Seeschlag (englisch: seawash) bezeichnet die an Deck von Schiffen oder schwimmenden Konstruktionen hervorgerufenen Einwirkungen sowie Schäden durch ungebrochen massiv auf Deck einwirkendes Wasser (im Gegensatz zu Spritzwasser). Das ungebrochen an Deck eintreffende Wasser wird seemännisch auch Blaues Wasser oder Grünes Wasser (englisch: green water) genannt.[1] Obgleich Seeschlag im strengen Wortsinn die Folge des Blauen Wassers ist, werden beide Begriffe oftmals synonym verwendet.

Durch Seeschlag beschädigte vordere Laufbrücke des Tankers Oshima Spirit nach einem Taifun im südchinesischen Meer im November 1993

Einzelheiten Bearbeiten

Seeschlag durch Blaues Wasser an Deck kann durch eine Reihe von Ursachen hervorgerufen werden. Als Ursachen kommen beispielsweise in Frage:

  • Schweres Wetter,
  • Wechselwirkungen zwischen Wind und Strom,
  • sowie Unterschneiden des Vorschiffs durch
    • zu hohe Geschwindigkeit,
    • falschen Trimm oder
    • mangelnden Auftrieb.

Besonders bekannt, wenn auch selten, sind des Weiteren Begegnungen mit Monsterwellen. Ungebrochen einwirkendes Wasser löst in solchen Fällen hohe Druckbelastungen an Teilen der Schiffsstruktur sowie an eventuell vorhandenen Decksladungen aus. Auch können durch hartes Aufsetzen des Vorschiffs (Slamming) Beschädigungen an den Bodenplatten auftreten.

Literatur Bearbeiten

  • Walter Helmers (Hrsg.): Müller-Krauß, Handbuch für die Schiffsführung. Band 2, Manövrieren, Teil B. Springer Verlag, Berlin 1988, ISBN 3-540-17973-9.

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

  • Eintrag im Containerhandbuch
  • Abhandlung beim Transport Informations-Service
  • Patent DE602004008237T2: Vorrichtung und Verfahren zur Wasserdetektion auf einem Schiffsdeck. Angemeldet am 12. März 2004, veröffentlicht am 8. Mai 2008, Anmelder: Force Technology, Yangso Marine AS, Erfinder: Niels Hald Pedersen, Kjeld Dittmann (Vorrichtung zum Entdecken von Seeschlag).

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. H.-J. Hansen: Belastungen durch „Grünes Wasser“ auf Wetterdecks und Lukendeckel. In: Schiff und Hafen/Kommandobrücke. Jahrgang 34, Heft 3. Seehafen-Verlag Erik Blumenfeld, Hamburg März 1982, S. 64–66.