Sitzenhofen ist eine Wüstung in Willstätt im Ortenaukreis in Baden-Württemberg.

Geografische Lage Bearbeiten

Sitzenhofen liegt in der heutigen Gemarkung von Legelshurst einem Ortsteil der Gemeinde Willstätt.[1]

Geschichte Bearbeiten

Die älteste erhaltene Erwähnung von Sitzenhofen stammt von 1412. Dessen Bewohner waren nach Legelshurst eingepfarrt.[2] Sitzenhofen war ein Allod[3] der Herren von Lichtenberg. Wie es erworben wurde, ist unbekannt.[4] Um 1330 kam es zu einer ersten Landesteilung zwischen Johann II. von Lichtenberg, aus der älteren Linie des Hauses, und Ludwig III. von Lichtenberg. Dabei fiel Sitzhofen in den Teil des Besitzes, der künftig von der älteren Linie verwaltet wurde.[5] In der Herrschaft Lichtenberg war es dem Amt Willstätt zugeordnet[6], das im 14. Jahrhundert entstanden war.

Als 1480 mit Jakob von Lichtenberg das letzte männliche Mitglied des Hauses verstarb, ging das Erbe auf seine beiden Nichten, Anna von Lichtenberg (* 1442; † 1474) und Elisabeth von Lichtenberg über. Anna hatte 1458 den Grafen Philipp I. den Älteren von Hanau-Babenhausen (* 1417; † 1480) geheiratet, der eine kleine Sekundogenitur aus dem Bestand der Grafschaft Hanau erhalten hatte, um heiraten zu können. Durch die Heirat entstand die Grafschaft Hanau-Lichtenberg. Elisabeth heiratete Simon IV. Wecker von Zweibrücken-Bitsch. Das Lichtenberger Erbe wurde zwischen ihnen geteilt. Das Amt Willstätt und damit Sitzenhofen wurden dabei zu einem Kondominat zwischen beiden Erben.[7]

Noch im 15. Jahrhundert fiel Sitzenhofen wüst.[8]

Literatur Bearbeiten

  • Fritz Eyer: Das Territorium der Herren von Lichtenberg 1202–1480. Untersuchungen über den Besitz, die Herrschaft und die Hausmachtpolitik eines oberrheinischen Herrengeschlechts. In: Schriften der Erwin-von-Steinbach-Stiftung. 2. Auflage. Band 10. Pfaehler, Bad Neustadt an der Saale 1985, ISBN 3-922923-31-3 (268 Seiten, Im Text unverändert, um eine Einführung erweiterter Nachdruck der Ausgabe Strassburg, Rhenus-Verlag, 1938).
  • Wilhelm Mechler: Das Territorium der Lichtenberger rechts des Rheins. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480–1980 = Pays d’Alsace 111/112 (2, 3 / 1980), S. 31–37.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Leo BW; Mechler, S. 33.
  2. Leo BW.
  3. Eyer, S. 56.
  4. Eyer, S. 115.
  5. Eyer, S. 78.
  6. Eyer, S. 239.
  7. Mechler, S. 34.
  8. Leo BW.