St. Johannes der Täufer (Modschiedel)

eingezogener Chor, Chorturm, Langhaus mit zweigeschossiger Empore, Langhaus im Kern spätmittelalterlich, Chor und Turm von 1494 bis 1508, Erweiterung nach Westen 1936 von Ludwig Fuchsenberger, mit Ausstattung

Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Johannes der Täufer steht in Modschiedel, einem Gemeindeteil der oberfränkischen Stadt Weismain im Landkreis Lichtenfels in Bayern. Das Langhaus des denkmalgeschützten Bauwerks ist im Kern spätmittelalterlich. Die Pfarrei gehört zum Seelsorgebereich Lichtenfels-Obermain im Dekanat Coburg des Erzbistums Bamberg.

St. Johannes der Täufer in Modschiedel

Geschichte Bearbeiten

Im Jahr 1382 wurde Modschiedel mit einer bereits bestehenden Kapelle zur Pfarrei erhoben.[1] Das Langhaus stammt im Kern aus dem Spätmittelalter, wurde aber 1694 verändert. Der Chor und der Chorturm entstanden zwischen 1494 und 1508. Der alte Turm wurde 1617 abtragen und neu errichtet.[2] In den Jahren 1725/1726 folgten die Verbreiterung des Langhauses, das Aufstellen von doppelstöckigen Emporen an drei Seiten sowie der Einbau einer Holzdecke. 1935/1936 wurde das Langhaus nach Westen nach einem Entwurf von Fritz Fuchsenberger um sieben Meter verlängert.[3]

Architektur Bearbeiten

Die Kirche befindet sich am Nordrand des Dorfes. Der querrechteckige Chorturm steht zwischen dem westlich angeordneten Langhaus und dem östlich anschließenden, gleich breiten Chor. Der Chor hat ein Joch mit einem Fünfachtelschluss und wird mit Strebepfeilern gestützt.[1] Das quadratische, schiefergedeckte oberste Turmgeschoss beherbergt die Turmuhr und den Glockenstuhl, in dem fünf Kirchenglocken hängen. Darauf sitzt ein achtseitiger Knickhelm.

Die Kassettendecke des Langhauses ist mit Tafelbildern bemalt.

Ausstattung Bearbeiten

Das Taufbecken und ein Sakramentshaus sind ein Rest der spätgotischen Kirchenausstattung. Der Hochaltar wurde 1706/07 gebaut, die Kanzel 1714–1716.

Der Lichtenfelser Orgelbauer Eusebius Dietmann stellte 1941 die Orgel auf. Das Instrument hat 15 Register, zwei Manuale und Pedal.[4]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Tilmann Breuer: Landkreis Lichtenfels (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 16). Deutscher Kunstverlag, München 1962, DNB 450619370, S. 136–140.
  2. Tilmann Breuer u. a.: Franken: die Regierungsbezirke Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken (= Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Bayern I). 2., durchgesehene und ergänzte Auflage. Deutscher Kunstverlag, Berlin / München 1999, ISBN 3-422-03051-4, S. 632. .
  3. Peter Stuckenberger: Gottesburgen. Kirchenbau unter Erzbischof Jacobus von Hauck 1912–1943. Bamberg 2004, S. 327–328.
  4. Orgelwerkstatt Scheffler: In den letzten Monaten abgeschlossene Projekte

Weblinks Bearbeiten

Commons: St. Johannes der Täufer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 50° 1′ 59,4″ N, 11° 15′ 59,7″ O