation bis zum Ende der Glaubenskämpfe. [3] C.H.Beck, 1996: 82. ISBN 3406324630, 9783406324635
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