Als Sonntagssalz wurde in den Salinen eine besondere Kochsalzform bezeichnet. Nach dem Einstellen der Feuerung unter den Soggepfannen (Salzsiedepfannen) nach Schichtende am Samstag bis zur Wiederaufnahme der Arbeit am Montag, aber auch nach Feiertagen, kristallisierte das Salz zu größeren und körnigen Kristallen ungestört aus der Sole. Das Salz eignete sich besonders zur Konservierung von Fleisch und Fisch. Die Auflösung der Salzkristalle durch die Feuchtigkeit des Warengutes war stark verzögert. Nicht alle Salinen produzierten diese Salzform.

Das Sonntagssalz wurde auch aus der Sole von Meerwasser gewonnen, unterschied sich aber in der Zusammensetzung.

  • Schottisches Meersalz auf 100 Teile: 93,55 Kochsalz; 2,8 salzsaure Bittererde, 1,75 Bittersalz; 1,5 Gips und 0,4 unlösbarer Rückstand
  • aus der allgemeinen Sole auf 100 Teile: 97,5 Kochsalz: 1,15 salzsaure Bittererde; 0,45 Bittersalz; 1,2 Gips und 0,1 unlösbarer Rückstand

Literatur

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  • Carl Hartmann: Encyclopädisches Wörterbuch der Technologie, der technischen Maschinenwesens: für Farikanten und Gewerbtreibende jeder Art, Kameralisten, Oekonomen, Berg- und Hüttenleute, Forstleute und Künstler : nach den besten deutschen, englischen und französischen Hülfsmitteln bearbeitet. Band 4, Jenisch- und Stagesche Buchhandlung, Augsburg 1841, S. 108.
  • C. J. B. Karsten: Lehrbuch der Salinenkunde: Über das Vorkommen und die Gewinnung des Kochsalzes auf der Oberfläche der Erde. Band 1, G. Reimer, Berlin 1846, S. 101.